aptX und Co: Bluetooth-Codec ändern
Bild: Unsplash / Zarak KhanDie Bluetooth-Codecs, die deine digitale Musik von der Streaming-App zum Handy transportieren, können verschiedene Vor- und Nachteile haben. Manche bieten bessere Klangqualität, manche geringere Latenzen und wieder andere stabilere Verbindungen. Am besten klingen hochauflösenden Codecs, doch bevor du diese nutzen kannst, gilt es einige Dinge zu beachten. Denn meistens sind sie nicht automatisch aktiv. Wir zeigen dir, wie du den Bluetooth-Codec an deinem Smartphone ändern kannst.
So änderst du den Bluetooth-Codec auf Android-Geräten
Aktiviere als Erstes den Entwicklermodus
- Gehe in die Einstellungen deines Android-Smartphones und drücke auf „Telefoninfo“.

- Als Nächstes klickst du auf „Softwareinformationen“.

- Klingt ungewöhnlich: Jetzt musst du wiederholt auf „Buildnummer“ tippen, bis die Entwickleroption freigeschaltet wird.

Im Entwicklermodus den Bluetooth-Codec ändern
- In deinen Einstellungen solltest du nun die Entwickleroptionen finden. Wähle jetzt diese neue Option aus.

- Aktiviere den Entwicklermodus und scrolle runter bis zum Reiter „Netzwerke“. Hier kannst du unter „Bluetooth-Audio: Codec“ den Bluetooth-Codec ändern. Natürlich funktionieren nur Codecs, die sowohl von deinem Handy als auch von deinem Abspielgerät unterstützt werden.

Kannst du den Bluetooth-Codec auch auf iPhones ändern?
Wir müssen dich leider enttäuschen, denn auf dem iPhone kannst du den Bluetooth-Codec nicht frei wählen. iPhones arbeiten meistens mit AAC, da der Codec auf die Software von Apple ausgelegt ist. AptX unterstützt Apple aus Prinzip nicht auf seinen Smart-Geräten. Und AAC funktioniert auch deutlich als SBC. Deshalb ergibt es hier auch wenig Sinn, den Codec zu ändern. Es ist trotzdem verwunderlich, dass Apple keine hochauflösenden Codecs anbietet, obwohl das hauseigene Apple Music hochauflösende Musik anbietet. Auf dem Mac ist es theoretisch möglich, aptX zu nutzen. Das ist aber nur durch zusätzliche Software möglich, die nicht ohne Weiteres zu bekommen ist. Von Werk aus bietet Apple dieses Feature nicht an.
Welchen Einfluss hat der Bluetooth-Codec auf die Klangqualität?
Einfach gesagt bestimmt der Bluetooth-Codec, wie die Musik von deinem Handy zu einem Kopfhörer oder einem Lautsprecher geschickt wird. Die Musikdatei wird vor der Übertragung per Bluetooth nämlich komprimiert, da die Bandbreite von Bluetooth nicht für hochauflösende Musikdateien ausreicht. Nachdem die Datei kabellos auf das Zielgerät übertragen wurde, wird sie von deinem Bluetooth-Lautsprecher dekomprimiert bzw. entpackt.
Dieses Verfahren geht jeder Bluetooth-Codec auf eine andere Art und Weise an. Dadurch entstehen verschiedene Vor- und Nachteile. Einige Codecs arbeiten etwa besonders stabil, büßen dafür aber Klangqualität ein. Letztlich hängt es von deinem Einsatzzweck ab, welcher Codec für dich am besten geeignet ist. Für beste Klangqualität bietet sich etwa aptX Lossless oder LDAC an, zum Gaming sind latenzarme Codecs wie aptX Low Latency besser geeignet.
Die wichtigsten Codecs im Überblick
- SBC und AAC: Diese beiden Codecs sind gewissermaßen die Ausgangsbasis. Jedes Gerät, das via Bluetooth Audio übertragen kann, verfügt über SBC. Auch der Apple-Codec AAC ist weitverbreitet. Beide sind zwar nicht die besten oder verlässlichsten Codecs, für Streaming über Spotify sind sie jedoch ausreichend.
- Die aptX-Familie: Diese Codecs wurden von Qualcomm entwickelt und liefern in der Regel eine bessere Audioqualität als SBC und AAC. Zudem sind sie meist auch noch zuverlässiger. Mittlerweile gibt es einige Vertreter der aptX-Familie, die sich jeweils auf andere Dinge spezialisieren. Bluetooth-Kopfhörer mit aptX sind oft teurer und weniger verbreitet.
- LDAC und Scalable: Sony und Samsung haben sich bei den Bluetooth-Codecs für hauseigene Lösungen entschieden. Sonys Codec LDAC ermöglicht ebenfalls sehr hohe Datenraten, ist aber wenig verbreitet und in der Praxis nicht immer zuverlässig. Zudem funktioniert er nur mit Sony-Kopfhörern und Sony-Geräten. Der Samsung Scalable Codec (SSC) ist wiederum aus einer Zusammenarbeit zwischen AKG und Samsung hervorgegangen und wurde zusammen mit den ersten Samsung Galaxy Buds angekündigt. Dieser Codec legt seinen Fokus auf eine möglichst stabile Verbindung, möchte aber gleichzeitig eine hohe Datenrate bieten.
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