Drehbuchautoren bestreiken Streaming-Dienste wie Netflix und Disney+

Die Autorengewerkschaft WGA (Writers Guild of America) hat ihre Mitglieder aufgefordert, die Arbeit an Projekten für Streaming-Dienste zu unterbrechen. Dem zuvor gingen gescheiterte Tarifverhandlungen. Die Autor*innen fordern eine bessere Bezahlung und längere Arbeitsverträge.
Mehr Geld und Regulierung von ChatGPT
Die WGA vertritt mehr als 10.000 Drehbuchautor*innen in den USA. Der Streik betrifft alle Streaming-Dienste, zum Beispiel Netflix, Prime Video, Apple TV+, Disney+, Paramount+. Die Drehbuchautor*innen fordern eine bessere Bezahlung sowie eine Regulierung von AI-generierten Inhalten, zum Beispiel von ChatGPT. Diese sollen nicht mehr umgeschrieben werden dürfen. Auch fordern sie längere Arbeitsverträge. Durch KIs und Bezahlung in Tagessätzen wurden sie laut der Gewerkschaft in die Freiberuflichkeit gedrängt. Hier soll jetzt gegengesteuert werden.
Die WGA und die Streaming-Plattformen befinden sich seit Monaten in Verhandlungen über eine Anpassung der Honorare für die Autor*innen. Bisher wurden keine konkreten Ergebnisse erzielt. Der Streik soll nun Druck auf die Plattformen ausüben, um zu besseren Konditionen für die Autor*innen zu führen. Der Streik kann zu Verzögerungen bei der Produktion von Filmen und Serien führen, insbesondere bei Projekten, die sich noch in der Entwicklungsphase befinden. Die Auswirkungen auf bereits abgedrehte Produktionen sind jedoch noch unklar. Es ist jedoch nicht unwahrscheinlich, dass der Streik länger dauern wird und wir die Folgen zu spüren bekommen. Die letzte Arbeitsniederlegung von Hollywood-Autor*innen dauerte 100 Tage und sorgte unter anderem dafür, dass eine Staffel der Serie Lost deutlich weniger Episoden hatte als geplant.