Sonos: Nach CEO verlässt auch Produktleiter Maxime Bouvat-Merlin den Multiroom-Hersteller

Sonos hat 2024 ein herausfordernes Jahr erlebt. Zum einen erfüllte der Launch des ersten hauseigenen Kopfhörers nicht die hochgesteckten Erwartungen. Dazu kam das Debakel rund um den Launch der neuen App der Multiroom-Spezialist:innen. Die neue Begleit-Anwendung krankte zum Start an fehlenden Funktionen sowie zahlreichen Bugs. Das hat das Image des Herstellers nachhaltig beschädigt. Kürzlich zog man im Management die Konsequenzen. Denn der bisherige Geschäftsführer Patrick Spence musste sich verabschieden. Ihm folgt jetzt auch noch Produktleiter Maxime Bouvat-Merlin.
Letzterer soll laut internen Quellen, auf die sich The Verge beruft, einen erheblichen Anteil am App-Debakel gehabt haben. So war es offenbar Bouvat-Merlin, der auf eine frühe Veröffentlichung der neuen Anwendung drängte, obwohl sie noch nicht die Ansprüche der Entwickler:innen, Tester:innen und am Ende auch der Kund:innen erfüllte. Offenbar hörte die Führung bei Sonos generell nicht auf Warnungen und Appelle der Entwickler:innen, welche geschlossen dafür eintraten, den Launch der unfertigen App zu verschieben. Doch letzten Endes kam es anders, wie wir heute wissen.

Der Posten von Bouvat-Merlin als Produktleiter bzw. Chief Product Officer soll nicht neu besetzt werden. Sonos möchte mit einer neuen Organisation in die Zukunft schreiten. Öffentlich lobt der Übergangs-CEO, Tom Conrad, den scheidenden Manager natürlich. Er schreibt ihm den Erfolg von Produkten wie der Soundbar Sonos Arc zu. Doch hinter den Kulissen dürfte eine ganz andere Stimmung geherrscht haben.
Sonos hat sich weit von seinen Glanzzeiten entfernt
So hat Sonos an der Börse seit seinem Höhepunkt im Jahr 2021 fast 70 Prozent seines Aktienwertes verloren. Viele Stakeholder drängen deshalb auf einen größeren Wechsel. Dazu gehört jetzt natürlich auch, nach dem App-Debakel das Vertrauen der Kund:innen zurückzugewinnen. Zumal es im Multiroom-Bereich immer mehr Alternativen gibt. Auf der CES 2025 hat etwa Harman Kardon entsprechende Audio-Produkte vorgestellt.
Innerhalb des Unternehmens wird das Produktteam nun jedenfalls direkt dem CEO Bericht erstatten – übergangsweise Tom Conrad. Sonos will sich intern auf eine schlankere Organisationsstruktur mit weniger Entscheider:innen fokussieren und Kommunikationswege verkürzen. So will man offenbar auch dafür sorgen, dass sich ein Debakel wie der App-Launch 2024 nicht so schnell wiederholt.