Amazon Prime Video verdoppelt heimlich die Werbung – So lang musst du jetzt warten

Amazon macht seine „Drohungen“ wahr. So hatte das Unternehmen im letzten Jahr bereits angekündigt, in seinem Streaming-Dienst Prime Video ab diesem Jahr deutlich mehr Werbung zu zeigen. Inzwischen hat man folgerichtig die Werbung pro Stunde verdoppelt. In Zahlen bedeutet dies, dass du pro Stunde Streaminggenuss bis zu sechs statt wie bisher drei Minuten an Werbespots ertragen musst. Die Alternative bleibt, dass du dich gegen einen Aufpreis von 2,99 Euro im Monat freikaufst.
Bezahlschranke bei Amazon Prime
Hinter jener Bezahlschranke warten dann auch Dolby Atmos und Dolby Vision auf dich. Amazon hat den 3D-Ton sowie das dynamische HDR-Format nämlich, wie die Werbefreiheit, hinter die zusätzliche Paywall geschoben. Ob die Verdopplung der Werbedauer pro Stunde noch mehr Haushalte dazu verleiten wird, doch den monatlichen Aufpreis zu zahlen, bleibt abzuwarten. Auch die Werbetreibenden dürften nun beobachten, wie sich die deutliche Erhöhung der Werbedauer auswirkt. Verleitet sie zu viele Kund:innen zum Abschalten und erweist sich als ineffektiv? Oder erreicht man schlichtweg mehr Reichweite und das Ganze wird zum vollen Erfolg? Das muss die Zeit zeigen.

Bedauerlich ist, dass Amazon die Verdopplung der Werbedauer gegenüber den Abonnent:innen gar nicht kommuniziert hat. Bekannt geworden ist das Ganze vielmehr durch das Magazin AdWeek, welches Zugriff auf entsprechende Dokumente erlangen konnte und mit Werbekund:innen gesprochen hat. Solltest du dich jedenfalls bereits über das Mehr an Werbung gewundert haben, können wir dich also „beruhigen“: Nein, du hast es dir nicht eingebildet.
Prime Video: Amazon drückt sich um eine konkrete Stellungnahme
Während Werbepartner von Prime Video bestätigt haben, dass sie deutlich mehr Slots buchen können, um ihre Spots unterzubringen, gibt Amazon selbst nur vage Stellungnahmen ab. Offenbar möchte man die erhöhte Werbedauer nicht an die große Glocke hängen. So verweist man darauf, dass man nicht einfach mehr Werbespots zeigen wolle, sondern es auch darum gehe, das Erlebnis für alle Beteiligten zu verbessern.
Viele Kund:innen dürfen das anders sehen. So haben Verbraucherschützer:innen Amazon wegen der Einführung von Werbung bei Prime Video sogar verklagt. Der Streaming-Dienst habe dadurch einseitig die Konditionen für die Abonnent:innen verschlechtert. Dies hätte der aktiven Zustimmung bedurft. Der Rechtsstreit ist aber noch nicht abgeschlossen. Natürlich zeigt aber nicht nur Amazon in seinem Streaming-Dienst Werbung. Auch Disney+, Netflix und mittlerweile auch Paramount bieten werbefinanzierte Abos an.
Amazon befindet sich im Übrigen hinsichtlich der Werbedauer pro Stunde inzwischen im Mittelfeld. Netflix zeigt etwa weniger Werbung – Paramount+ noch mehr. Und natürlich musst du im Free-TV immer noch deutlich längere Werbeunterbrechungen ertragen.
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