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Nach Sky jetzt ProSiebenSat.1: Fernsehsender wandern in neue Hände

ProSiebenSat.1 wandert unter neue Kontrolle. Nach der Übernahme von Sky Deutschland erschüttert wieder ein Beben die Fernsehlandschaft.
ProSiebenSat.1 wandert unter ein italienisches Dach. Bild: Seven.One / Markus Brönner

In der deutschen TV-Landschaft stehen größere Veränderungen bevor. Kürzlich hatten wir ja aufgegriffen, dass die RTL-Gruppe den Pay-TV-Anbieter Sky Deutschland übernehmen wird. Dadurch wandert auch dessen Streaming-Dienst WOW in neue Hände. Perspektivisch dürfte die Plattform irgendwann sicherlich mit RTL+ verschmelzen. Wenige Wochen später folgt schon das nächste Beben. Jetzt gibt es auch große Neuigkeiten zu ProSiebenSat.1.

So hat sich das italienische Unternehmen Media For Europe (MFE) nach einigen Anläufen inzwischen die volle Kontrolle über ProSiebenSat.1 gesichert. In der offiziellen Mitteilung teilt die Gruppe mit, dass MFE jetzt genau 75,61 Prozent der Aktienanteile hält. Gelungen ist dieser Mega-Deal, weil der tschechische Großaktionär PPF ausgestiegen ist. Letzterer hatte sich zuvor gegen die Kontrolle von MFE gestemmt. Hinter dem italienischen Unternehmen steckt federführend der Berlusconi-Clan.

Neben dem Fernsehprogramm von ProSiebenSat.1 gehört jetzt auch Joyn zu MFE.
Neben dem Fernsehprogramm von ProSiebenSat.1 gehört jetzt auch Joyn zu MFE. | Bild: Seven.One

Allerdings muss die Übernahme noch einige Formalitäten durchlaufen, die man wohl zum 16. September 2025 abschließen will. Der Sprung über die Marke von magischen 75 Prozent war für MFE wichtig, um ProSiebenSat.1 künftig im Alleingang zu kontrollieren. Jetzt kann MFE alle wichtigen Geschäftsentscheidungen treffen. Gleichzeitig könnte es auch für den hauseigenen Streaming-Dienst Joyn deutlich vorangehen.

ProSiebenSat.1 unter neuem Dach: Kann Joyn expandieren?

Was sich für dich als Zuschauer:in ändern wird, steht noch in den Sternen. Im Ausland ist denkbar, dass der Streaming-Dienst Joyn von ProSiebenSat.1 expandieren könnte. Denn MFE ist etwa in Italien und Spanien groß vertreten. Somit könnte man Chancen prüfen, Joyn auch dort ins Rennen zu schicken. Der CEO von ProSiebenSat.1, Bert Habets, hat bereits bestätigt, dass man neue Synergieeffekte prüfen wolle.

So ist ProSiebenSat.1 mit seinen Fernsehsendern im DACH-Bereich (Deutschland, Österreich, Schweiz) einer der führenden Anbieter. MFE wiederum ist in Italien und Spanien sehr stark. Möglich, dass man Erfolg versprechende Produktionen aus der Mittelmeerregion also auch verstärkt nach Deutschland bringen könnte. Doch natürlich geht es hier auch noch um etwas anderes.

So ist die klassische TV-Industrie unter Druck geraten. Gerade jüngere Menschen wenden sich immer stärker komplett vom linearen Fernsehprogramm ab. Im Streaming dominieren jedoch nicht die europäischen TV-Sender, sondern nordamerikanische Anbieter wie Disney+, Netflix oder Prime Video. Die Branche in Europa wächst daher enger zusammen, um gegen die US-Übermacht noch standhalten zu können. Deswegen wundert es auch nicht, dass das Management von ProSiebenSat.1 bekräftigt, dass es weiterhin erklärtes Ziel sei, Joyn im deutschsprachigen Raum zur führenden werbefinanzierten Streaming-Plattform zu machen – auch unter italienischem Dach.

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