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B&O Beosound Explore im Test: Der Glamping-Lautsprecher

Das Bang & Olufsen Design kann, ist kein Geheimnis. Doch passt das auch zu einer Outdoor-Box? Und wie steht es um die inneren Werte der Bang & Olufsen Beosound Explore?
Bang Olufsen Explore Titelbild
Preis
199,00 Euro
Abmessungen (BxHxT)
8.1 cm x 12.4 cm x 8.1 cm
Gewicht
637
Akku-Laufzeit
27 Stunden
Wassergeschützt
IP67
Verfügbare Farben
Schwarz, Grün, Grau, Blau, Braun
In Kürze
Die B&O Beosound Explore bietet hervorragende Verarbeitung, lange Akkulaufzeit und detaillierten Klang. Bei Ausstattung und Bass könnte die Box jedoch noch zulegen.
Vorteile
  • Ausgezeichnete Verarbeitung
  • Ansprechendes Design
  • Hervorragende Mittenwiedergabe
  • IP67-Zertifizierung
  • Stereo-Kopplung
Nachteile
  • Schwacher Bass
  • Mäßige Ausstattung
  • Kein Mikrofon
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Wenn du Produkte von Bang & Olufsen kaufen willst, musst du übicherweise tief in die Tasche greifen. Bei dem dänischen Unternehmen stehen dafür dann aber auch Design und Klang gleichwertig nebeneinander. Das Ergebnis sind unter anderem Soundbars für 10.000 Euro oder Lautsprecher für 125.000 Euro. Da erscheinen knapp 200 Euro für den Bluetooth-Lautsprecher B&O Beosound Explore fast schon wie ein Schnapper. Zumal B&O die kleine wasserdichte Box sehr offensiv als toughen Outdoor-Gesellen vermarktet. Kann der Explore wirklich edlen B&O-Sound in die Wildnis transportieren?

Die Bang & Olufsen Beosound Explore gibt es in fünf Farben:

Stimmiges Design

Geschmäcker mögen zwar unterschiedlich sein, aber auch die größte Kritiker:innen von B&Os Formsprache werden die Verarbeitung des Lautsprechers zu loben. Den High-End-Anspruch, der sich schon allein durch den Preis einstellt, kann die Beosound Explore erfüllen. Das Gehäuse wird von einer farbig eloxierten Aluminiumhülle mit Rippenstruktur umfasst, darunter schimmert ein feinmaschiges Polymer-Netz durch die Ritzen, das die Box gegen Staub schützen soll. Und irgendwie ist das Ganze auch noch wasserdicht, weshalb der Explore mit Schutzklasse IP67 tatsächlich für das rauhe Leben im Freien bestens gerüstet ist.

Bang & Olufsen Beoplay Explore Test Verarbeitung
Die Beosound Explore bietet Verarbeitung auf dem höchsten Niveau.

Auf der Rückseite ist eine Tragelasche verbaut, die ebenfalls durch einen stabilen Eindruck macht. Einziger Wermutstropfen: Die Lasche ist nicht groß genug, um ans Handgelenk zu passen. Unser Testexemplar war in der Farbe Grün und ein absoluter Hingucker im Büro. In dieser Größen- und Preiskategorie findet man keine besser verarbeitete oder designte Box. Hier hat Bang & Olufsen keine Kosten und Mühen gescheut.

Allerdings soll die Beosound Explore ja ein echter Outdoor-Lautsprecher sein. Um Gehäuse und Innenleben machen wir uns tatsächlich keine Sorgen, doch das eloxierte Aluminium an der Außenseite ist schon recht empfindlich. Trotz sorgfältiger Handhabung zeigte unser Testmuster bereits erste Machen an den Kanten. Wie sehr die Optik des Explore leidet, wenn er auf dem Campingplatz ein paar Mal vom Tisch fällt, können wir nur vermuten. Aber dabei geht es nur um Äußerlichkeiten, technisch macht die Box wirklich einen sehr robusten Eindruck. Auf der Unterseite verwendet B&O hingegen gummiertes Plastik, was uns, vor allem in feuchten Umgebungen, als praxisgerechte Materialauswahl erscheint.

Bang & Olufsen Beoplay Explore Test Verarbeitung 2
An der oberen Kante unseres Testexemplars erkennt man bereits leichte Abnutzungserscheinungen am eloxierten Aluminium. Es ist also fraglich, wie sehr die Optik bei exzessiver Outdoor-Nutzung leidet.

Die Bang & Olufsen Beosound Explore im Klang-Check

Die Ausstattung der Beosound Explore erscheint auf dem Papier stattlich: Die Dänen verbauen in dem kleinen Gehäuse zwei Fullrange-Treiber, die jeweils mit 30 Watt angetrieben werden. Das klingt nach ordentlichem Dampf, aber so manche Selbstbeweihräucherung ist schon an der Realität zerschellt. Wir koppeln unser Smartphone mit der kleinen Designer-Dose und starten mit ein wenig Jazz. Und tatsächlich: Der erwachsener Klang, der uns aus der Box entgegenschallt, haben wir bei einem Lautsprecher dieser Größe bisher selten gehört. Die Trompete in Charlie von Matthew Halsall klingt so natürlich und detailliert, wie es elbst größere Bluetooth-Lautsprecher nicht immer schaffen.

Die Mittenwiedergabe des Explore ist vor allem bei Stimmen und Blechbläsern derart souverän, dass du dich mit großer Freude durch deine Jazzsammlung spielen kannst. Besser geht es kaum, auch hier wird die Bluetooth-Box ihrem Preis absolut gerecht. In den Mitten übertrifft sie sogar die hervorragende Bang & Olufsen Beosound A1. Auch die Höhen klingen sehr angenehm und sorgen für ein sehr harmonisches Gesamtbild. Eine JBL Flip Essential 2 hört sich dagegen geradezu unkultiviert und künstlich an.

Wir wechseln in das Indie-Genre und spielen einen dynamischeren Song: Stay von Say Yes Dog. Und siehe da: Ärger im Paradies. Die Explore schwächelt spürbar bei den Tiefen. Dabei ist der Bass durchaus sehr kontrolliert und wohldosiert, wenn vorhanden. Aber es fehlt einfach der nötige Kick, gerade bei aufgeregteren und spaßigeren Tracks. Eine weniger als halb so teure JBL Flip Essential 2 bietet deutlich mehr Punch.

Bang & Olufsen Beoplay Explore Test Unserseite
Die gummierte Unterseite sorgt für einen sicheren Stand.

Die Beosound Explore ist kein Partylautsprecher

Wir würden generell die Dynamik als Achillesferse der Beosound Explore ausmachen. 2 x 30 Watt hin oder her, bei lauten Orchester-Songs, wie Sylva von Snarky Puppy, kommt die kleine Box schnell an ihre Grenzen. Mit zunehmender Dynamik und Komplexität von Liedern nimmt die Wiedergabequalität ab.

Das Klangbild bleibt aber im Gegensatz zu vielen Lautsprechern dieser Größenkategorie bis in die höchsten Lautstärken sehr kontrolliert, wobei jedoch vor allem der Bass in höheren Pegelregionen verloren geht. Aber es sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass die Box eine überraschend niedrige Spitzenlautstärke hat. Für das gepflegte Glas Wein vor der Glamping-Jurte reichen Maximalpegel und Bass-Leistung locker, für eine ordentliche Freiluftparty solltest du dann doch zu einer echten Partybox greifen.

Ein Talent für intime Hörsessions

Die B&O Beosound Explore ist eine hervorragende Box für unterwegs, wenn dir leise bis mittelllaute Hörsessions reichen. Dabei tut sie sich besonders bei ruhigem Jazz, gediegener Klassik und Vocal-Tracks besonders hervor. Falls das zu dir passt, bekommst du hier eine Wiedergabequalität par excellence. Wenn es lauter, komplexer oder basslastiger werden soll, ist die Explore jedoch etwas überfordert. Jedoch eignet sich die Box durch die Abstimmung ausgezeichnet zum Hören von Podcasts und Radio. Eine entsprechende Radiofunktion liefert Bang & Olufsen sogar in der hauseigenen App mit. Das kennen wir von den Steuerungs-Apps von WLAN-Lautsprechern, bei Bluetoothboxen ist das eine Seltenheit.

Bang & Olufsen Beoplay Explore Radio-App
In der B&O-App kannst du aus einer Vielzahl von Radiosendern auswählen.

Praxis: Die Bang & Olufsen Beosound Explore im Alltags-Check

Was die Mobilität angeht, wird die B&O Beosound Explore ihrem Namen gerecht. Mit der Trageschlaufe ist die Box im Handumdrehen am Rucksack befestigt, und es kann direkt losgehen. Die solide Verarbeitung geht aber zulasten des Gewichts: 637 Gramm wiegt die Box, das ist stattlich für einen Lautsprecher, der kaum größer ist als eine Softdrink-Dose.

Ein großer Teil des Gewichts geht wahrscheinlich auf Kosten des Akkus, denn dieser hält beachtliche 27 Stunden. Das ist absolute Spitzenklasse in dieser Größenkategorie und wird nur von viel größeren Lautsprechern wie dem Marshall Emberton II übertroffen.

Bang & Olufsen Beoplay Explore Test USB-C-Anschluss
Die Beosound Explore bietet nur einen USB-C-Anschluss

Als Outdoor-Lautsprecher ist die Beosound Explore natürlich auch nach dem IP67-Standard zertifiziert. Das macht sie staub- und wasserabweisend und somit gehört die kleine Box zu den wasserdichten Bluetooth-Lautsprechern.

Ansonsten findet sich nur ein einziger USB-C-Anschluss am Gerät. Dieser dient nur zum Laden. Bang & Olufsen formuliert in ihrer Designsprache den Anspruch, möglichst simple Bluetooth-Speaker zu bauen. Wir formulieren bei dem Preis einen Anspruch nach mehr Anschlussmöglichkeiten. Leider fehlt für den Preis ein integriertes Mikrofon für Telefonate. Gerade bei Wanderungen, wenn das Telefon tief im Rucksack verstaut ist, hätte man sich über das Feature gefreut.

Dafür können über die App zwei Beosound Explores zu einem Stereo-Set-up verbunden werden. Das konnten wir aus Ermangelung eines zweiten Exemplars bedauerlicherweise nicht testen.

Einfache Steuerung, intuitive App

Die Bedienung der Beosound Explore unterscheidet sich wenig von anderen Bluetooth-Lautsprechern. Auf der Oberseite finden wir jeweils eine lauter-/leiser-Taste, eine Play/Pause-Taste, einen Power-Schalter und eine Bluetooth-Taste. Nach dem Einschalten halten wir kurz die Bluetooth-Taste und wählen die Box im Bluetooth-Menü unseres Handys an. Im selben Zuge werden wir von unserem Handy daran erinnert, dass wir die passende B&O-App noch nicht geladen haben. Wir lassen uns gerne von unserem Lautsprecher sagen, was wir zu tun und zu lassen haben, und laden sie entsprechend runter. Denn über die App können wir zusätzliche Features wie den Equalizer und das Radio Feature nutzen.

Bang & Olufsen Beoplay Explore Test Bedienung
Auf der Oberseite der Beosound Explore finden wir die nötigsten Knöpfe.

In der App finden wir eine relativ übersichtliche Menge an Funktionen: Einen Player, über den wir die gängigsten Musik-Streaming-Dienste verbinden können, eine Akku-Anzeige, eine Equalizer Funktion, eine Radiofunktion, die Stereo-Kopplung und Einstellungen für Auto-Stand-by und Softwareupdates.

Der Equalizer ist hier einen besonderen Blick wert. Denn Bang & Olufsen verzichtet hier auf die klassische Darstellung, bei der die verschiedenen Frequenzen angehoben oder abgesenkt werden können. Stattdessen hat der Hersteller hier ein optisches Interface, dass es für den normalen Nutzer intuitiver macht. Hier kann in einem Kreis die Klangfarbe der Box angewählt werden. So kann man zwischen „Warm“, „Energiegeladen“, „Entspannt“ und „Hell“ wählen. Eine clevere Lösung, die gut funktioniert. Wer darauf keine Lust hat, kann auch alternativ verschiedene Presets wählen.

 

Unser Fazit zum Bang & Olufsen Beosound Explore

Die Bang & Olufsen Beosound Explore ist eine der am besten designten und verarbeiteten Bluetooth-Boxen, die wir je in dieser Preis- und Größenkategorie getestet haben. Du bekommst einen fantastischen Klang in einem sehr widerstandsfähigen Gehäuse. Dennoch ist die Box deutlich besser für die kultivierte Hintergrundbeschallung beim Dinner als für den Outdooreinsatz geeignet. Auch bei der Ausstattung lässt die Beosound Explore Federn und kann dem Preis nicht ganz gerecht werden.

Und hier liegt leider auch das Problem, denn die größte Konkurrenz kommt aus dem eigenen Hause. Die Bang & Olufsen A1 der zweiten Generation ist auch sehr kompakt und ebenfalls nach IP67 gegen Staub und Wasser geschützt. Außerdem bietet die A1 mehr Features, satteren Bass und insgesamt den besseren Klang. Das sind die 100 Euro Aufpreis durchaus wert, wenn du deinen Bluetooth-Lautsprecher nicht auf die große Expedition, sondern höchstens mal auf die Terrasse mitnehmen willst.

Bang & Olufsen Beoplay Explore Testsiegel

Den Bang & Olufsen Beosound Explore bekommst du schnell und günstig bei Hifi-Klubben:

Technische Daten
Preis 199,00 Euro
Abmessungen (BxHxT) 8.1 cm x 12.4 cm x 8.1 cm
Gewicht 637
Akku-Laufzeit 27 Stunden
Wassergeschützt IP67
Verfügbare Farben Schwarz, Grün, Grau, Blau, Braun
Anschlüsse / Schnittstellen USB-C
Mikrofon Nein
Multiroom-fähig Nein
Trage-Vorrichtung Ja

Doch nicht die richtige Box für dich? Alle Bluetooth-Lautsprecher, die wir getestet haben, findest du hier:

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