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Deepfakes: Google, Warner und Universal Music wollen an KI-Musik mitverdienen

Google verhandelt aktuell mit Warner und Universal Music über Tools, mit denen Stimmen von Künstler:innen für KI-generierte Musik lizensiert werden sollen.
Google könnte mit Partnern Musik-Deepfakes salonfähig machen. Bild: Bruno Cervera / Unsplash

Künstliche Intelligenz macht vieles möglich: auch Deepfakes in der Musik. Was verbirgt sich dahinter? Nun, eine Suche bei beispielsweise Googles Plattform YouTube nach “AI Cover” spült dir bereits zahlreiche Auswüchse nach oben. Da singt dann etwa eine KI-Imitation der Stimme Freddy Mercurys “Thriller” von Michael Jackson oder ein Deepfake von Johnny Cash trällert den Wegwerf-Pop-Song “Barbie Girl”. Was auf Zuhörer:innen amüsant wirken kann, ärgert die Musikindustrie und viele Künstler:innen. Denn sie verdienen daran nichts. Eventuell könnte sich das mit gemeinsamer Anstrengung ändern.

Laut einem Bericht der Financial Times verhandelt Google derzeit mit sowohl Warner als auch Universal Music. Ziel sei es, den Nutzer:innen ein KI-Tool anzubieten, mit dem sie lizenzierte Musik-Deepfakes erstellen können. Es stünde nur die Musik von Plattenfirmen bzw. Künstler:innen zur Verfügung, die ein Opt-in gewählt haben. Dafür würden sie dann auch eine Entlohnung erhalten. Im Endeffekt könnt dies also für alle Beteiligten von Vorteil sein.

Google will es monetarisieren: Per KI kann man schon jetzt Künstlern wie Johnny Cash Songs in den Mund legen.
Google will es monetarisieren: Per KI kann man schon jetzt Künstlern wie Johnny Cash Songs in den Mund legen. | Bild: Markus Spiske / Unsplash

So sind Experimente mit künstlicher Intelligenz in der Musikbranche ja schon voll im Gange. Spotify bietet etwa im Ausland gar einen AI DJ an. Doch gerade die Stimme ist für viele Künstler:innen ihr einzigartiges Kapital, das sie durch KI-Imitationen gefährdet sehen. Aber wenn man den Geist schon nicht zurück in die Flasche bekommt, möchte man wohl wenigstens mit den Wölfen heulen – und die Deepfakes monetarisieren.

Google und die Musikindustrie: Verhandlungen sind noch in einem frühen Stadium

Künstler wie Drake und Ice Cube hatten sich schon vernichtend über Deepfakes geäußert. Allerdings sind andere Künstleri:nnen wie Grimes offener und haben in Aussicht gestellt, dass sie nichts gegen die Verwendung ihrer Stimme für Deepfakes hätten – solange sie ein Stück vom Kuchen abbekommen. Hier setzt Google eben mit seinen Hoffnungen an. Doch ob so ein KI-Tool für Musik-Deepfakes am Ende wirklich erscheint, ist offen. Denn die Verhandlungen mit Warner und Universal Music stehen wohl noch ganz am Anfang.

https://youtu.be/HyfQVZHmArA

Am Ende handelt es sich hier um ein kontroverses Thema, das die gesamte Entertainment-Industrie gerade beschäftigt. Auch die Streiks der Autoren sowie der Schauspieler in Hollywood drehen sich zu einem Teil um das Thema künstliche Intelligenz und dessen zukünftige Verwendung. Am Ende wird man sich der Technik wohl nicht ganz entziehen können, muss aber eben die richtige Balance für alle Beteiligten finden.

Google hat da ein erhebliches Interesse führend im Markt zu werden, da der Suchmaschinen-Gigant durch neue Konkurrenten wie OpenAI mit ChatGPT und Microsoft mit dem Bing-Chatbot unter Druck gerät. Wir sind gespannt, welche Ergebnisse da noch so zu Musik-Deepfakes auf uns warten.

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