IFA 2025: Das waren die Highlights und Trends im letzten Jahr

Berlin macht sich bereit – denn vom 5. bis 9. September beherbergt die Hauptstadt die IFA 2025. Und auch wenn wir den Blick nach vorn richten und auf Neuigkeiten aus den Bereichen Smart Home, Home Entertainment und mehr gespannt sind, ist eine Retrospektive ebenso spannend.
Denn die letzte IFA war eine ganz besondere – das 100-jährige Jubiläum stand an. Klar, dass es da einige Highlights gab. Die Neuheiten des letzten Jahres sind dabei noch immer topaktuell – denn die Produkte sind teilweise gerade erst auf den Markt gekommen. Außerdem zeigt die Vergangenheit, was du dieses Jahr erwarten kannst.
Kategorie für Kategorie zeigen wir dir, was letztes Jahr die spannendsten Neuigkeiten waren.
IFA 2024: Neuigkeiten aus Fernsehen und Heimkino
Heimkino-Bild hatte letztes Jahr auf der IFA eine größere Präsenz als Heimkino-Ton. Zwischen die ganzen Fernseher und Beamer schmuggelte sich immerhin DTS mit einer neuen Funktion für bessere Dialogverständlichkeit.
Konkurrenz im OLED-Markt wächst: Hisense und Metz
Die Grenzen des OLED-Markts sind fest abgesteckt: LG, Samsung, Panasonic, Sony, Philips. Zur IFA gab es aus ihren Rängen nur wenige Neuigkeiten – die größte war wohl, dass Panasonic nach Jahren des Entzugs wieder Fernseher in den USA verkaufen wird. Dafür war 2024 abseits der ganz großen Marken ziemlich viel los. Mit dem Hisense A85N bahnte sich ein neuer Konkurrent an – ein wenig überraschend, da sich die Firma zum Großteil LED-Fernsehern verschrieben hat.

Der OLED-Fernseher von Hisense verspricht Großes. Der A85N verwendet dasselbe 2024er-WRGB-OLED-Panel wie der LG OLED C4. Während der LG-Fernseher jedoch zum Marktstart 2.399 Euro kostete, sollte der A85N für nur 1.600 Euro starten.
Auch Metz hatte zur IFA angekündigt, an einem OLED-Fernseher mit einem top-modernen LG-Panel zu arbeiten – „META-OLED-Display der neuesten Generation“, so der Wortlaut. Dasselbe Panel kommt auch im LG OLED G4 zum Einsatz und sorgt für mehr Helligkeit und breitere Betrachtungswinkel. Wir mussten uns aber gedulden, die Auslieferung begann erst in diesem Jahr.

TCL legte sich mit Samsung an
Gut, dass TCL auf Samsung zielt, ist allein keine Neuheit. Denn TCLs Fernseher versuchen bereits seit einer Weile, die Samsung-Modelle vom Thron der Mini-LED-Fernseher zu stoßen. Letztes Jahr ging es aber um einen ganz speziellen Samsung-Fernseher, der ein heimlicher Star ist und oft gekauft wird: der Samsung The Frame.

TCLs A300 gibt es in zwei Ausführungen. Die Premium-Ausführung setzt zusätzlich auf ein Soundsystem von Bang & Olufsen und heißt TCL A300 Pro – und kam bei uns im Test gut weg. Sonst ist er dem The Frame von Samsung sehr ähnlich. Dich erwartet ein QLED-Fernseher mit einer matten Beschichtung, die zum einen im hellen Raum Spiegelungen vermeidet, zum anderen aber den Eindruck erweckt, Bilder wie auf einer Leinwand darzustellen. Denn das große Verkaufsargument sind die Kunstwerke, die du im Standby-Zustand anzeigen lassen kannst.
Noch dazu gibt es farbige Rahmen, die du magnetisch an den Fernseher anbringen kannst. So wirkt der TV mehr wie ein gerahmtes Bild als eine schnöde Flimmerkiste. Zur IFA 2024 gab es noch keine Informationen zu Preis und Verfügbarkeit, mittlerweile ist der Fernseher aber zu haben und kostet in der Pro-Variante, je nach Größe, rund 1.600 Euro aufwärts.
„Ambilight plus“ zeigt sich auf der IFA
Philips-Fernseher bringen immer das gewisse Extra mit – in Form von Ambilight. Auf der IFA 2024 zeigte Philips eine neue Variante, die für die High-End-Modelle der Fernseher gedacht ist. Bei „Ambilight plus“ kommen Mikrolinsen vor den LEDs zum Einsatz. Der Lichtschein soll dadurch noch höher aufgelöst sein und vier verschiedene Bildebenen projizieren. Das Ergebnis soll eine noch genauer erkennbare Bildstruktur sein. Denn: Ambilight taucht die Wand hinter dem Fernseher ins passende Licht, damit der gefühlte Bildeindruck erweitert wird.

Obendrauf gab es den Philips OLED+959 zu sehen, der ebenfalls mit MLA-Panel daherkommt – und sich in unserem Test sehr gut schlug. Ebenfalls eine Neuigkeit, die zur IFA bekannt wurde: Die neuen Philips-OLEDs – und per Firmware-Update sogar die Modelle aus dem Vorjahr – erhalten den Filmmaker-Modus in Dolby Vision. So kannst du selbst beim dynamischen HDR-Format Filme so sehen, wie sie gedacht und gemastert sind.
Mehr TV-Sprachverständlichkeit von DTS
Ob sich das durchsetzen wird? DTS bietet TV-Herstellern mit Clear Dialogue eine neue Funktion an, um Stimmen aus den Tonspuren von Filmen und Serien besser herauszufiltern und zu verstärken. Dabei nutzen viele Anbieter bereits eigene Insellösungen, um Dialoge verständlicher zu machen. Wir werden jedenfalls die Augen nach dem Feature aufhalten – verständlichere Unterhaltungen im Film sind immer eine gute Sache.

IFA 2024: Das Jahr der Mini-Beamer
Heimkino war auf der IFA längst nicht mehr so groß vertreten, wie es einmal war – zumindest nicht, wenn es um aufwendige Lautsprecher-Setups geht. Dafür erreichte die Messe letztes Jahr eine Mini-Flut an kleinen Beamern.

Einer davon war der Dangbei Freedo, der erste portable Beamer der Marke. Akkubetrieben, mit optionalem Betrieb an der Powerbank und Google TV für die volle Streaming-Vielfalt dürfte er den nächsten Camping-Trip gut begleiten. Ebenfalls tragbar ist der Nebula Cosmos 4K SE, der wie der Freedo nicht nur Bild, sondern auch Ton wiedergeben kann. Dafür ist er mit Stereo-Lautsprechern mit 15 Watt bestückt.

Auch XGIMI fuhr auf der IFA 2024 groß auf und präsentierte mehrere Produkte zum ersten Mal der Öffentlichkeit. Du konntest hier den AURA 2 in Aktion sehen und auch den MoGo 3 Pro live erleben. Letzterer dürfte als tragbarer Projektor eine besonders breite Zielgruppe ansprechen. Dazu kommt, dass er den durchaus beliebten XGIMI MoGo Pro 2 beerbt.
Samsung Premiere 7 und 9 zeigen sich in Deutschland
Aber nicht nur Mini-Beamer haben es auf die diesjährige IFA geschafft: Auch neue Ultrakurzdistanz-Beamer wurden auf der IFA präsentiert. Samsung hatte die beiden UKD-Beamer Premiere 7 und 9 dabei, die schon Anfang des Jahres auf der CES enthüllt wurden. Sie versprechen Bildflächen zwischen 120 und 130 Zoll – also über drei Meter. Dabei können sie quasi mit der Nase an die Projektionswand gestellt werden und erfordern keinen dedizierten Platz am anderen Ende des Raums.
Kommt auf der IFA 2024 nicht zu kurz: HiFi und Audio
Leider muss man die HiFi- und Audio-Nachrichten der IFA meist mit der Lupe suchen. Umso mehr freuen wir uns aber, wenn wir dann doch etwas entdecken. Letztes Jahr waren es mehrere Plattenspieler, ein Lautsprecher-Paar von Technics und Auracast-Demos – keine schlechte Ausbeute.
Plattenspieler– Lenco und Technics legen vor
In Puncto Plattenspieler schlug Technics auf der IFA mit dem Technics SL-1300G auf. Ein dreiteiliger Teller und der verbesserte Antrieb sollte den happigen Preis von 3.000 Euro rechtfertigen. Obwohl er damit immer noch 18.000 Euro unter dem SL-1000R liegt.
Auch Lenco stellte auf der Technikmesse in Berlin Plattenspieler vor. Hier genügt auch ein kleineres Budget, die Preise liegen zwischen 220 und 500 Euro. Der günstigste Spieler, der Lenco LBTA-165, versteht Bluetooth und überzeugt als Vollautomat. Ohne Vollautomatik kommt der Lenco LBT-215BK daher, dafür bietet er einen USB-Ausgang. Das teuerste Modell ist der Lenco L-455BK, der zwar kein Bluetooth bietet, dafür aber mit einem Ortofon 2M Red wirklich gut ausgestattet ist.
Kompakte Lautsprecher – Aktive von Technics
Lautsprecher sind vielleicht nicht das, woran du beim Stichwort „IFA“ denkst. Aber auch in diesem Punkt enttäuschte die Messe nicht. Technics hatte aktive Lautsprecher mit kabellosen wie kabelgebundenen Wiedergabe-Optionen im Gepäck, die sie der KEF LS50 Wireless II gefährlich naherücken lassen. Audiotechnisch soll natürlich alles drinstecken, was die HiFi-Profis über die Jahre gelernt haben.

Auracast auf der IFA 2024 erleben
Wir haben mit den JBL Tour Pro 3 eins der ersten Kopfhörermodelle mit Auracast getestet. Die neue Bluetooth-Technologie funktioniert in etwa wie klassisches Radio – nur eben über Bluetooth. Ein Signal kann dabei von zahlreichen Empfängern aufgenommen werden, ohne dass das Netz zusammenbricht. Das soll überall, von Bahnhöfen bis zu Museen, Anwendung finden.

Da es noch nicht viele Bluetooth-Kopfhörer mit Auracast gibt, konnten wir die Technik mit den Tour Pro 3 leider nicht vollständig ausprobieren. Auch der kurze Lichtblick, als wir uns daran erinnerten, dass Sennheiser doch für die Momentum True Wireless 4 ein Auracast-Update angekündigt hatte, verpuffte schnell wieder – zum Testzeitpunkt war es noch nicht erfolgt.

dich bald in der Öffentlichkeit in Auracast-Übertragungen einklinken können – sobald es denn welche gibt. | Screenshot: Sennheiser
Zur IFA änderte sich das: Sennheiser verteilte eine neue App-Version, die die Technik endlich freigab. Wir konnten unseren Test also wiederholen. Du musst dich aber wahrscheinlich noch etwas länger gedulden, denn bisher findet Auracast im öffentlichen Raum kaum Verwendung.
Smart Home auf der IFA 2024 – Neue Geräte, Fortschritte für Matter und Thread
Das Smart Home tut sich weiterhin schwer, wenn es um die Kommunikation zwischen verschiedenen Systemen geht. Auf der IFA 2024 konnte das ewige Problem zwar nicht gelöst werden, aber stetige Fortschritte bei Matter und Thread sehen wir trotzdem gern.
Matter nimmt weiter seinen Lauf: Bosch und Eve erweitern Geräte-Auswahl
Der ThinQ On AI ist nicht die einzige IFA-Neuheit, bei der Matter ein Thema war. Bosch widmete dem Standard, der das Smart Home interoperabler machen soll, sogar eine eigene neue Produktlinie. Die trägt den für Google-Suchen etwas umständlichen Namen [+M]. Die Produkte der Reihe sollen sowohl mit dem Bosch Smart Home, als auch mit dem Matter-System deiner Wahl kompatibel sein.
Allerdings handelt es sich anscheinend nicht um neue Produkte, sondern alte Geräte erhalten einen Beinamen. So wird aus dem Bosch Heizkörper-Thermostat II das Bosch Heizkörper-Thermostat II [+M]. Die neuen Geräte sind aus eigener Kraft zu Matter und benötigen nicht den Bosch Controller, um in Matter eingebunden zu werden.
Philips Hue: Neue HDMI-Box und Unterstützung für mehrere Bridges
Philips Hue hatte pünktlich zur IFA die Hue Play HDMI Sync Box 8K vorgestellt. Die erlaubt es, deine Hue-Lampen mit dem Bild deines Fernsehers zu synchronisieren – jetzt dank HDMI 2.1 auch mit 4K bei 120 Hz. Versteckt in der Pressemitteilung fand sich aber noch eine weitere Ankündigung: Philips Hue sollte noch im Jahr 2024 die Integration mehrerer Bridges erlauben. Künftig wird es also auch in großen Smart-Home-Systemen möglich sein, den Status aller Räume in einer einzigen Ansicht zu verwalten, also ohne dafür zwischen den einzelnen Bridges wechseln zu müssen.
Dazu stießen diverse weitere, kleine Erweiterungen des Funktionsumfangs, etwa eine „Bitte nicht stören“-Funktion oder neue Lichteffekte.
LG ThinQ On AI – Neuer Hub und Smart Speaker fürs LG-Zuhause
Auf der CES im Januar hatte LG bereits viel über künstliche Intelligenz (KI oder AI) gesprochen. Beim koreanischen Unternehmen nennt man die Technologie, die in den vergangenen zwei Jahren an so ziemlich jedes erdenkliche Tech-Produkt angehangen wurde – „Affectionate Intelligence“. Auf Deutsch etwa: zuneigungsvolle Intelligenz. Die Firma möchte damit ausdrücken, dass KI das Smart Home persönlicher und eben herzlicher machen soll.

Zur IFA kündigte man dann auch das „neue Herzstück“ seiner KI-Offensive an: den LG ThinQ On AI Home Hub, der sich irgendwo zwischen Smart-Home-Zentrale und Smart Speaker bewegt. Er kann sich per Matter, Wi-Fi oder Thread mit anderen Smart-Home-Geräten verbinden, soll mit zahlreichen LG- Geräten sowie einer wachsenden Anzahl Drittgeräte kompatibel sein und verfügt über Lautsprecher sowie einen Sprachassistenten – hier kommt dann auch die künstliche Intelligenz ins Spiel.
Thread 4.1 bringt Verbesserungen – aber kommen sie auch an?
Nicht auf der IFA, aber immerhin zeitlich in ihrem Orbit, erschien eine neue Thread-Version. Thread 1.4 sollte es unter anderem möglich machen, Thread-Geräte unabhängig von Marke oder Plattform in ein einziges Mesh-Netzwerk zu integrieren. So ließe sich ein Thread-1.4-basierter Temperatursensor von Google problemlos in ein ansonsten rein Apple-basiertes Netzwerk integrieren.

Zusätzlich sollen Thread-1.4-kompatible Geräte auch leichter auf Daten aus dem Internet zugreifen können. Auch, wenn sie nicht ab Werk mit dem Internet verbunden sind. So könnten etwa Thread-basierte Rollladen über den Border Router Wetterdaten abrufen und die Einstellung entsprechend anpassen.
Inwiefern – und vor allem wann – die Vorteile der Revision allerdings bei dir ankommen, ließ man offen. Thread ist bei der Verteilung stark auf große Smart-Home-Anbieter wie Apple, Google und Amazon angewiesen. Die Branchengrößen kontrollieren den Großteil der derzeit verfügbaren Thread-fähigen Geräte und insbesondere die wichtigen Thread Border Router.
Noch mehr Neuheiten auf und neben der Messe: Das war die IFA 2024
Neben den zahlreichen Highlights, die wir dir hier präsentiert haben, hatte die IFA 2024 noch eine ganze Menge weiterer, interessanter Produkte zu bieten. Da waren etwa Teufels neue In-, Open- und Over-Ear-Kopfhörer, LGs Ankündigung, dass der kabellose LG M4 endlich in Deutschland startet und noch viel mehr.
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