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Amazon Prime vs. Netflix: Wer bietet mehr?

Wer macht das Rennen – Amazon Prime oder Netflix? In unserer Gegenüberstellung prüfen wir, wer das bessere Gesamtpaket fürs Geld bietet und küren den besseren Streaming-Dienst.
Amazon Prime vs. Netflix: Wer bietet mehr?

Es ist längst nicht einfach zu beantworten, welcher Streaming-Dienst besser ist: Amazon Prime oder Netflix? Ganz zu schweigen davon, dass es immer mehr Anbieter am Markt gibt, die um die Aufmerksamkeit des Zuschauers buhlen. Wir werfen hier einen Blick auf die beiden größten Kontrahenten und zeigen dir, welcher Dienst mehr fürs Geld bietet. Auch schauen wir uns an, wie die Dienste in Punkto Nutzerfreundlichkeit und Verfügbarkeit abschneiden.

Eine Übersicht über alle getesteten Dienste findest du in unserem Vergleich der besten Streaming-Dienste:

Netflix oder Amazon Prime – Welcher Streaming-Dienst ist besser?

Das entscheidende Kriterium zur Bestimmung des besseren Streaming-Dienstes ist für die HIFI.DE-Redaktion vor allem die Vielfältigkeit des Angebots. Dabei geht es sowohl um zugekaufte Inhalte als auch die richtigen Eigenproduktionen. Sowohl Netflix als auch Amazon Prime Video bieten eine sehr große Auswahl an Filmen, Serien und Dokumentationen an. Dabei ist es ebenfalls wichtig, eine übersichtliche Benutzeroberfläche zu schaffen, damit die vielen Inhalte nicht untergehen. Wir nehmen die Inhalte unter die Lupe und bewerten, welcher Streaming-Dienst besser ist.

Um die Vergleichbarkeit zu garantieren, beziehen wir bei Amazon Prime natürlich nur die Filme und Serien mit ein, die im Abo enthalten sind. Der Versandriese bietet neben dem Abo auch noch Tausende Filme und Serien an, für die man extra bezahlen muss. Inhalte, die gekauft und geliehen werden können, oder in zubuchbaren Amazon Channels verfügbar sind, werden ignoriert. Bei Netflix sind alle verfügbaren Filme und Serien auch im Abo enthalten.

Inhalte: Wer hat was zu bieten?

Es herrscht ein großer Druck bei Amazon und Netflix, die Qualität aufrecht zu erhalten. Nicht nur ist mit Apple TV Plus nämlich inzwischen ein neuer Content-Produzent am Markt. Nach dem Start von Disney Plus sind mittlerweile auch viele Highlights wieder zurück zu ihrem „Heimatkonzern“ gewandert. Darunter sämtliche Marvel-, Pixar- und Star Wars-Filme.

Lizenzen für Filme und Serien werden daher en masse gekauft und Kooperationen geschlossen. Insgesamt haben Amazon und Netflix laut Informationen des Streaming-Dienstleisters JustWatch ungefähr gleich viele Filme und Serien im Programm. Doch welche Stärken haben die beiden Dienste vorzuweisen? Worauf legen die beiden Dienste besonders viel Wert? Schauen wir es uns mal genauer an.

Alt vs. Neu, Filme vs. Serien

Interessant ist beispielsweise der Schwerpunkt auf alte oder neue Inhalte. Bei Titeln, die zwischen 2018 und heute erschienen, liegt Netflix mit fast der doppelten Menge klar vorne. Schauen wir uns aber Filme und Serien an, die im letzten Jahrhundert erschienen, dann hat Amazon Prime ganz klar die Nase vorn: 1235 Titel stehen hier gerade mal 287 bei Netflix gegenüber.

Die Kult-Sitcom „Friends“ war mehrere Jahre bei Netflix verfügbar. Seit einigen Monaten hat Amazon die Rechte. | Bild: NBC

Auf Serien legt Netflix bekanntermaßen seit dem Start großen Wert. Das zeigt sich auch in den Zahlen. Insgesamt bietet Netflix dem Abonnenten 1308 Serien an, bei Amazon Prime sind das nur 738. Dementsprechend sieht es an der Film-Front genau andersherum aus: Amazon hat über 1000 Filme mehr als Netflix im Angebot.

Qualität und Beliebtheit: Wer hat die Nase vorn?

Neben der reinen Anzahl haben wir auch die Qualität der Inhalte verglichen. Die Website Rottentomatoes wertet zahlreiche Kritiken aus und vergibt eine Prozentzahl, wie viele davon positiv ausfallen. Diesen Wert haben wir dazu genutzt, um die Qualität der Inhalte zu vergleichen. Während Amazon Prime nur 216 Filme und Serien mit einem Wert von 90 Prozent oder höher vorweisen kann, sind es bei Netflix 327.

Doch nicht jeder kann mit der Meinung von Kritikern was anfangen. Um die Beliebtheit der Inhalte einzuschätzen, nutzen wir die Bewertung der größten Filmdatenbank der Welt, IMDb. Hier bewerten Tausende von Menschen alle möglichen Filme und Serien. Auch hier hat Netflix mit 491 Filmen und Serien mit einem IMDb-Rating von 8 oder höher die Nase vorn. Bei Amazon sind es nur 305.

Im laufe des Februar, März und April wird Netflix zahlreiche Filme des Studio Ghibli ins Programm aufnehmen. Den Anfang machte unter anderem Mein Nachbar Totoro. | Bild: Studio Ghibli

Nicht unerwähnt bleiben sollte im Hinblick auf die Qualität die Sprachausgabe der Inhalte. Während man sich bei Netflix immer darauf verlassen kann, zumindest den Originalton und den deutschen Ton auswählen zu können, liefert Amazon Prime oft leider nur die deutsche Tonspur mit. Dies wird auch nicht sonderlich deutlich angezeigt und dürfte bei OV-Enthusiasten des öfteren für große Enttäuschung beim ersten gesprochenen Wort sorgen.

Netflix kann also vor allem im Serienbereich und bei aktuellen Produktionen punkten. Auch hat der Dienst sowohl bei Kritikern als auch bei den Zuschauern die Nase vorn. Amazon kann dagegen eine größere Anzahl an Filmen vorweisen und ist vor allem für Fans von älteren Filmen interessanter. Da der Bereich sehr wichtig ist, vergeben wir hier drei Punkte wie folgt:

Ein Punkt an Amazon Prime und zwei Punkte an Netflix!

Eigenproduktionen: Das Hit-or-Miss der Streaming-Dienste

Netflix investiert seit einiger Zeit intensiv in Eigenproduktionen. Dabei sahen Abonnenten in der Vergangenheit viel Licht, aber auch jede Menge Schatten. So ging es auch der HIFI.de-Redaktion. Wir vergaben Bestnoten für die Netflix-Eigenproduktionen Beast of No Nation, Mudbound, The Meyerowitz Stories, Okja und Roma.

Auf der anderen Seite wollten wir Netflix-Filme wie Bright, The Babysitter oder Murder Mystery am liebsten wieder aus dem Gedächtnis verbannen. Dass Netflix auch in Sachen Serien oft ein Gespür für herausragende Qualität besitzt, beweisen Stranger Things, Orange is the New Black, Glow oder Mindhunter.

Das Potenzial von Eigenproduktionen hat natürlich auch Amazon Prime Video erkannt. Viele Prime-Serien kommen bei Kritikern und Publikum gleichermaßen gut an. Dazu zählen unter anderem „Fleabag“ und „The Marvelous Mrs. Maisel“. Auch die nicht sehr erfolgreiche, aber aus künstlerischer Sicht durchaus erwähnenswerte Mini-Serie Too Old To Die Young von Nicolas Winding Refn muss man Amazon zugutehalten.

Im Film-Bereich dagegen hinkt Amazon Prime dem Konkurrenten Meilenweit hinterher. Netflix konnte bereits 2019 mit Roma mehrere Oscars abstauben und ist in diesem Jahr gleich mit vier Werken nominiert. Amazon dagegen hat zwar mit der Eigenproduktion The Report ebenfalls einen starken Film vorzuweisen, insgesamt hat der Streaming-Dienst der Quantität und Qualität von Netflix aber wenig entgegenzusetzen. Eigenproduktionen sind sind Herz und Seele der Streaming-Dienste. Daher vergeben wir hier zwei Punkte.

Zwei Punkte gehen an an Netflix!

Dokumentationen bei Prime Video und Netflix

Von inspirierend bis erschreckend – die Vielfalt der Netflix-Dokumentation ist nur begrenzt durch die Kreativität ihrer Macher. Gezeigt wird Wissenswertes über Politik, Gesellschaft oder Natur. Aber auch Eigenproduktionen aus der Welt des Sports und der Wissenschaft können Zuschauer auf der Plattform finden. Hier stehen sich beide Kontrahenten in nichts nach, wären da nicht die beeindruckenden Einblicke hinter die Kulissen der großen Sportmannschaften aus Fußball und American Football.

Die Doku-Reihe All or Nothing von Amazon Prime begleitet Profi-Vereine verschiedener Sportarten. | Bild: Amazon

Kult-Vereine, große Vereine und jene, die es noch werden wollen, erzählen ihre Geschichte mit Aufnahmen, die es so noch nie zuvor gegeben hat. All das und vieles mehr liefert Amazon Prime. Besondere Highlights sind hier die Doku-Reihe aus dem American Football und Motorsport „All or Nothing“ respektive „Le Mans: Racing Is Everything“.

Der Punkt geht an Amazon!

Streaming im Heimkino: Wer punktet mit 4K, HDR und Dolby Vision?

Netflix bietet fast 200 Filme und Serien in 4K an. Zur Wiedergabe ist ein 4K-Fernseher und das abgeschlossene Premium-Abo notwendig. Erst dann lassen sich Filme und Serien in Ultra-HD streamen. Sind die Voraussetzungen erfüllt, findet man die Titel über die Suchbegriffe „4K“ oder „UHD“ innerhalb der App oder stößt in den Vorschlägen auf 4K-Inhalte. Erkennen lassen sich die 4K-Netflix-Inhalte über das entsprechende Logo in der Detailansicht.

Vor einiger Zeit machte Netflix auch das HDR-Feature zur Pflicht bei Eigenproduktionen. Damit werden künftig alle eigenproduzierten Inhalte das Premium HDR-Format Dolby Vision unterstützen. Bereits jetzt wird dies bei zahlreichen Filmen und Serien angeboten, jedoch wie gesagt nur im teureren Premium-Abonnement.

Als Reaktion auf die neue Konkurrenz von Disney und Apple werden ab sofort alle Eigenproduktionen von Netflix in Dolby Vision erscheinen. | Bild: Netflix

Bei Amazon Prime Video werden Full-HD- und UHD-Titel getrennt angezeigt. Was davon vorliegt, erfährt der Zuschauer über den Film- beziehungsweise Serientitel oder das 4K-Icon rechts oben im Thumbnail. Nur wer 4K-Inhalte wiedergeben kann, sieht diese auch in der Übersicht. 4K ist bei Amazon schon länger integriert und mit Serien wie Jack Ryan bietet Amazon seit einiger Zeit auch Dolby Vision-Inhalte an.

Inhalte im Standard HDR-Format HDR10 sind auch schon länger verfügbar. Samsungs Standard HDR10 Plus wird zwar unterstützt, jedoch brachte diese Kooperation noch nicht besonders viele Inhalte hervor. Insgesamt hat Netflix bei der Anzahl an hochauflösendem Content zwar die Nase vorn, bei Amazon müssen Abonnenten für die bessere Qualität jedoch nicht draufzahlen.

Unentschieden!

Tipp: Bei beiden Streaming-Diensten gilt, dass Dolby Atmos nur in Kombination mit einer UHD-Auflösung verfügbar ist. Bei Prime muss das Dolby Atmos-Format auch erst in den Audio-Optionen des Films oder der Serie manuell ausgewählt werden.

Amazon Prime vs. Netflix: Die Kosten im Vergleich

Der Einstieg in die Streaming-Welt kostet bei beiden Diensten gleich viel: Pro Monat werden 7,99 Euro fällig. Bei Netflix erhält man dafür allerdings weder HD- noch UHD-Qualität. Auch das Abo ist hier noch auf einen Nutzer und ein Gerät beschränkt.

Wer mehr will, muss auch mehr zahlen und so wird das Netflix-Abo mit jedem Upgrade teurer. Das Premium-Modell kostet schließlich 15,99 Euro pro Monat, und erst dann sind UHD-Streaming sowie Dolby-Atmos-Sound verfügbar. Dann können jedoch auch 4 Personen gleichzeitig schauen. Wer also drei Freunde oder Familienmitglieder findet und sich den Preis mit ihnen teilt, zahlt am Ende nur ca. 4 Euro pro Monat.

Das kostet Netflix:

Netflix stellt verschiedene Abo-Modelle zur verfügung. | Bild: Netflix

Kosten für Amazon Prime Video

Den Preis für Amazon Prime Video zu bewerten, ist etwas schwieriger. Denn Abonnenten können damit nicht nur Filme und Serien schauen, sie profitieren auch von kostenlosem und schnellerem Prime-Versand sowie dem Musik Streaming-Dienst Amazon Music. Das Abo kostet 69 Euro pro Jahr. So kommt man rechnerisch auf 5,75 Euro pro Monat.

Bei Amazon Prime hat man nur die Wahl zwischen der monatlichen oder jährlichen Zahlweise. | Bild: Amazon

Insgesamt hat Amazon hier knapp die Nase vorn, da der Dienst mehr als nur Prime Video bietet und bei Netflix ist der günstige UHD-Genuss zum Beispiel in größeren Familien möglich. Hat man diese nicht, dann kann Netflix für 4K-TV Besitzer schnell teuer werden.

Der Punkt geht am Amazon Prime!

Tipp: Man kann Amazon Prime Video und Netflix für einen begrenzten Zeitraum von 30 Tagen kostenlos testen. Ein kurzer Testzeitraum gilt bei Amazon auch für alle zubuchbaren Channels.

Software-Vergleich: Wer hat die bessere Benutzerfreundlichkeit?

Eine intuitive Steuerung mit einem übersichtlichen Design ist für jeden Streaming-Anbieter eine Herausforderung, denn je mehr Inhalte angeboten werden, desto komplexer wird die Sortierung und Darstellung. Wir haben uns beide Streaming-Dienste genauestens angeschaut.

Netflix überzeugt dabei vor allem auf der Desktop-Ansicht deutlich mehr als Amazon Prime. Die Einbindung von Prime Video in die Website von Amazon mag vielleicht unternehmensstrategisch Sinn machen, benutzerfreundlich ist dies allerdings ganz und gar nicht. Man benötigt bereits mehrere Klicks, um überhaupt zu der Oberfläche von Prime Video zu kommen. Das löst Netflix eindeutig besser.

Ähnlich sieht es auch bei den Apps für Smart TVs aus, auch wenn die Diskrepanz dort nicht ganz so groß ist. Amazon ist hier ähnlich aufgebaut wie Netflix. Ärgerlich ist aber, dass man bei Amazon immer auch Inhalte zum Kaufen und Leihen vorgeschlagen bekommt. Leider gibt es hier keine klare Trennung. Einzig auf dem Amazon-eigenen Smart TV, dem Fire TV Stick, ist die App wirklich ansehnlich und komfortabel.

Auch wenn einige der mehr als tausend Filme und Serien natürlich hin und wieder untergehen und die Auto-Play Mechanik manchmal nervt, hat Netflix hier ganz klar die Nase vorn. Amazon Prime ist in dieser Hinsicht einzig auf dem Fire TV auf einer Stufe mit Netflix zu setzen.

Der Punkt geht an Netflix!

Fazit

Insgesamt liegt Netflix in unserem Ranking mit 5:3 vorne. Vor allem aktuellere Filme und Serien sowie die besseren Eigenproduktionen zeichnen den Dienst aus. Amazon Prime dagegen punktet mit dem günstigen Preis und der großen Auswahl an älteren Filmen und Dokumentationen. Welche Aspekte einem besonders wichtig sind, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Das bessere Gesamtpaket liefert unserer Meinung nach aber derzeit noch der Urvater des Streaming-Dienstes: Netflix.

Netflix gewinnt in unserem kleinen Fight knapp gegen Amazon. | Bild: Netflix

Netflix hat vor allem im letzten Jahr in Sachen Qualität einen großen Schritt gemacht und hat auch 2020 wieder mit einigen Star-Regisseuren zusammengearbeitet. Damit macht sich der Streaming-Dienst aktuell unverzichtbar für Cineasten wie Serien-Fans. Amazon hat in dieser Hinsicht noch einiges Nachzuholen, denn Fremd-Content, der oft ohnehin zwischen den Diensten hin- und her wandert, dürfte immer unwichtiger werden.

Tipp: Befinden sich mehrere Personen mit unterschiedlichen Programmvorlieben im Haushalt, bietet es sich an, für jeden ein eigenes Profil anzulegen. Was bei Prime Video „Family Sharing“ heißt, nennt Netflix einfach „Profile“.

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