Sennheiser Accentum Plus Wireless im Test: Lohnt sich das Upgrade?

Auf der CES 2024 wurde er erstmals der Öffentlichkeit präsentiert: Der Sennheiser Accentum Plus Wireless soll die logische Ergänzung zum Accentum Wireless sein. Dafür hat Sennheiser ihn mit dem Touch-Feld des großen Bruders Momentum 4 Wireless ausgestattet. Wir haben ihn in der Redaktion für dich genau unter die Lupe genommen und verraten dir, wie das neue Modell in unserem Test abschneidet.

Den Sennheiser Accentum Plus Wireless gibt es in Schwarz oder Weiß:

Sennheiser Accentum Plus Wireless vs. Accentum Wireless: Das ist neu

Äußerlich ähneln sich der neue Accentum Plus Wireless und der günstigere Sennheiser Accentum Wireless sehr. Die wichtigsten Unterschiede sind die fehlenden Knöpfe an der rechten Ohrmuschel. Hier konntest du bisher die Musikwiedergabe steuern, Anrufe verwalten und den Bluetooth-Kopfhörer mit deinem Handy koppeln. Hier sitzt jetzt nur noch ein größerer Knopf, mit dem du den Kopfhörer anschalten und pairen kannst. Alles andere übernimmt das Touch-Feld auf der rechten Ohrmuschel. Dieses findet sich auch auf dem aktuellen Sennheiser-Top-Modell, dem Momentum 4 Wireless.

Ebenfalls vom Momentum übernommen wurde die Klinkenbuchse, mit der du den Accentum Plus Wireless per Kabel an dein Handy anschließen kannst. Auf diese Option musst du beim alten Accentum verzichten. Ebenfalls dazugekommen ist der Sensor, der schon dem Momentum ermöglichte, deine Musik zu pausieren, wenn du ihn absetzt. Das war’s an Neuem. Die Akkulaufzeit wird von Sennheiser weiterhin mit hervorragenden 50 Stunden angegeben, was allerdings zehn Stunden weniger als beim Momentum sind. Interessanterweise benötigt die Plus-Version mit 3,5 Stunden eine halbe Stunde länger als der alte Accentum, um wieder voll aufgeladen zu sein.

So klingt der Accentum Plus Wireless

Für den Sound ist wieder ein dynamischer Treiber mit 37 Millimeter Durchmesser pro Ohrmuschel zuständig. Weiterhin soll er alle Frequenzen zwischen zehn Hz und 22 kHz wiedergeben. Physisch hat sich also nichts geändert, dennoch unterziehen wir den Sennheiser-Kopfhörer einem ebenso gründlichen Klangtest wie seinem Kollegen. Schließlich heißt gleiche Hardware keinesfalls, dass auch der Klang gleich bleiben muss. Wie viel per Software und DSP am Klang verbessert werden kann, haben wir erst kürzlich beim Bowers & Wilkins Px7 S2e gesehen. Dieser hat im Vergleich zum Px7 S2 einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht.

Im A-B-Vergleich zeigt sich jedoch, dass der Sennheiser Accentum Plus Wireless seinem Namensbruder klanglich aus dem Gesicht geschnitten ist. Der einzige Unterschied, den wir feststellen konnten: Es ist scheinbar eine Prise stärker im Bass. Der Kontrabass in Dominique Fils-Aimés Birds scheint die Ohrmuscheln noch einen Hauch stärker, aber auch ungebändigter auszufüllen.

Dieser Unterschied ist aber wirklich nur im direkten Vergleich feststellbar und rechtfertigt keine andere Klangnote. Die liegt weiterhin hoch für einen Kopfhörer dieser Preisklasse. Detailverliebt werden Gitarrensaiten bei In Flames’ Gyroscope geschreddert und gezupft. Norah Jones Stimme in Shoot the Moon taucht direkt vor dir auf und klingt wundervoll emotional, während sich Instrumente schön weit um deinen Kopf verteilen. So macht Musik auch noch nach mehreren Stunden Spaß, ohne zu je zu nerven.

Wie der Sennheiser Accentum Plus Wireless im Vergleich mit allen anderen von uns getesteten ANC-Kopfhörern abschneidet, verrät dir unsere Bestenliste:

Praxis – Großer Sprung durch Touch-Feld und Sensor

Wie schon beschrieben, setzt Sennheiser beim Accentum Plus Wireless auf ein Touch-Feld. Dessen Gesten hast du schnell verinnerlicht. Sie werden genauso schnell ausgeführt wie beim großen Bruder Momentum 4 Wireless. Auch der Sensor erkennt verlässlich, wenn du die rechte Ohrmuschel anhebst oder den Over-Ear-Kopfhörer ganz abnimmst. In beiden Fällen stoppt die Wiedergabe sofort. Sobald du ihn wieder aufsetzt, spielt sie weiter. So soll es sein. Dass das aber nicht selbstverständlich ist, haben wir schon bei verschiedenen Kopfhörern erlebt.

Noise Cancelling

Als Noise-Cancelling-Kopfhörer legen wir beim Sennheiser Accentum Plus Wireless natürlich auch großen Wert auf dessen Geräuschunterdrückung. Wie schon die des Bruders kann sie zwar nicht mit Top-Modellen wie dem Bose QuietComfort Ultra Headphones oder dem Sony WH-1000XM5 mithalten, macht aber dennoch einen guten Job. Zwar lässt das ANC Gespräche in deiner Nähe bis zu einem gewissen Grad zu deinem Ohr durch, sobald du jedoch deine Musik startest, ist Ruhe.

Auch der umgekehrte Fall, der Transparenzmodus, funktioniert einwandfrei. Problemlos kannst du deine Umgebung wahrnehmen, ohne dass die eingebauten Mikrofone helle Laute zischeln lassen. Beide Modi kannst du per App genauer konfigurieren. So kannst du neben der Intensität des ANC auch einstellen, ob die Musik automatisch pausiert werden soll, wenn du in den Transparenzmodus schaltest.

Praktische App

Die App kann noch weit mehr, wenn auch nichts, was wir nicht schon vom Accentum Wireless oder dem Momentum 4 Wireless kennen. Wieder kannst du zwischen zwei Equalizern wählen. Der erste ist ein klassischer 5-bändiger EQ, in dem du entweder selbst Hand anlegen oder verschiedene Presets auswählen kannst. Für den zweiten EQ musst du dich einmalig bei Sennheiser registrieren. Anschließend führt dich die App durch einen Hörtest, mit dem du deinen eigenen, personalisierten Sound gestalten kannst. Die Unterschiede können sich hören lassen. Daneben kannst du noch die Bedientöne und Ansagen ausschalten bzw. deren Sprache ändern.

Bluetooth: aptX Adaptive statt aptX HD

Der neue Sennheiser Accentum Wireless kommt wieder mit einer Auswahl praktischer Bluetooth-Codecs. Natürlich sind SBC und der Apple-Standard AAC mit an Bord. Hinzu kommt noch das hochwertigere aptX und der neuere Codec aptX Adaptive. Letzterer ersetzt das aptX HD des Accentum. aptX Adaptive kann in der Theorie klangliche Vorteile mit sich bringen und die Verbindung weiter stabilisieren. Uns sind im Test keine nennenswerten Unterschiede aufgefallen.

Schlichtes Design, hoher Komfort

Sennheiser bleibt beim Accentum Plus Wireless seiner klassischen Linie treu. Metall findest du zwar keines, das Kunststoff fühlt sich jedoch hochwertig an und macht einen sauberen Eindruck. Der Bügel ist gut und weich gepolstert. Zusammen mit den gerade ein mal 227 Gramm Gewicht (5 Gramm mehr als der günstigere Modell) und den weichen Polstern schmiegt sich der Accentum Plus gut an, drückt nie und kann stundenlang getragen werden. Zur Auswahl stehen eine schwarze und eine weiße Variante.

Unser Fazit zum Sennheiser Accentum Plus Wireless

Sennheiser hat mit dem Accentum Plus Wireless Gutes noch besser gemacht und ihn damit in vielen Punkten auf den aktuellen Standard gehoben. Leider ist das Angebot aus dem eigenen Hause sein größter Feind: Würde der Sennheiser Momentum 4 Wireless noch bei seinem ursprünglichen Verkaufspreis von 370 Euro liegen, wäre der Accentum Plus Wireless eine geniale Alternative. Dann bekämst du alle Funktionen des großen Bruders für 140 Euro weniger. Momentan kannst du dir jedoch den Momentum für weniger als 40 zusätzliche Euro sichern – und profitierst vom großen Klangvorsprung. Auf der anderen Seite klingt der Accentum Wireless genauso gut und kostet zurzeit 80 Euro weniger als die Plus-Variante.

Der Accentum Plus Wireless ist und bleibt dennoch ein genialer ANC-Kopfhörer, der keine Wünsche offen lässt. Wenn du exakt 230 Euro übrig hast, wird er dich mit hohem Komfort, umfangreicher und dennoch einfacher Bedienung und tollem Sound sehr glücklich machen.

Hier kannst du den Sennheiser Accentum Plus Wireless in Schwarz oder Weiß bestellen:

Den Sennheiser Momentum 4 Wireless bekommst du aktuell deutlich reduziert:

Alle von uns getesteten Bluetooth-Kopfhörer – egal, ob Over- On- oder In-Ear findest du in unserer Bestenliste: