Startseite Kopfhörer Noise Cancelling Kopfhörer Dyson OnTrac im Test: Konkurrenz für Apple, Sony, Sonos und Co.?

Dyson OnTrac im Test: Konkurrenz für Apple, Sony, Sonos und Co.?

Warum der Staubsauger-Hersteller Kopfhörer macht, wissen wir nicht. Der Dyson OnTrac ist aber eine interessante Alternative zu anderen Premium-Kopfhörern.
Dyson OnTrac im Test | HIFI.DE
Kopfhörertyp
Ohrumschließend
Akku-Laufzeit
55 Std. (mit ANC)
Schnellladefunktion
Ja, 10 min laden für 2,5 Std. Laufzeit
Bluetooth-Version
5.3
Audio-Codecs
SBC, AAC, LHDC
Gewicht
451 g
Preis
499,00 Euro
In Kürze
Der Dyson OnTrac sieht ungewöhnlich aus, ist toll verarbeitet, klingt gut und bringt ein ordentliches ANC mit. Einzigartig ist die Möglichkeit, Seitenkappen und Polster gegen andere Farben zu tauschen. Dann wird der Premium-Kopfhörer aber endgültig sehr teuer.
Vorteile
  • Sehr lange Akku-Laufzeit
  • Angenehmer Klang (im ANC- und Transparenz-Modus)
  • Hochwertige Material- und Verarbeitungsqualität
  • Zahlreiche Individualisierungs-Optionen
Nachteile
  • Unter den Ohrpolstern wird es schnell warm
  • Kein aptX
  • Klang ohne ANC und Transparenz-Modus sehr flach
Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE evtl. eine Provision vom Shop. Weitere Infos

Alles fing 2022 mit dem Dyson Zone an. Viele glaubten anfangs an einen schlecht getimten April-Scherz, doch Dyson meinte es ernst: Der Kopfhörer mit eingebautem Atemluftreiniger kam tatsächlich auf den Markt. Und offensichtlich ist der Hersteller dadurch auf den Geschmack gekommen, und stellt nun mit dem Dyson OnTrac bereits den zweiten Kopfhörer vor. Was dieser kann und wie er klingt, klären wir im Test.

Dyson OnTrac: Auf den ersten Blick eine Menge Kopfhörer fürs Geld

Jede Menge echtes Metall, dicke Polster an den Ohren und am Kopfbügel, viel Mut zu knalligen Farben. Keine Frage, beim Design traut sich Dyson etwas, und der OnTrac will, kann und darf auffallen. Unter diesem Aspekt besonders interessant: Die bunten Seitenkappen und die Ohrpolster kannst du einfach austauschen.

Dyson bietet beides in jeweils sieben verschiedenen Farben an, den Kopfhörer selbst gibt es in vier Grundfarben. Daraus ergeben sich rein rechnerisch fast 200 mögliche Farbkombinationen. Viele der Ausführungen sind allerdings exklusiv über Dyson erhältlich. Bei MediaMarkt hast du weniger Auswahl:

Diese vielen Möglichkeiten zur Individualisierung sind einzigartig. Bei einem Preis von knapp 50 Euro pro Set Seitenkappen oder Ohrpolster wirst du das aber wohl so schnell nicht vollständig ausprobieren.

Tolle Verarbeitung

Doch auch ganz unabhängig von diesen Farbspielereien macht der Dyson OnTrac auf Anhieb einigen Eindruck. Das liegt schon allein am Gewicht: Mit über 450 Gramm ist der Dyson noch einmal ein ganzes Stück schwerer als der T+A Solitaire. Beim OnTrac kommt aber auch noch mehr echtes Aluminium zum Einsatz als bei dem Herforder Edel-Kopfhörer, das merkt man eben.

Dyson OnTrac auf Kopf
Der Dyson OnTrac ist kein kleiner Kopfhörer, sondern in jeder Beziehung ein echtes Statement.

 

Zum Joggen oder Headbangen ist der Dyson OnTrac daher eher nicht geeignet, doch zu Hause auf dem Sofa oder beim entspannten Spaziergang stört das Gewicht dank guter Verteilung und dicker Polsterung nicht sehr.

Und ganz subjektiv wirkt der Dyson durch seine Materialien und das Gewicht sehr viel substanzieller als viele andere Kopfhörer in dieser Preisklasse. Der Apple AirPods Max vermittelt vielleicht noch einen ähnlich wertigen Eindruck, doch ein Sony WH-1000XM5, ein Bowers & Wilkins Px7 S2e oder ein Sonos Ace wirken im Vergleich dazu deutlich plastikmäßiger.

Alle Over-Ear-Kopfhörer, die wir bisher getestet haben, kannst du hier vergleichen:

Dyson OnTrac auf den Ohren: So klingt der neue Kopfhörer

Als qualitativ beste Quelle diente uns beim Hörtest des Dyson Ontrac ein Nothing Phone (1), denn dieses Smartphone beherrscht den Bluetooth-Codec LHDC, mit dem die Übertragung von Musik in unkomprimierter CD-Qualität und sogar in Highres möglich ist.

Dyson OnTrac Treiber im Detail
Für den guten Ton sorgen im Dyson OnTrac zwei 40 Millimeter große Treiber mit kräftigen Neodym-Magneten.

Und so präsentierte sich das Klangbild des Dyson-Kopfhörers auch spontan enorm sympathisch: Angenehm weich, aber mit Nachdruck im Bass und genügend Details in den Höhen legt Grace Potters Lady Vagabond beschwingt los. Zumindest, wenn das ANC eingeschaltet und du in der App das Klang-Preset Neutral aktiviert hast. Denn schon mit dem Preset Optimiert wird der Bass deutlich überbetont, und mit Bass Boost grummelt der an sich harmlose Track bereits arg bedrohlich.

Ein kurzer Test mit I Love You I Hate You von Little Simz bestätigt den Eindruck: Bass Boost will einfach zu viel des Guten, dickt den Tieftonbereich viel zu sehr auf und führt den 40-Millimeter-Treiber bei erhöhter Lautstarke sogar hörbar an seine mechanischen Grenzen.

Also schnell zurück zum neutralen Preset und schon benimmt sich der Dyson OnTrac wieder manierlich. Insgesamt bleibt der Sound auf der warmen Seite, aber auch bei komplexeren Tracks wie Brain Dance von Animals As Leaders vermittelt der OnTrac noch genügend Detailinformation, um Spaß zu machen.

Ohne ANC ein anderer Kopfhörer

Die bisher beschriebenen Klangeindrücke beziehen sich auf die Nutzung mit eingeschaltetem ANC oder dem – sehr guten – Transparenzmodus. Schaltest du die Geräuschunterdrückung in der App jedoch ganz aus, verändert sich das Klangbild drastisch. Es scheint förmlich in sich zusammenzufallen, wirkt flach und wenig ansprechend. Erschien uns mit eingeschaltetem ANC der Bass Boost viel zu fett, ist er in diesem Modus gerade eben genug.

Dyson OnTrac USB-C
Die USB-C-Buchse des Dyson OnTrac dient lediglich zum Laden der Akkus. Musik kannst du nicht darüber wiedergeben.

Ein ähnliches Verhalten kann man auch bei anderen ANC-Kopfhörern beobachten, aber noch nie in unseren Tests ist uns dabei ein so dramatischer Klangunterschied aufgefallen. Fast wirkt es, als würde Dyson hier versehentlich gleich den kompletten DSP-Chip abschalten, also gar keine digitale Klanganpassung mehr vornehmen. Wenn dem so wäre, könnte das in einem zukünftigen Software-Update behoben werden. Uns ist aber nicht bekannt, dass so etwas geplant wäre.

Spaßbetont und sympathisch, aber nicht ganz ehrlich

Im direkten Vergleich zeigt sich, dass der Sound bei aktiviertem ANC durchaus auch einen Hauch künstlich wirkt. Hier trickst ganz offensichtlich eine digitale Klangregelung ganz ordentlich. Und nicht alles, was als Ergebnis an deine Ohren gelangt, entspricht hundertprozentig der eigentlichen Aufnahme. Doch das ist auch nicht der Anspruch des Dyson Ontrac. Vielmehr haben die Entwickler:innen ihm einen kräftigen, angenehmen und sehr zugänglichen Klang mitgegeben. Dieser ist quasi mehrheitsfähig, passt zu vielen verschiedenen Arten von Musik und kann eine Menge Spaß machen, wenn du keine audiophile Präzision von deinem Bluetooth-Kopfhörer erwartest.

Die Umgebung aussperren: Wie gut ist das ANC des OnTrac?

Die Qualität der Geräuschunterdrückung ist und bleibt für Viele ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl eines neuen Kopfhörers. Durch seine dicken Polster und die massive Bauweise hat der Dyson Ontrac zunächst eine recht starke passive Dämpfung. Das gibt dem ANC eine gute Grundlage für seine Arbeit, und deshalb gelingt die Geräuschabschirmung auch wirklich gut. Im direkten Vergleich mit den üblichen Verdächtigen von Apple, Sony und Bose wird aber auch klar, dass andere Premium-Kopfhörer das noch besser können. Wenn du jedoch einfach im Büro oder in der Bahn deine Ruhe haben willst, wird dir das mit dem OnTrac auf jeden Fall gelingen.

Dyson OnTrac Ohrpolster
Die dicken Polster des OnTrac sorgen für eine gute passive Abschirmung von Umgebungsgeräuschen, es wird unter Ihnen aber auch schnell warm.

Wie bereits erwähnt, ist der Transparenz-Modus den Entwickler:innen des Dyson OnTrac sehr gut gelungen. Aktivierst du diesen, tritt deine Musik bescheiden in den Hintergrund, bleibt aber deutlich und angenehm hörbar. Die Umgebungsgeräusche, welche die acht ANC-Mikrofonen aufnehmen, werden natürlich und sauber in die Ohrmuscheln eingespielt. Das beherrschen nur wenige ANC-Kopfhörer ähnlich gut, besser macht es höchstens der Apple AirPods Max.

Dyson OnTrac Mikrofone
Dyson spricht von acht ANC-Mikrofonen am OnTrac, von außen sichtbar sind lediglich zwei und das Telefonie-Mikro.

Praxis-Check: Doppel-Akku und App mit Luft für Verbesserungen

Eine mögliche Erklärung für das hohe Gewicht des Dyson Ontrac ergibt sich bei einem Blick ins Datenblatt: Gleich zwei Akkus mit zusammen über 2.500 mAh Kapazität versorgen den Over-Ear-Kopfhörer mit Energie. Deshalb wirkt das Hersteller-Versprechen von bis zu 55 Stunden Akku-Laufzeit mit aktiviertem ANC auch absolut realistisch. Damit schrammt der Dyson knapp am Branchenrekord des Sennheiser Momentum 4 Wireless vorbei. Selbst bei intensiver Nutzung hält der OnTrac also locker eine komplette Arbeitswoche durch, in den meisten Fällen wirst du den Dyson-Kopfhörer wohl höchstens alle zwei oder drei Wochen mal an ein USB-C-Ladegerät anschließen müssen.

Dyson OnTrac von vorne
Das Design des Dyson OnTrac ist gelungen – trotz des hohen Gewichts trägt sich der Kopfhörer sehr bequem.

Für eine volle Ladung braucht der OnTrac laut Dyson am richtigen Netzteil nur drei Stunden, nach zehn Minuten soll bereits genug Energie für 2,5 Stunden Wiedergabe zur Verfügung stehen. Auch diese Werte können sich absolut sehen lassen.

Dyson OnTrac Case
Das mitgelieferte Case des Dyson OnTrac ist eine pfiffige Lösung: Ohne Kopfhörer faltet es sich flach zusammen und nimmt dann in der Tasche weniger Platz weg.

Ein Satz Warme Ohren inklusive

Die kuscheligen Memory-Foam-Polster des OnTrac tragen wesentlich zum bequemen Sitz des Kopfhörers bei, doch es wird auch schnell sehr warm unter ihnen. Hier wäre es eventuell eine Lösung, dass Dyson alternative Polster anbietet, die nicht mit Synthetik-Stoff bezogen sind und vielleicht auch etwas mehr Luft durchlassen. Von solchen Plänen ist bisher allerdings nicht die Rede.

Dyson-App mit fraglichem Mehrwert

Ganz zeitgemäß kannst du den Dyson OnTrac auch mit einer App namens MyDyson steuern. Mit anderen Dyson-Produkten erlaubt diese App sicherlich viele sinnvolle Einstellungen, für den OnTrac war das Angebot zum Zeitpunkt des Tests noch sehr überschaubar: Du kannst den ANC-Modus einstellen (ANC, Transparenz, Aus) und dich zwischen den drei bereits erwähnten Equalizer-Presets entschieden. Außerdem informiert die App über die eingestellte Lautstärke und den Lärmpegel der Umgebung im Verlauf der Zeit. Und als Dyson-typisches Gimmick verrät sie dir auch die Konzentration von Stickstoffdioxid in der Umgebungsluft und den Lärmpegel in deiner Umgebung im zeitlichen Verlauf.

Wenn dich solche Daten nicht interessieren, ist die Funktion der App also mehr als dürftig. Allerdings hat Dyson bereits angekündigt, dass bald nach dem Verkaufsstart des Kopfhörers Updates mit weiteren Funktionen kommen sollen. Unter anderem ist ein individuell anpassbarer EQ geplant, was eine enorme Verbesserung bedeuten würde. Unsere Note beruht derzeit aber auf der kurz vor dem Launch getesteten Software-Version.

Solide Bluetooth-Ausstattung

Mit Version 5.3 unterstützt der Dyson OnTrac nicht den allerneuesten Bluetooth-Standard, in der Praxis ist das aber überhaupt nicht wichtig. Wie bereits im Klangkapitel erwähnt, ist der Kopfhörer mit dem hochwertigen Codec LHDC kompatibel. Unterstützt dein Smartphone diesen Bluetooth-Codec, kannst du damit den bestmöglichen Klang aus der Bluetooth-Verbindung herausholen. Die populären Codecs der aptX-Familie von Qualcomm beherrscht der Dyson-Kopfhörer hingegen nicht. Ohne LHDC bist du also auf die Standard-Ausstattung mit SBC und AAC angewiesen.

So oder so bleibt die kabellose Bluetooth-Übertragung deine klanglich beste Option, denn die Wiedergabe von Musik direkt über USB-C ist nicht vorgesehen. Die entsprechende Buchse an der linken Ohrmuscheln ist lediglich fürs Laden der Akkus gedacht.

Dyson OnTrac USB-C
Die USB-C-Buchse am Dyson OnTrac dient nur zum Laden.

Bedienung: Alles easy

Gut gelungen ist hingegen die Bedienung am Kopfhörer selbst: Dyson setzt wie viele Konkurrenten auf eine Mischung aus Touchbedienung und physischen Elementen. Ein kleiner Joystick auf der rechten und eine Taste auf der linken Seite steuern Wiedergabe, Lautstärke und Bluetooth.

Dyson OnTrac Joystick
Mit dem kleinen Joystick an der rechten Ohrmuschel regelst du die Lautstärke und steuerst die wichtigsten Wiedergabefunktionen.

Ein beherztes Doppelklopfen auf die linke Ohrmuschel schaltet durch die verschiedenen ANC-Modi. Da hier scheinbar ein Beschleunigungssensor zum Einsatz kommt und kein kapazitives Touchfeld, braucht es dafür schon ein wenig Kraft, bloßes Berühren reicht nicht. Und das hörst du dann logischerweise auch in der Ohrmuschel, allerdings nicht unangenehm laut. Im Test haben wir uns schnell an die Steuerung gewöhnt und hatten keinen Grund zum Meckern.

Dyson OnTrac abnehmbare Earcaps
Produktdesign können sie: Die Mechanik für die austauschbaren Kappen des Dyson OnTrac ist prima gelöst, und auch darunter hat man auf die Ästhetik geachtet.

Zum Zeitpunkt unseres Tests hat das Zusammenspiel des Dyson Ontrac mit der iOS-Version der App übrigens noch nicht reibungslos geklappt. Da die Android-App aber völlig einwandfrei funktioniert hat, darf man wohl davon ausgehen, dass Dyson zum Start auch die iPhone-App entsprechend aktualisiert haben wird.

Dyson OnTrac Zubhör
EIn Case, ein USB-C-Kabel, mehr Zubehör findet sich nicht im Lieferumfang des Dyson OnTrac.

Testfazit zum Dyson OnTrac: Solider Premium-Hörer mit individueller Note

Man darf den Dyson OnTrac wohl getrost als gelungenes Debüt bezeichnen. Denn er ist der erste ernst zu nehmende Kopfhörer der Marke, der nicht versucht, mit in den Ohrmuscheln eingebauten Turbinen eine übersteigerte Infektions-Panik wegzublasen. Und als solcher ist der OnTrac wirklich beachtlich. Er klingt angenehm, sieht ungewöhnlich aus und kommt bei ANC & Co. der etablierten Konkurrenz zumindest nahe. Dass er in keiner Kategorie Spitzenwertungen einfährt, ist dabei egal – er wird sicherlich dennoch seine Fans finden.

Dyson OnTrac Testergebnis | HIFI.DE

Den Dyson OnTrac findest du bei MediaMarkt:

Technische Daten
Kopfhörertyp Ohrumschließend
Akku-Laufzeit 55 Std. (mit ANC)
Akku-Ladezeit 3 Stunden
Schnellladefunktion Ja, 10 min laden für 2,5 Std. Laufzeit
Bluetooth-Version 5.3
Audio-Codecs SBC, AAC, LHDC
Gleichzeitige Verbindungen 2
Steuerungs-App Ja
Wandler 40 mm
Faltbar nein
Lieferumfang / Zubehör USB-C-Kabel, Schutzhülle
Gewicht 451 g
Preis 499,00 Euro

Doch nicht der richtige Noise-Cancelling-Kopfhörer für dich? In unserer Testliste wirst du bestimmt fündig:

Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE evtl. eine Provision vom Shop. Weitere Infos
zur Startseite Beitrag kommentieren
Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit * oder gekennzeichnete. Mehr Infos.
Türkçe Dublaj Filmler