Spotify: Großer KI-Deal mit Plattenfirmen – welche Ziele jetzt wichtig sind

Künstliche Intelligenz ist für Musikstreaming-Dienste wie Spotify sowohl Fluch als auch Segen. Einerseits setzen die Schwed:innen KI selbst ein, um etwa Playlisten zu moderieren, die Empfehlungen zu verbessern oder dir zu helfen, neue Mixe zu erstellen. Andererseits muss man sich mit sogenanntem AI Slop herumschlagen. Etwa 75 Millionen von allein mit künstlicher Intelligenz erstellen Songs hat man deswegen schon blockiert. Gemeinsam mit den größten Plattenfirmen bekennt sich die Plattform jetzt zu einem verantwortungsvollen Umgang mit KI.
So erklärt Spotify in einer offiziellen Mitteilung, dass es das Ziel des Musikstreaming-Dienstes sei, KI-Funktionen zu entwickeln, die den Künstler:innen helfen. KI soll also eben nicht versuchen, ihnen zu schaden oder sie gar zu ersetzen. Zu diesem Zweck hat man eine Allianz mit den Plattenfirmen Sony Music Group, Universal Music Group, Warner Music Group sowie mit Merlin und Believe geschmiedet. Man hofft, langfristig noch mehr Rechteinhaber:innen und Vertriebe ins Boot zu holen.

Spotify gibt zu, dass es Stimmen in der Technikbranche gibt, die am liebsten das Urheberrecht komplett abschaffen würden. Schließlich ist es kein Geheimnis, dass große Konzerne ihre KI-Modelle teilweise mit Trainingsdaten von Künstler:innen gefüttert haben, an denen sie keinerlei Rechte halten. Suno ist deswegen etwa mehrfach in die Kritik geraten. Spotify gibt zu Protokoll, dass man es für wichtig halte, die Rechte von Künstler:innen zu schützen. Das schaffe man am besten, indem man selbst bei der KI-Revolution vorangehe, statt dies anderen zu überlassen.
Spotify nennt vier wichtige KI-Prinzipien
Laut Spotify wende man dabei bei der KI-Entwicklung vier grundlegende Prinzipien an. Erstens: Neue Funktionen und Produkte will man gemeinsam mit den Künstler:innen und Vertrieben entwickeln. Statt sie vor den Kopf zu stoßen, will man die Kreativen von Anfang an einbinden. Zweitens: Die Beteiligten können immer entscheiden, ob und bei welchen KI-Funktionen sie teilnehmen wollen. Drittens: Es soll faire Bezahlungsmodelle geben. Viertens: Die KI-Features sollen die Künstler:innen nicht ersetzen, sondern in erster Linie ihre Verbindungen mit den Fans stärken.
Spotify erklärt, dass Technologie am Ende immer den Menschen dienen solle – nicht umgekehrt. Entsprechend gehe man auch an KI heran. Dass der Musikstreaming-Dienst aber ein faires Bezahlungsmodell anspricht, könnte dich vielleicht mit den Augen rollen lassen. So wird nämlich speziell das Auszahlungsmodell von Spotify im direkten Vergleich mit anderen Plattformen immer wieder als besonders unfair kritisiert.
Für Plattenfirmen wiederum ist es besonders wichtig, dass KI nicht genutzt wird, um z. B. künstlich „neue“ Songs von bekannten Bands zu erstellen oder sie komplett ohne aktive Zustimmung zu imitieren. In einem Interview hat deswegen etwa der Chef von Universal Music, Lucian Grainge, betont, dass das Label sich an derlei Projekten niemals beteiligen werde.
Spotify ist der größte Name in der Branche der Musik-Streaming-Dienste. In unserer Bestenliste steht aber ein anderer Dienst vorn: