Konto-Sharing bei Disney+: Neue Nutzungsbedingungen bereiten Ende des Passwort-Teilens vor

Disney+ informiert deutsche Kund:innen derzeit über die Änderungen. Darunter sind neue Regeln für das Teilen von Konten.

André Westphal 27.10.2023 – 9:47 Uhr Lesezeit ca. 3 Minuten

Disney+ bereitet das Ende des Sharings vor.

Bild: Disney

Bei Netflix zeigen die Maßnahmen gegen das Account-Sharing bereits Wirkung. So konnte der Streaming-Anbieter dadurch neue Kund:innen hinzugewinnen und seine Umsätze steigern. Als erster Trittbrettfahrer kam auch Disney auf die Idee, bei seinem Streamingdienst gegen das Teilen von Konten vorzugehen. Zuerst erprobte man die Strategie in Kanada. Es war aber klar, dass es dabei nicht bleiben würde. Und so trudeln derzeit bei vielen Abonnent:innen von Disney+ in Deutschland auf den ersten Blick unscheinbare E-Mails ein. Sie verweisen jedoch auf angepasste Nutzungsbedingungen. Und die bereiten das Ende des Konto- und Passwort-Sharings hierzulande vor.

Disney+: Neue Nutzungsbedingungen verbieten Teilen außerhalb des Haushalts

Wir müssen klarstellen: Teilst du den Zugriff zu Disney+ innerhalb eines Haushalts, also z. B. mit Mitbewohner:innen oder Familienmitgliedern an derselben Adresse, dann hast du nichts zu befürchten. Anders sieht es aus, wenn Menschen an unterschiedlichen Standorten, also verschiedene Haushalte, das Videostreaming-Angebot nutzen. Das will das Unternehmen zukünftig verhindern. Wann genau die technischen Maßnahmen gegen das Sharing praktisch umgesetzt werden, ist aber derzeit noch offen.

Disney+ erwähnt bereits technische Maßnahmen gegen das Sharing. | Bild: Disney

Jedenfalls ist Heise aufgefallen, dass es in Punkt 1c, “Teilen des Disney+ Accounts (Account Sharing)”, der neuen Nutzungsbedingungen jetzt wörtlich heißt: “Sofern nicht anderweitig durch Ihre Abo-Optionen erlaubt, dürfen Sie Ihren Disney+ Account nicht mit Personen außerhalb Ihres Haushalts teilen. Weiterführend definiert man auch den Begriff “Haushalt” noch genauer. Dieser stehe für “die Gesamtheit der Endgeräte, die (1) für die Nutzung Ihres Disney+ Accounts an Ihrem privaten Hauptwohnsitz verwendet werden oder wurden und (2) von Personen verwendet werden, die dort wohnen.”

Disney+ erwähnt explizit technische Maßnahmen gegen das Sharing

Anschließend wird der Tonfall in den neuen Nutzungsbedingungen sogar noch deutlich schärfer: “Wenn wir ein unzulässiges Account-Sharing feststellen, können wir angemessene technische Maßnahmen ergreifen, um die Nutzung des Disney+ Accounts außerhalb Ihres Haushalts zu unterbinden (sofern nicht durch Ihre Abo-Optionen erlaubt).” Offen bleibt aktuell noch, was die angedrohten technischen Maßnahmen umfassen sollen.

Spannend ist auch, dass Disney+ zweimal einschränkt, dass das Sharing durch bestimmte Abo-Optionen auch erlaubt sein könnte. Zu vermuten ist, dass man wie Netflix kostenpflichtige Zusatzmitgliedschaften anbieten wird. Dennoch wird die ganze Sache auch für Disneys Video-Streamingdienst ein Balanceakt. Beispielsweise gilt es, angemessen Zweitwohnsitze und Ferienwohnungen zu berücksichtigen.

Schon nächste Woche passt Disney+ im Übrigen seine Tarife in Deutschland an. Für die derzeitigen Konditionen, die künftig unter “Premium” geführt werden, musst du mehr zahlen – 11,99 Euro im Monat. Hier sind weiterhin auch 4K, HDR / Dolby Vision und 3D-Sound enthalten. Für den bisherigen Preis von 8,99 Euro bekommst du nur noch das Standard-Abonnement. Dieser Tarif löst maximal mit 1080p auf und verzichtet auf HDR sowie Dolby Atmos. Obendrein führt man ein Abonnement für 5,99 Euro im Monat ein, das Werbung integriert und die Download-Option entfernt. Wie wir Disney+ aktuell im Vergleich mit den Konkurrenten bewerten, erfährst du hier:

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