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Auro-3D: Unternehmen hinter der Konkurrenz für Dolby Atmos und DTS:X ist insolvent

Traurige Meldung: Insolvenz bei Auro Technologies, dem Unternehmen hinter dem Soundformat Auro-3D. Allerdings will man nicht kapitulieren, sondern sich neu aufstellen.
Auro-3D findet etwa bei Receivern von Marantz Verwendung. Bild: Marantz

Auro Technologies, das belgische Unternehmen hinter dem Soundformat Auro-3D, ist insolvent. Dennoch soll das nicht das endgültige Aus bedeuten. Der Gründer und Vorstandsvorsitzende, Wilfried Van Baelen, macht Hoffnungen darauf, dass sich die Firma wieder berappeln könnte. Auro Technologies ist primär für sein Soundformat Auro-3D bekannt. Das ist eine direkte Konkurrenz für sowohl DTS:X als auch Dolby Atmos. Allerdings konnte sich Auro-3D bisher kaum durchsetzen. Streaming-Anbieter haben bisher kein Interesse und nur eine kleine Anzahl Ultra HD Blu-rays verwenden Auro-3D.

Einen ausgezeichneten Ruf genießt allerdings die Umwandlungs-Automatik von Auro Technologies, die regulären Surround-Sound aufpeppen kann. Einige AVR-Besitzer*innen schwören hier auf Auro-3D. Gereicht hat das aber leider nicht, um die finanziellen Probleme abzuwenden. Im Gespräch mit den Kolleg*innen von c’t erklärte van Baelen, dass bedauerlicherweise ein wichtiger Deal mit einem Investor nach mehrmonatigen Verhandlungen geplatzt sei. Dies führte zu der aktuellen, finanziellen Schräglage und der laut Baelen “vorsorglichen” Anmeldung der Insolvenz.

Der Denon AVC-X4700H gehört zu den AV-Receivern mit Auro-3D.
Der Denon AVC-X4700H gehört zu den AV-Receivern mit Auro-3D.

Als Auslöser macht van Baelen die Corona-Krise und den daraus resultierten Chipmangel verantwortlich. So erwirtschaftet Auro Technologies Einnahmen über Lizenzgebühren. Letztere streicht man von Herstellern ein, welche die Techniken des Unternehmens für beispielsweise AV-Receiver einsetzen. Doch durch die Pandemie konnten die Anbieter wie Denon, Marantz, Yamaha und Co. deutlich geringere Stückzahlen ausliefern. Die Produktionskosten und auch die Verkaufspreise stiegen, während viele Kund*innen den Gürtel enger schnallen mussten. Das bekam dann eben auch Auro Technologies zu spüren.

Auro-3D: Noch eine Chance gegen DTS:X und Dolby Atmos?

Der Geschäftsführer gibt ebenfalls an, dass man vor der Pandemie Techniken für die Marktsegmente der Soundbars und des Streaming entwickelt habe, sie aber wegen der Lieferengpässe und Lockdowns bisher nicht habe etablieren können. Einnahmen aus den neuen Technologien erwarte man daher frühestens 2023. Die Insolvenz habe man zwar nicht vermeiden können, sehe sie aber auch als Chance. Auro Technologies wolle sich umstrukturieren und fit für die Zukunft machen. Mitarbeiter*innen wolle man nicht entlassen und auch der Verkauf einzelner Patente werde nicht angestrebt.

Auro-3D arbeitet im Gegensatz zu Dolby Atmos und DTS:X weiterhin kanalbasiert, bietet aber ebenfalls dedizierte Höheninformationen. Ein Nachteil ist, dass die Aufstellung der Höhenlautsprecher wesentlich restriktiver ist. Dafür wirbt man damit, dass bei Aufnahmen mit Höhenmikrofonen deutlich mehr Räumlichkeit entstehe als bei der Konkurrenz. Auro Technologies geriet vor allem ins Hintertreffen, da man den neuen Trend hin zu Soundbars nicht für sich ausnutzen konnte und es weitgehend an Inhalten mit Auro-3D fehlt.

Realistisch gesehen, dürfte Auro Technologies also vor allem Chancen durch seinen beliebten Upmixer AuroMatic haben, der gemeinhin als beste Lösung am Markt gilt. Wir sind gespannt, wie sich die Zukunft des Unternehmens weiter entwickelt.

Nutzt du Auro-3D? Oder hattest du bisher noch gar nichts von dem Format gehört? Glaubst du, dass Auro Technologies noch eine Chance gegen die Konkurrenz von Dolby Atmos und DTS:X hat?

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