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Amazon Fire TV: Streaming-Apps müssen Werbeeinnahmen an Amazon abtreten

Amazon will Entwickler für seine Plattformen der Reihe Fire TV stärker zur Kasse bitten. Sie sollen einen Teil der Werbeeinnahmen abtreten.
amazon-fire-tv-streaming Bild: Amazon

Amazon bietet mit seinem Betriebssystem Fire OS eine Plattform für Entwickler:innen an, die unter anderem auch die Basis von Streaming-Playern wie des Fire TV 4K Max darstellt. Aber auch Smart-TVs werden mittlerweile durch das System angetrieben. Klar, dass sich da ein breites Ökosystem ergeben hat, für das auch Drittentwickler:innen ihre Apps bereitstellen. Doch inzwischen ist klar, dass Amazon da in Zukunft stärker die Hand aufhalten will.

Streaming-Apps müssen Werbeeinnahmen mit Amazon teilen

Man zielt insbesondere auf Dienste ab, die sogenanntes “Free Ad-Supported Streaming Television”, kurz FAST, anbieten. Dabei handelt es sich um lineare Streaming-Kanäle, die sich mit Werbung finanzieren. Diese findest du zum Beispiel bei Live-TV-Anbietern wie Joyn oder Zattoo. Je nach Region sollen FAST-Anbieter, die ihre Dienste über die Amazon Fire TV Plattform offerieren, entweder einen Teil ihrer Werbeeinnahmen an Amazon liefern oder einen Teil der Werbeblöcke abtreten. Das wird es Amazon dann ermöglichen, die erhaltene Werbezeit selbst mit Anzeigen von sich und / oder Partnern zu befüllen.

Die erweiterten Richtlinien greifen international ab dem 1. September 2023. Betroffen sind in den USA Apps, die mehr als 50.000 genutzte Stunden pro Monat erreichen. Die Entwickler:innen sind dann verpflichtet, sich für die Amazon Publishing Services (APS) anzumelden. Über die APS können sie die geforderte Werbezeit an Amazon abgeben. Außerhalb der USA gilt sogar eine niedrigere Grenze von 30.000 abgerufenen Stunden pro Monat. In Ländern, in denen die APS nicht zur Verfügung stehen, müssen Entwickler:innen stattdessen 30 Prozent der über Fire TV erwirtschafteten Werbeeinnahmen an Amazon abtreten.

Amazon Fire OS kommt auf den Streamingboxen des Unternehmens, wie dem Fire TV 4K Max, zum Einsatz. Auch der neue Amazon-QLED, der Fire TV Omni QLED, setzt auf Fire OS. Wie der bei in unserem Testlabor im Vergleich zu Branchengrößen wie LG oder Samsung abgeschnitten hast, siehst du in unserer Liste aller getesteten Fernseher:

Amazon Fire TV: Anpassung an die Branchengegebenheiten

Laut StreamTV Insider will Amazon mit der neuen Vorgehensweise mehr Einheitlichkeit bei seinem geschäftlichen Vorgehen im Streaming-Bereich schaffen. So setzte man schon vorher für Apps mit Werbung eine Anmeldung bei den APS voraus, ließ aber klare Regeln für die Regionen vermissen, in denen die Dienste fehlen. Auch ist es natürlich üblich, dass sich ein Plattform-Anbieter eine Provision von App-Anbietern einstreicht. Scheinbar sind da internationale Anbieter bisher oft durchs Raster gefallen.

In der Vergangenheit haben die eigenen Regeln allerdings schon mehrmals dazu geführt, dass große Dienste ihre Apps aus dem Amazon App Store zurückgezogen haben oder Fire-TV-Geräte bei der Einführung nicht unterstützt haben. 2017 zog beispielweise Google die Youtube-App von Amazon-Fire-TV-Geräten ab. Erst 2019 kehrte man im Rahmen eines mehrjährigen Vertrags mit Amazon zurück.

Für Amazon ist es aber noch schwer, im Streaming-Geschäft Gewinne zu erwirtschaften. Seine Mediaplayer der Reihe Fire TV verkauft man teilweise mit Verlust. Lange hat man sie mehr als Baustein betrachtet, der Nutzer:innen in den größeren Prime-Kosmos ziehen sollte. Doch der Druck wächst natürlich. Zumal man für Prime Video etwa kostspielige Eigenproduktionen wie Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht finanzieren muss.

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