AKG N9 Hybrid im Test: ANC-Kopfhörer mit clever verstecktem Dongle

- Preis
- 349,99 Euro
- Kopfhörertyp
- Ohrumschließend
- Akku-Laufzeit
- bis zu 55 Std. mit ANC
- Akku-Ladezeit
- 3 Std.
- Schnellladefunktion
- k. A.
- Bluetooth-Standard
- Bluetooth 5.3
- Audio-Codecs
- SBC, AAC, LDAC
- Gewicht
- 281 g
Der AKG N9 Hybrid ist dank des dazugehörigen USB-C-Dongles deutlich flexibler einsetzbar, als viele andere Over-Ear-Kopfhörer. Kannst du ihm das eher durchschnittliche ANC verzeihen, überzeugt er zudem mit gutem Klang und einer langen Akkulaufzeit.
- Lange Akkulaufzeit
- Klarer, spaßiger Klang
- USB-C-Dongle für flexible Anwendung
- Gute Anrufqualität
- ANC nicht ganz auf Niveau der Konkurrenz
Auf den ersten Blick sieht der AKG N9 Hybrid aus wie ein ganz normaler Over-Ear-Kopfhörer. Im Prinzip ist er das auch. Ein Ass versteckt er aber in seiner linken Ohrmuschel: einen USB-C-Dongle, den du an Smartphone, Laptop und andere Geräte anschließen kannst, um Audio über eine 2,4-GHz-Verbindung zu streamen. Wir haben genau geprüft, was der Kopfhörer damit so alles anstellen kann.
Hier kannst du den N9 Hybrid kaufen:
AKG N9 Hybrid im Detail: Ass in der Ohrmuschel
Den N9 Hybrid haben wir deshalb in deutlich mehr Situationen getestet als viele seiner Artgenossen: etwa an unserem Steam Deck oder einem Kassettenplayer ohne Bluetooth. Sofern der USB-Anschluss eines Geräts die Audioübertragung erlaubt – bei PS5 und Xbox ist das z. B. nicht der Fall – kann der N9 Hybrid es streamingfähig machen.

Darüber hinaus handelt es sich aber wie erwähnt um einen relativ standardmäßigen Bluetooth-Kopfhörer mit aktivem Noise Cancelling, einer umfangreichen Steuerungs-App und verschiedensten Komfort-Features.
N9 Hybrid im Klang-Check
AKG blickt auf langjährige Erfahrung im Bereich der Kopfhörer zurück: Das erste Modell kam bereits 1949 auf den Markt. Allerdings dürfte die Marke den meisten eher für ihre kabelgebundenen Studio-Kopfhörer bekannt sein als für Bluetooth-Kopfhörer. An denen hat man sich zwar auch schon probiert – in Form des AKG N700 NC – aber bei weitem nicht im selben Ausmaß.

Im Inneren des AKG N9 Hybrid werkeln 40-Millimeter-Dynamiktreiber mit Liquid-Crystal-Polymer-Membranen. Ohne Kabel sorgt der Bluetooth-Codec LDAC für eine (im Rahmen der Bluetooth-Möglichkeiten) hochauflösende Übertragung. AKG legt dem Kopfhörer aber auch ein analoges Audiokabel bei. Darüber kannst du auch dann Musik hören, wenn der Akku leer und der Kopfhörer ausgeschaltet ist.
Nicht überladen, aber mit Punch
Wir testen allerdings über Bluetooth, denn so wirst du den Kopfhörer wahrscheinlich am häufigsten verwenden. Als Vergleich ziehen wir den Bowers & Wilkins Px7 S2, Sony WH-1000XM5, Bose QuietComfort Ultra und Sennheiser Accentum heran. Und egal, welchen Kopfhörer wir aufziehen: Der AKG N9 Hybrid stellt sich als vergleichsweise ziemlich neutral heraus. Klar, ganz so ausgeglichen wie die neutralsten Studio-Kopfhörer ist er nicht, das empfanden wir aber sogar als Vorteil. Er entsagt sich der warmen, teils dumpfen Abstimmung der Konkurrenten, verleiht aber gleichzeitig dem Tiefton etwas wohlklingenden Punch.

Doechiis Album Alligator Bites Never Heal macht dadurch richtig viel Spaß. Auch die Bassline in Janelle Monaés I Like That erklingt sehr präzise und stets kontrolliert, begleitet von klaren Höhendetails und einer sehr natürlichen Stimmwiedergabe. Die Gitarre im Instrumental von Bastilles Seasons & Narcissus hört sich zwar untenrum bauchiger an, als sie es soll, auch diesem Song verleiht der AKG N9 Hybrid aber mit seiner locker-natürlichen Spielweise sehr viel Leben. Selbst einem aufgeregten Song wie Bring Me The Horizons Top 10 staTues tHat CriEd bloOd räumt der N9 genug Platz ein, um unsere Ohren nicht zu überladen.
Wie andere Bluetooth-Kopfhörer in unseren Tests abgeschnitten haben, verrät dir ein Blick in unsere Bestenliste:
Spatial Audio mit dem AKG N9 Hybrid
Generell klingt der N9 Hybrid recht weit und luftig, niemals gedrängt. Seine Stereoabbildung ist außerdem hervorragend. Was uns hingegen weniger überzeugt, ist die Funktion „Raumsound“ in der zugehörigen Steuerungs-App. Aktivierst du diese, versucht der AKG aus deinen Stereo-Tracks ein 3D-Erlebnis zu machen. Im Modus „Musik“ resultiert das – wie bei vielen Algorithmen dieser Art – größtenteils in einer etwas blechernen, weniger direkten Stimmwiedergabe. Räumlicher empfinden wir den Klang nicht. Dafür ist der Equalizer umso effektiver, zumal du dir mit der Funktion „Personi-Fi“ auch auf Basis eines kurzen Hörtests ein persönliches Profil erstellen lassen kannst.

Dongle: Perfekt für Anrufe und schnelles Musikhören
Allerdings sind Bluetooth und Kabel nicht die einzigen Wege, Musik über den AKG N9 Hybrid Musik zu hören. Als dritte Option kommt der Dongle hinzu. Den versteckt der Over-Ear-Kopfhörer ziemlich clever in der linken Ohrmuscheln. Ihren Rücken kannst du mit dem Daumen ganz einfach aufschieben und schon ist der Dongle griffbereit. Er funkt im 2,4-GHz-Bereich und macht den AKG-Kopfhörer deutlich flexibler als viele Artgenossen. Denn er kann so auch an Geräten verwendet werden, die eigentlich kein Bluetooth unterstützen. Wir haben das mit Fiios Retro-Kassettenspieler CP13 ausprobiert.
Tatsächlich fanden wir auch, dass der Sound, der über den Dongle kommt, weniger Latenz aufweist als die normale Bluetooth-Verbindung – wenn auch nur minimal. Das ist für Gamer:innen interessant. Auch wenn Playstation 5 und Xbox Series X die USB-Audioausgabe nur mit bestimmten Headsets erlauben: Nintendo Switch und Steam Deck konnten wir mit dem N9 verbinden.

Das war dann auch, was uns am AKG N9 Hybrid fast am besten gefallen hat: Wie unkompliziert er einsatzbereit ist. Statt erst in den Menüs unserer Konsolen die BT-Verbindung einzurichten, konnten wir einfach den Dongle anstecken und sofort loshören. Zugegeben sparst du damit nur wenige Sekunden (vor allem, weil der N9 Hybrid sich mit unserem Android-Handy in Rekordschnelle verbunden hat), aber selbst das kam uns nach einem langen Arbeitstag sehr gelegen.

Auch für Anrufe bestens geeignet
Auch Telefonate sind mit dem Dongle sehr angenehm. Hier fiel uns die geringe Latenz der Verbindung noch etwas stärker auf. Das Redaktionsteam hörte sich in der wöchentlichen Konferenz wirklich sehr natürlich an und war jederzeit verständlich. Deine eigene Stimme transportiert der N9 Hybrid auch klar und hörbar, selbst bei offenem Fenster an der Hauptstraße. Über die Bluetooth-Verbindung leisten die Mikrofone des Kopfhörers zwar immer noch gute Arbeit, dann hörst du dich aber deutlich künstlicher an, die für Bluetooth-Telefonate üblichen Verzerrungen und Aussetzer halten Einzug.
Der AKG N9 Hybrid in der Praxis: ANC, Transparenzmodus und Akku
Apropos Mikrofone: Die verwendet der N9 Hybrid natürlich auch für die aktive Geräuschunterdrückung. Die ist definitiv alltagstauglich und schützt dich vor dem größten Lärm. Wirklich herausragend ist sie aber auch nicht. Im Vergleich kann z. B. der Sony WH-1000XM5 die Spülmaschine im Büro vollständig ausblenden, beim N9 Hybrid bleibt ihr Schleudern leise hörbar. Auch die Geräusche der Straße werden zwar gedämpft, als wirklich still empfinden wir den N9 Hybrid allerdings nicht. Die hohen Spitzen entfernt hingegen auch der AKG N9 Hybrid zuverlässig aus dem allgegenwärtigen Tastaturenklappern.

Im Vergleich zum tauglichen, wenn auch eher durchschnittlichen ANC überzeugt uns der Transparenzmodus umso mehr. Er verstärkt Geräusche auf sehr natürliche Art und Weise, vor allem Stimmen treten sehr schön hervor. Das leichte Grundrauschen, das viele ANC-Kopfhörer im Transparenzmodus aufweisen, bleibt aus.
So viel Akku braucht der Mensch
Unterwegs ist neben einer guten Geräuschisolation auch noch die Akkulaufzeit eines Kopfhörers sehr wichtig. Hier ist der N9 Hybrid mehr als nur alltagstauglich und gewährt bei eingeschaltetem Bluetooth und ANC bis zu 55 Stunden Laufzeit. Damit sticht er die meisten Konkurrenten locker aus und muss nur vor dem Sennheiser Momentum 4 Wireless oder dem Marshall Monitor III A.N.C. mit seinen 70 Stunden den Hut ziehen. Bleibt das ANC ausgeschaltet, steigt die Akkulaufzeit sogar auf bis zu 100 Stunden.

Bedienung: Knöpfe, Drehrad, App
Am AKG N9 Hybrid findest du keine Touch-Flächen. Stattdessen sitzen an den Ohrmuscheln physische Knöpfe sowie eine clever in die rechte Muschel integrierte Drehscheibe. Über die Knöpfe kannst du alle wichtigen Befehle erteilen, wie Play/Pause, Titel überspringen, Anrufe annehmen oder ANC-Modus wechseln. Drehst du die rechte Ohrmuscheln, verändert sich die Lautstärke. Das Konzept ist clever und uns so nur vom Bang & Olufsen Beoplay H100 bekannt. Beim deutlich teureren B&O-Kopfhörer gefällt es uns besser, da das Drehen hier geschmeidiger ist. Beim AKG springt die Scheibe nach jeder Bewegung zurück, was sich am Kopf leicht irritierend, wenn auch nicht unbedingt unangenehm anfühlt.

Ausführliche Steuerungs-App
Möchtest du den AKG-Kopfhörer personalisieren, führt dich dein Weg in die zugehörige Steuerungs-App. Hier gibt sich sofort zu erkennen, dass AKG zum selben Unternehmen gehört wie JBL – Harman International, selbst ein Teil von Samsung. Denn die AKG-App erinnert uns stark an die JBL-App – und die ist vollgestopft mit Features.
In der AKG-App kannst du neben Sound und ANC viele weitere Aspekte des Kopfhörers einstellen. So kannst du etwa entscheiden, ob der Kopfhörer automatisch pausieren soll, wenn du ihn abnimmst und ob er beim Aktivieren von Funktionen Sprachansagen, Töne oder gar nichts abspielt.
Ganz lassen sich die Töne allerdings nicht deaktivieren. Nimmst du den Kopfhörer ab und setzt ihn wieder auf, spielt jedes Mal ein Audiosignal, bevor deine Musik wieder einsetzt: die Ansage „Bluetooth verbunden“ und eine kurze Melodie. Selbst, wenn wir alle Töne deaktivieren, spielt die Melodie immer noch. Das ist auf Dauer etwas nervig. Obwohl der Ton mit der Trageerkennung zusammenzuhängen scheint, konnten wir ihn auch über dieses Feature nicht verbannen. Du musst dich also damit abfinden, dass jedes Mal, wenn du den N9 Hybrid aufsetzt, ein Ton die Bluetooth-Verbindung bestätigt.
Verarbeitung und Design
Angesichts seines Preisschilds erwarten wir vom AKG N9 Hybrid eine gewisse Verarbeitungsqualität. Den Anspruch erfüllt er auch größtenteils: Er ist sauber verarbeitet und elegant designt. Der Schiebemechanismus der Ohrmuschel fühlt sich recht robust an. Um zu beurteilen, ob er über die Zeit ausleiert, müssten wir aber erst einen Langzeittest starten.

Im Vergleich fühlt sich der AKG N9 Hybrid weniger luxuriös in der Hand an, als etwa der Bose QuietComfort Ultra Headphones. Dafür ist der N9 Hybrid erfreulich leicht. Seine Polster sind weich und der Anpressdruck ist im Vergleich zu anderen Kopfhörern recht niedrig. Zumindest auf unserem Kopf fanden wir ihn auch über längere Hörsessions stets bequem, Probetragen bietet sich aber natürlich trotzdem an.
Unser Fazit zum AKG N9 Hybrid
Der AKG N9 Hybrid überzeugt vor allem durch seine Flexibilität. Mit dem USB-Dongle kannst du ihn nicht nur am Smartphone verwenden, sondern auch an vielen Geräten, die kein Bluetooth unterstützen. Und selbst am Smartphone fanden wir es oft bequemer, einfach den Dongle zu verwenden, statt erst die Bluetooth-Kopplung zu durchlaufen. Die alternative Verbindung verleiht dem AKG-Kopfhörer außerdem exzellente Anrufqualität. Falls du dich damit abfinden kannst, dass das Noise Cancelling hier nicht ganz auf dem Niveau der gleichpreisigen Konkurrenz liegt, wirst du sicher glücklich. Zumal der N9 Hybrid auch noch sehr schön klingt.
Den AKG N9 Hybrid gibt es hier in zwei Farben:
Technische Daten | |
Preis | 349,99 Euro |
Kopfhörertyp | Ohrumschließend |
Akku-Laufzeit | bis zu 55 Std. mit ANC |
Akku-Ladezeit | 3 Std. |
Schnellladefunktion | k. A. |
Bluetooth-Standard | Bluetooth 5.3 |
Audio-Codecs | SBC, AAC, LDAC |
Gleichzeitige Verbindungen | Ja |
Steuerungs-App | Ja |
Wandler | 40 mm |
Faltbar | Nein |
NFC | Nein |
Mitgeliefertes Zubehör | Tragecase, 1 x USB-C-Ladekabel, 1 x USB-C-Dongle, 1 x USB-A-auf-C-Dongle, 1 x 3,5-mm-Klinkenkabel, 1 x Flugzeugadapter |
Gewicht | 281 g |
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