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Neue Quantum Dots von Canon: Günstiger und weniger giftig

Die Herstellung von Quantum Dots ist kompliziert und nicht gerade umweltfreundlich. Canon will zumindest etwas an zwei dieser Punkte etwas ändern – doch zu welchem Preis?
Quantum Dots günstiger Bild: Unsplash / Joyce Hankins

Der Begriff Quantum Dots hat sich mittlerweile eingebürgert, viele große TV-Hersteller setzen vermehrt auf die Technologie, die vor allem Farben noch heller strahlen lässt. Doch die Technologie ist teuer – und verbraucht zudem seltene oder giftige Metalle. Canon will das nun ändern, zumindest was den Preis betrifft.

Die Besonderheit von Quantum Dots

Ob herkömmliche LED-TVs oder OLED-Fernseher, häufig werden Farbfilter vor der Lichtquelle eingesetzt, um die verschiedenen Farben auf dem Display darstellen zu können. Das führt jedoch auch dazu, dass etwas von dem meist weißen Licht verschluckt wird, wodurch die Farben nicht ganz so hell strahlen können.

Bei Fernsehern mit Quantum Dots ist das anders. Hierzu zählen übrigens die erst 2022 eingeführten QD-OLEDs wie der Samsung S95C oder natürlich auch die QLED-Fernseher:

Statt Farbfilter kommen hier spezielle Tinten mit winzigen Halbleiterkristallen zum Einsatz. In der Regel werden grüne und rote Quantum Dots eingesetzt, die das abgegebene blaue Licht verlustärmer umwandeln. Dadurch ergeben sich wesentlich reinere, hellere Farben.

Schem QD-OLED
Auch bei seinen QD-OLEDs setzt Samsung auf Quantum Dots zur Farbdarstellung. | Bild: Samsung Display

Das soll sich verändern

Bei diesen speziellen Tinten kommen bisher aber häufig entweder das giftige Cadmium oder das seltene Metall Indium zum Einsatz, wie golem.de berichtet. Das soll sich durch Canon jetzt ändern.

Die Idee: Kristalle mit Perowskit-Struktur zu nutzen. Diese Struktur kommt vermehrt bei Solarzellen zum Einsatz. Allerdings: Bisher war vor allem die Langlebigkeit das Problem.

Canon will nach eigenen Angaben das Problem durch eine Schutzschicht lösen. Dadurch sollen die Quantum Dots erst nach 10.000 Stunden rund 10 Prozent an Leistung verlieren – das wären immerhin fast sieben Jahre täglicher Fernsehgebrauch von rund 4 Stunden.

Günstiger und effizienter

Nebenbei spricht Canon, die sich die Expertise durch Tinten und Toner für Drucker angeeignet haben, von einem größeren Farbraum, der abgedeckt werden kann. Zusätzlich sollen die neuen Quantum Dots rund 20 Prozent weniger Leistung benötigen, was gerade bei 8K-Fernsehern wie dem Samsung QN900B bei dem Problem mit dem neuen Energieeffizienindex helfen dürfte.

Gleichzeitig soll die Herstellung günstiger sein. Canon selbst liefert keine Angaben, worauf sie bei den neuen Kristallen setzen. Die Seite Nikkei Asia liefert aber die Antwort: Sie sollen auf Blei basieren.

Das Metall steht zwar auch nicht gerade für Umweltverträglichkeit oder ist sonderlich gesund, dafür aber wesentlich einfacher und günstiger zu beschaffen. Laut Nikkei Asia wird rund 70 Prozent des Bedarfs durch Recycling gedeckt.

Gegenüber Indium bietet das noch einen Vorteil: Ein Großteil des seltenen Metalls wird in China abgebaut. Mit dem auf Blei basierenden Quantum Dots würde man sich also weniger abhängig machen und könnte bei der Produktion günstiger agieren.

Allzu schnell solltest du aber nicht mit neuen, günstigeren Quantum Dots in Fernsehern rechnen. Canon geht davon aus, das neue Material in den Mittzwanzigern auf den Markt zu bringen, vor 2025 solltest du also nicht damit rechnen.

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