Startseite Musik-Streaming Apple Music 500 Millionen Euro: Strafe: EU will Apple zur Kasse bitten

500 Millionen Euro: Strafe: EU will Apple zur Kasse bitten

Apple bekommt in der EU wohl eine Strafe in noch nie dagewesener Höhe aufgebrummt. Laut Medienberichten soll der Technik-Gigant 500 Mio. Euro Strafe zahlen, weil andere Musikstreaming-Apps unfair behandelt wurden.
Apple muss in der EU wohl 500 Mio. Euro Strafe zahlen. Bild: Zhang Kaiyv via Unsplash

Apple soll offenbar in der Europäischen Union (EU) in Kürze eine Strafe von sagenhaften 500 Mio. Euro aufgebrummt bekommen. Offiziell bestätigt ist das noch nicht, allerdings will die Financial Times aus verlässlichen Quellen bereits Genaueres vernommen haben. Zurück geht das ganze Verfahren auf eine Beschwerde des Musikstreaming-Anbieters Spotify. Der hatte dem Hersteller aus Cupertino vorgeworfen, den Wettbewerb zu beeinträchtigen, indem unter anderem das hauseigene Angebot Apple Music bevorzugt werde.

So erschwere es Apple mit seinen Bedingungen für Entwickler:innen, über günstigere Abonnements und Zahlungsmethoden außerhalb des App Stores zu informieren. Dadurch seien Anbieter wie Spotify gezwungen, die hohen Provisionen im App Store zu zahlen oder die Option, in der App ein Abo anzubieten, zu entfernen. Beides schade am Ende sowohl den App-Anbietern als auch den Kund:innen. Offenbar teilt die EU am Ende diese Ansicht.

Apple Music bietet über 100 Mio. Songs und soll vom Hersteller bevorzugt worden sein.
Apple Music bietet über 100 Mio. Songs und soll vom Hersteller bevorzugt worden sein. | Bild: Apple

Die offizielle Verkündung der Strafe, die sich eben um die 500 Mio. Euro bewegen soll, wird wohl im März 2024 stattfinden. Dem ging eine Untersuchung über mehrere Jahre voraus. Denn die ursprüngliche Beschwerde hatte Spotify schon 2019 eingereicht. Schon 2023 zeichnete sich ein Sieg für die Schwed:innen ab. Generell liegen die beiden Unternehmen im Clinch, denn der CEO von Spotify kritisierte auch Apples neue Strategie, einige Maßnahmen aus dem Digital Markets Act (DMA) quasi mit Kniffen zu umschiffen.

Apple muss in der EU wohl auch die App-Store-Richtlinien ändern

Die EU-Kommission wird Apple wohl vorwerfen, dass der Hersteller das Wettbewerbsrecht unterlaufe und den eigenen Musikstreaming-Dienst in unfairer Weise mit einem Vorteil versehe. Neben der genannten Strafe wird man dem Unternehmen aus Cupertino deswegen auch Auflagen machen. So soll es für konkurrierende Plattformen wie Spotify, Deezer, Tidal und Co. möglich werden, im App Store auf günstigere Abonnement-Optionen außerhalb des Stores zu verweisen.

Anzunehmen ist jedoch, dass Apple sowohl gegen die Strafe als auch die Auflagen Widerspruch einreichen dürfte. Dann könnte es zu jahrelangen Gerichtsverfahren kommen, bis ein endgültiges Ergebnis vorliegt. Ähnliche Vorwürfe drehen sich im Übrigen z. B. auch um Apple Pay, das mobile Bezahlsystem von Apple. Auch hier wird dem Unternehmen vorgeworfen, in unfairer Weise konkurrierende Anbieter im Ökosystem auszuschließen.

Apple selbst hat bisher keine Stellung zur wohl kommenden Strafe abgegeben. Damit wird man auch abwarten, bis es wirklich eine offizielle Bestätigung gibt. Du kannst damit rechnen, dass der Hersteller sich keiner Schuld bewusst sein wird. Schon in der Vergangenheit drehte man den Spieß in seiner Argumentation um und erklärte, der App Store habe wesentlich dazu beigetragen, dass Spotify erst so erfolgreich geworden sei. Die Vorwürfe der Schwed:innen seien gegenstandslos.

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