LG QNED99 im Test – Gewinnt LG die 8K-Krone mit Mini-LED?

- Display
- QNED (Mini-LED)
- Auflösung
- 8K (7.680 x 4.320)
- Verfügbare Größen
- 65", 75", 86"
- Getestete Größe
- 75"
- HDR-Unterstützung
- HDR, HDR 10+, HLG, Dolby Vision
- Bildfrequenz
- 100 / 120 Hz
- Video-Eingänge
- 4 x HDMI 2.1
- Preis (UVP/Straßenpreis)
- 5.499 Euro / um 3.600 Euro
Der 8K-TV QNED99 von LG übertrifft OLED und die meisten anderen Fernseher mit seiner Helligkeit, Farben und Kontrast sind ebenfalls Spitze. In kritischen dunklen Szenen kann sein Mini-LED-Backlight aber bisweilen Nebeneffekte zeigen. Sehr gut schneidet der QNED99 zudem bei Bedienung und Anschlüssen ab, während der Ton insgesamt gut klingt.
- Sehr gute Farbtreue
- Hervorragender Kontrast
- Top-Anschlussmöglichkeiten, HDMI 2.1
- Smart-TV mit WebOS 6.0
- Gute Bedienung
- Kein VRR für Gaming
- In dunklen Szenen kann es zu ungleichmäßiger Ausleuchtung kommen
Mit dem LG QNED99 in satten 75 Zoll haben wir diesmal den wahrscheinlich besten LED-TV von LG auf dem Prüfstand. LG kombiniert beim 8K QNED99 erstmals die derzeit fortschrittlichsten LCD-Display-Techniken, um eine wirkliche Spitzenleistung in der Bildqualität abzuliefern.

Das LED-Backlight besteht aus Zehntausenden von Mini-LEDs, deren Helligkeit in zirka 2.000 einzeln gesteuerten Dimming-Zonen geregelt wird. Für saubere und leuchtende Farben setzt LG nach auf eine Kombination von Quantum Dots und der LG Nanocell-Technik. Darüber hinaus verfügt unser Testgerät namens 75QNED999PB über die 8K-Auflösung von 7.680 x 4.320 Pixeln – das macht immerhin rund 33 Millionen farbige Bildpunkte!
Du bekommst den QNED999 von LG in den TV-Größen 65, 75 und 85 Zoll beispielsweise hier:
Kann der 8K-Bolide LG QNED99 am Ende die Samsung Neo-QLEDs wie den 8K QN900A oder das 4K-QLED-Flaggschiff QN95A schlagen? Oder sogar den besten LG-OLED-TVs Konkurrenz machen? Unser Test liefert die Antworten.

Ein ähnliches Konzept verfolgt Samsung mit seinen Neo-QLEDs, ebenfalls eine Kombination aus einem LCD-Panel, Mini-LED-Backlights und Quantum-Dot-Farben. Im Gegensatz hierzu arbeitet OLED mit selbstleuchtenden Pixeln. Neuartige OLED-Bildschirme, in denen Organische Leuchtdioden und Quantum Dots kombiniert werden, sind unter der Bezeichnung QD-OLED angekündigt.
Übrigens, einen Überblick über die besten 4K-Fernseher mit 75 Zoll findest du in unserer Bestenliste:
LG QNED99: Die Bildqualität
Die Anzahl der LED-Dimmingzonen schätzen wir nach unserem Labortest auf rund 2000. Ein Spitzenwert, der er es erlaubt, auch für sehr kleine Bildbereiche die Lichtmenge ganz gezielt zu dosieren. Gleichzeitig erreicht der LG QNED-TV damit Spitzen-Helligkeiten um die 1300 Nits bei der neutralen Kino-Einstellung. Und damit macht er den Spitzenmodellen von Samsung ernsthaft Konkurrenz – wenn auch ein aktueller Samsung QN900C 8K-TV um die 2.000 Nits erzielt.
Außerdem toppt der QNED viele derzeit verfügbaren OLED-Fernseher in der Spitzenhelligkeit – an einen LG OLED G3 kommt er aber nicht ganz heran. Die hohe Anzahl von LED-Zonen hinter dem farbigen Bild macht aber auch eine sehr komplexe und genaue Ansteuerung erforderlich.
TV-Farben vom Feinsten
- Sehr gut voreingestellt
- Recht gut entspiegelt
Unsere Farbmessungen mit Calman bestätigen den erstklassigen Bildeindruck, was die Farbwiedergabe angeht. Der LG bringt ab Werk schon eine natürlich wirkende, fast perfekt abgestimmte Farbwiedergabe. Besonders gilt das für den Heimkino-Modus Filmmaker.

Ziemlich gut sind zudem die Entspiegelung des mattierten Bildschirms und der Betrachtungswinkel. Das LCD-Panel im 75QNED99 arbeitet mit IPS-Flüssigkristallen (IPS: In Plane Switching). Im Allgemeinen zeichnen sich IPS-LCDs durch ihren breiten Betrachtungswinkel aus, das ist auch hier so. Aus schräg-seitlichen Betrachtungswinkeln kannst du aber beim QNED99 das Mini-LED-Backlight auch mal durchschimmern sehen, sodass dann Schwarz zu grau wird. Auch mit IPS kommt der beste Bildeindruck von vorn.
HDR mit dem 8K-QNED-TV von LG
Dank Mini-LED bringt der LG 8K-TV sehr gute HDR-Eigenschaften mit. Zu der tollen Spitzenhellligkeit und tiefem Schwarz kommt – neben dem einfachen HDR10 – die Unterstützung von Dolby Vision. Eine Anpassung des Dolby-Vision-Bildes an die Raumhelligkeit ist im HDR-Modus Kino Home außerdem möglich, was Dolby Vision IQ entspricht.
Auf der Suche nach den besten Bildeinstellungen für LG? Viele wertvolle Tipps, die auch für QNED gelten, bekommst du hier:
Die größte Herausforderung für den QNED 999 besteht darin, Bilder mit besonders starken Kontrasten möglichst fehlerfrei wiederzugeben. Im Allgemeinen gelingt das Zusammenspiel von LCD-Ansteuerung und Mini-LED-Dimming wirklich gut, so dass die meisten Filmszenen und Serien mit hellen, brillanten Bildern überzeugen. Schwieriger wird es bei dunklen Passagen mit wenigen hellen Objekten, beispielsweise Weltraum-Szenen. Im folgenden Abschnitt sagen wir euch, wieso.
Licht und Schatten beim LG QNED99: Mini-LED mit Local Dimming
- Top-Kontrast mit bester Helligkeit
- Weltraum-Ansichten bisweilen kritisch
Das Sprichwort sagt, wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. So ungefähr trifft das auch auf die HDR-Bildwiedergabe des LG 75″ QNED99 zu. Die glänzende Rüstung des Pharao in Exodus – Götter und Könige oder der sonnendurchflutete Himmel in Life of Pi du bekommst du im Bildmodus HDR-Kino oder Kino Home mit besonders hoher Brillanz auf den Schirm. In der Spitzenhelligkeit überflügelt der 8K-TV derzeit die besten OLED-TVs und und sogar viele QLED-Fernseher.

Blendet das Bild jedoch sehr langsam aus Schwarz heraus auf, wird es bisweilen kritisch: Beim ganz langsam heller werdenden Vorspann von Disneys Animations-Klassiker Dinosaurier ziehen sich erst einmal falsche Schatten und dunkle Wolken durch das Bild. Der LG steuert seine vielen kleinen Dimmingzonen in Grenzbereichen also nicht perfekt.
Andererseits: Der LG 8K QNED überzeugt bei anderen kritischen, dunklen Filmszenen durchaus. Zum Beispiel beim Harry-Potter-Abenteuer Die Heiligtümer des Todes Teil 2 in HDR10 (4K-Blu-ray), in der Schlacht um Hogwarts (Minute 46 bis 47). Die nächtliche Landschaft ist gleichzeitig düster und detailreich, und die Energieblitze am Ende der Szene leuchten einfach spektakulär. Sogar beim Vorspann von Blade Runner 2049 mit kleiner Schrift auf schwarzem Grund gab es in unserem Test nichts zu meckern, auch wenn OLEDs diese Aufgabe noch um eine Kleinigkeit besser meistern.
Auch wenn es kritische Szenen und Test-Videos gibt, an denen das Mini-LED-Local Dimming scheitert, so überwiegen die sichtbaren Vorteile nach unserer Einschätzung jedoch in der Praxis deutlich.
Mini-LED mit 8K: Schärfer und schöner?
8K-Fernseher haben viermal so viele Pixel wie 4K-TVs. Aber sind mit der vierfachen Display-Auflösung die Bilder wirklich automatisch schärfer und besser? Wenn das Bildmaterial ebenfalls 8K-Auflösung hat, in der Regel schon. Und bei Benchmark-Testbildern mit feinsten Ultra-HD-Rastern kann der 8K-Bildschirm das 4K-Bildmaterial noch eine Spur sauberer als ein üblicher 4K-UHD-TV wiedergeben.

Je niedriger die Original-Auflösungen sind, umso weniger kann das Bildmaterial jedoch von 8K-Technik profitieren. Full-HD-Bilder von der Blu-ray gibt der 8K-TV sehr gut wieder, bei SD-TV wird es dagegen schwierig mit dem Upscaling auf 8K. Die Wiedergabe von DVDs (PAL-Auflösung!) funktioniert beispielsweise dann gut, wenn ein Premium-Player wie der Panasonic DP-UB9004 erst auf 4K-Auflösung hochskaliert, und der TV dann weiter auf 8K.
Reichlich Anschlüsse beim LG QNED99
- Viermal HDMI 2.1 – für Gaming und 8K-Video
- USB für Recording und Medienwiedergabe
- TV-Twintuner
Die Ausstattung des Mini-LED-TV von LG lässt im Grunde keinen Wunsch unerfüllt. Nur altmodische Analog- Video-Eingänge hat der LG nicht zu bieten. Ansonsten gibt es zwei HDMI 2.1-Anschlüsse, mit denen man die neuesten Konsolen mit 4K bei 120 fps ausreizen kann. Allerdings müssen Gamer auf VRR verzichten, das von vielen anderen Nanocell- und OLED-Modellen desselben Herstellers unterstützt wird. Das Highlight ist jedoch, dass der Fernseher aus allen vier HDMI-Schnittstellen 8K-Bilder entgegen nehmen kann.

Dank der TV-Twintuner für Satellit, Kabel und DVB-T2HD kannst du zwei TV-Sender parallel zum Anschauen und Aufnehmen nutzen. Drei USB-Schnittstellen bieten reichlich Anschlussmöglichkeiten für Speicher-Sticks und eine Festplatte, mit der du auch zeitversetzt fernsehen kannst.
Neben dem klassischen 3,5mm-Klinkenstecker steht auch Bluetooth für eine Audio-Verbindung zur Verfügung.
Bedienung und Praxis
Der LG 8K-Fernseher bringt die derzeit beste Version der Magic Remote mit. Sie verfügt wie beim OLED-Topmodell G1 über eine NFC-Funktion (Near Field Communication) in der Fernbedienung. NFC kennen wir im Alltag mittlerweile von Kredit- und EC-Karten, die man nur noch ans Lesegerät hält. Bei LG dient NFC in der Fernbedienung dazu, dass man sein Handy ruck-zuck mit dem TV verbinden kann, indem man es einfach an den Geber hält.

Die Bedienung ist bis auf wenige Ausnahmen in gut sortierte Menüs aufgeteilt. Im Menü „Alle Einstellungen“ gibt es nur noch die Hauptkategorien Bild, Ton, Allgemein und Support, wobei du in „Support“ auch die Energie-Einstellungen findest. Die Qualität der deutschen Menü-Übersetzungen ist allerdings zum Teil immer noch verbesserungswürdig. Wer gute Englisch-Kenntnisse hat, und tiefer in die Einstellungen einsteigen möchte, kommt wahrscheinlich besser mit der Menüsprache „English“ klar.
Gaming mit dem QNED99
- Gaming mit „Spiele-Optimierer“
- Keine Unterstützung für VRR
Der LG 8K-TV ist nebenher auch ein guter Gaming-Fernseher. Er unterstützt bis zu 120 Bildern in der Sekunde und kann automatisch per ALLM (Auto low latency Mode) in den Modus „Spiele-Optimierer“ wechseln.

Über das Gaming-Schnell-Menü von LG hast du auf Knopfdruck die Kontrolle über alle relevanten Einstellungen. Wer eine XBox Series X oder einen Gaming-PC mit VRR, der variablen Gaming-Bildrate, nutzen möchte, hat allerdings Pech. Der QNED 99 arbeitet nur mit einer fest eingestellten Bildfrequenz.

Falls es dir nur um ein möglichst großes Bild geht bei günstigem Preis, wirf einen Blick auf den LG UQ80.
8K: Mini-LED oder doch lieber OLED – eine Preisfrage
Der 75″ QNED999PB von LG steht im Wettbewerb mit dem Samsung QN800A, der ein technisch ähnliches Konzept mit Mini-LED und Quantum Dots verfolgt. Beide kosten um die 3.500 bis 3.600 Euro im Handel und sind damit etwas günstiger als z.B. ein Sony 8K 75ZH8 aus dem Jahr 2020. Im Vergleich zu 8K-OLEDs von LG ist der QNED sogar viel günstiger. Für einen ungefähr gleich großen 8K OLED wie den LG Z1 in 77″ blätterst du rund 10.000 Euro hin.
Das Blatt wendet sich jedoch, wenn du bereit bist, auf die 8K-Auflösung zu verzichten. Für etwa 3.300 bekommst du nämlich erstklassige 4K-OLED-TVs mit 77 Zoll Bilddiagonale. Zum Beispiel einen Philips OLED 806 oder einen LG G1 mit dem aktuellen OLED EVO-Panel. Abgesehen von der geringeren Spitzenhelligkeit bieten diese Geräte unter dem Strich eine noch etwas bessere Bildqualität als die Mini-LED-TVs, sind aber eher fürs Heimkino als für einen hellen Raum gemacht.
Fazit: Unser Testurteil für den QNED99 von LG
Der LG QNED99 Überzeugt mit seiner großen Leuchtkraft, sauberer Farbwiedergabe und insgesamt sehr guter HDR-Wiedergabe. Sein Mini-LED-Backlight könnte allerdings bei kritischen, dunklen Szenen noch besser geregelt werden. Für die allermeisten Inhalte mit Full-HD-und Ultra-HD-Auflösung liefert der 8K-TV jedenfalls eine Top-Bildqualität.
Auch die Tonqualität kann sich durchaus hören lassen. Wer mehr Bass oder Raumklang möchte, kann über eARC oder den optischen Ausgang eine entsprechende Soundlösung mit anschließen. So kannst du den TV-Sound nochmal verbessern.
Das Smart TV-System von LG mit der aktuellen Version Web OS6.0 bietet eine großartige Auswahl an Streaming-Apps, und erlaubt einen raschen Zugriff auf angeschlossene bzw. vernetzte Geräte.
Beim Gaming mit den neuesten Konsolen liefert der LG QNED 99 ein sauberes Bild und eine flotte Performance. Auf die variable Bildrate VRR muss man jedoch leider verzichten.
Den LG QNED99 LG bekommst du zu aktuellen Preisen beispielsweise hier:
Technische Daten | |
Panel Typ | IPS LCD |
Display | QNED (Mini-LED) |
Auflösung | 8K (7.680 x 4.320) |
Verfügbare Größen | 65", 75", 86" |
Getestete Größe | 75" |
HDR-Unterstützung | HDR, HDR 10+, HLG, Dolby Vision |
Bildfrequenz | 100 / 120 Hz |
Digitaler Tuner | 2 x DVB-C/-S2/-T2HD |
Video-Eingänge | 4 x HDMI 2.1 |
HDMI-Funktionen | CEC, ARC, eARC, ALLM |
Sonstige Anschlüsse | 3 x USB, CI+, 1 x Ethernet, 1 x IR-Blaster |
Sprachassistenten | Amazon Alexa, Google Assistant |
AirPlay 2 | Ja |
Drahtlos | WLAN, Bluetooth (5.0) |
Smart TV | WebOS 6.0 |
Maße mit Sockel | 1665 x 1032 x 405 mm |
Maße ohne Sockel | 1665 x 958 x 29 mm |
Gewicht ohne Standfuß / mit Standfuß | 37,4 kg / 40,8 kg |
Durchschnittliche Leistungsaufnahme (SDR / HDR) | 219 W / 390 W |
Energieeffizienzklasse | G |
Preis (UVP/Straßenpreis) | 5.499 Euro / um 3.600 Euro |
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Käme für Dich ein 8K-TV infrage? Reichen 75 Zoll für die höchste Auflösung, oder lieber noch größer? Schreib’s in einem Kommentar!