B&O Beosound 2 im Test: Wie gut klingt der futuristische Edel-Lautsprecher?

Hardware von Bang & Olufsen versucht traditionell, hochwertige technische Eigenschaften mit einem anspruchsvollen Äußeren zu kombinieren. Rücksicht auf das Budget der Käuferschicht steht dabei eher nicht im Vordergrund. Der Beosound 2 verkörpert diese Prinzipien nahezu perfekt. Was genau der knapp 3.000 Euro teure Speaker auf dem Kasten hat, erfährst du im Test.

Den Bang & Olufsen Beosound 2 gibt es in drei Farben:

Bang & Olufsen Beosound 2 im Detail

Der Bang & Olufsen Beosound 2 im kegelförmigen Gehäuse aus stabilem Aluminium fällt schon im ausgeschalteten Zustand aus dem Rahmen. Doch dabei soll es nicht bleiben. Insgesamt fünf Lautsprecher wollen für einen satten und raumfüllenden Klang sorgen. So verbaut B&O einen nach unten gerichteten 0,75-Zoll-Hochtöner und zwei 2-Zoll-Mitteltöner, die von jeweils einem Class-D-Verstärker mit 15 Watt angetrieben werden. Den Bass übernimmt ein 5,25-Zoll-Tieftöner, der mit 40 Watt befeuert wird.

Bei den Musikquellen zeigt sich der Lautsprecher flexibel. Neben AirPlay 2 und Google Cast unterstützt der Beosound 2 die Wiedergabe von verschiedenen Streamingdiensten sowie im lokalen Netzwerk. Durch seine Multiroom-Unterstützung über die beiden Protokolle sowie der B&O-eigenen Beolink-Funktion soll er zudem gut ins smarte Zuhause passen. Wir haben den Beosound 2 in der dritten Generation getestet. Hier installiert B & O seine aktuelle Softwareplattform Mozart, die dem Beosound 2 langjährige Unterstützung garantieren soll. Auch die Raumeinmessung per integriertem Mikrofon, wie sie auch der Beosound Balance bietet, hält in der „3rd Gen“ Einzug.

Im Gegenzug musst du in der dritten Iteration auf die Sprachsteuerung mit Google Assistant verzichten. Findest du ein Angebot, das den Google-Sprachhelfer bewirbt, handelt es sich dabei um die optisch identische zweite Generation des Edel-Lautsprechers. Wie sich das Gesamtpaket im Vergleich zu den anderen WLAN-Lautsprechern schlägt, die wir schon im Testlabor hatten, überprüfen wir zunächst im Klang-Check.

Bang & Olufsen Beosound 2 im Klangtest

Die konische Bauform deutet es bereits an: Der Beosound 2 setzt auf gleichmäßig, rundum verteilten Klang. Eine Stereo-Bühne solltest du hingegen nicht erwarten – es sei denn, du investierst in einen zweiten Lautsprecher, mit dem du ein Stereo-Paar bilden kannst.

Doch auch als Solist macht der Beosound 2 in der dritten Generation einen insgesamt hervorragenden Job. Das Lautsprecher-Setup schafft es, selbst auf hohen Lautstärken einen ebenso kraftvoll-raumfüllenden wie klaren Klang zu erzeugen. Scheppern oder Verzerren? Fehlanzeige.

Sein 360-Grad-Sound samt automatischer Raumeinmessung überzeugt in der Praxis. Einen guten Eindruck davon liefert der Neosynth-Klangteppich von Hotline Sehwanis Vs Sonic. Unabhängig von der Positionierung in unserem Testraum wirkt der Klang ausgewogen und nahezu ideal akzentuiert. Das gilt erfreulicherweise genreübergreifend. Mitten und Höhen liegen dem Klangkegel am meisten. Akustikgitarren, Streicher-Arrangements oder auch hohen Gesangsstimmen wird der Beosound 2 uneingeschränkt gerecht.

Einen guten Eindruck davon liefert Fleetwood Macs The Chain. Sowohl die feine Akkordarbeit als auch die harmonischen Vocals kommen auf dem Beosound 2 exzellent zur Geltung. Auch dynamische Elektro-Swing-Stücke wie Parov Stelars Booty Swing liegen dem Beosound 2. Dass es auch krachend funktioniert, beweist er in Fallout Boys Hold Me Like A Grudge ebenso wie im Hellacopters-Klassiker Toys and Favors.

Soundprofile in der App

Auf hohem Niveau etwas zurückstecken müssen Freund:innen des besonders tiefen Basses. Das bedeutet aber nicht, dass du auf wohliges Wummern verzichten musst. In Quick Musical Doodles von Two Feet beweist der B&O Beosound 2, dass er durchaus auch tiefen Tönen gerecht wird. Ganz so stilsicher wie die hauseigene Alternative B&O Balance präsentiert sich der Beosound 2 bei der Basswiedergabe aber nicht. Dafür wirkt der Klang hier insgesamt ausgewogener, was wir im Direktvergleich bevorzugen.

In der App kannst du das Klangverhalten bei Nichtgefallen anpassen, um etwa den Bass etwas mehr in den Vordergrund zu stellen. Für die Klangtests haben wir weitestgehend die Voreinstellung “Party” verwendet, die eine sehr gute Basis für praktisch alle Musikgenres bietet.

Design und Anschlüsse

Wir haben es schon diverse Male durchklingen lassen, aber: Der Beosound 2 ist ein echtes Designerstück. Das kegelförmige Alu-Gehäuse wirkt retro-futuristisch und dürfte sich vor allem in dezent-schicken Wohnzimmern hervorragend einfügen. Ob dir die Optik zusagt oder nicht, ist letzten Endes Geschmacksache. Keine zwei Meinungen gibt es hingegen zur exzellenten Verarbeitungsqualität des WLAN-Lautsprechers.

Die obere Hälfte des Gehäuses ist von Schlitzen umgeben, die die Musik in alle Richtungen durchlassen. Eine Art „Deckel“ dient als stufenloser Lautstärkeregler mit einer sehr angenehmen Haptik. Er beherbergt außerdem ein Bedienfeld für die Wiedergabesteuerung. Der Preisklasse angemessen aktivierst du dieses via Sensor, wenn du deine Hand in die Nähe des Gehäuses bringst.

Stabile Verbindung dank Ethernet

Als klassischer WLAN-Lautsprecher ist der Beosound 2 auf das Musikstreaming ausgelegt. Erfreulicherweise setzt B&O dazu nicht nur auf die WLAN-Verbindung, sondern hat auch einen Ethernet-Anschluss integriert. Auch eine Line-in-Buchse für den Anschluss von externen Zuspielern ist vorhanden. Einen USB-Port gibt es hingegen nicht, lokal gespeicherte Musik kannst du aber immerhin im eigenen Netzwerk abspielen.

Einrichtung, Bedienung und Streaming-Optionen

Die Einrichtung des Beosound 2 erfolgt über die B&O-App für Android oder iOS. Um diese nutzen zu können, benötigst du zunächst einen Account beim Hersteller – das lösen andere Marken eleganter. Mit unserem Pixel 8 Pro hatten wir zudem bei der ersten Einrichtung Probleme damit, den Beosound 2 in unser Test-WLAN zu bringen. Erst ein Reset brachte hier die Lösung. Mit einem iPhone ging die Konfiguration hingegen fehlerlos vonstatten.

In der App tauchen alle mit deinem Konto registrierten B&O-Lautsprecher auf. Direkt in die Bedienoberfläche integriert sind die Musikdienste Deezer und TuneIn-Radio. Über entsprechende Benutzerkonten bei den Diensten kannst du sie mit dem Besound 2 verknüpfen, um Playlisten und Favoriten direkt in der App zu starten. Dank Google Cast, AirPlay 2 sowie Spotify Connect kannst du natürlich auch andere Musikdienste direkt auf den Lautsprecher streamen. In der App lassen sich dann aber nur Basisfunktionen wie der Songwechsel durchführen – eine Sonos-Alternative mit Funktionen wie Playlist-Management liefert Bang & Olufsen in dieser Hinsicht nicht.

Multiroom-Sound per AirPlay und mehr

Wenig zu bemängeln gibt es hingegen an den Möglichkeiten, verschiedene Lautsprecher aus dem B&O-Portfolio für die Multiroom-Wiedergabe zu koppeln. Das funktioniert wahlweise in der App selbst oder auch über die AirPlay-Wiedergabe von Apple. Im Test konnten wir den Beosound 2 mit der Soundbar Bang & Olufsen Stage sowie dem Beosound Balance verbinden und eine latenzfreie, synchrone Wiedergabe erreichen.

Durch die Unterstützung von AirPlay und Google Cast kannst du den Beosound 2 auch mit anderen Multiroom-Lautsprechern kombinieren, die die Soundprotokolle unterstützen.

Bang & Olufsen Beosound 2 im Test: Fazit

Der Bang & Olufsen Beosound 2 präsentiert sich hauptsächlich im Hinblick auf Design, Verarbeitungsqualität und der generellen Klangqualität auf einem sehr hohen Niveau. Der Sound kann in nahezu jedem Genre überzeugen und füllt auch größere Räume durch seine feine Einmessung exzellent aus.

Legst du Wert auf die Funktionen eines Smart Speakers, bist du im B&O-Kosmos beim Balance mit Google Assistant besser aufgehoben. Der für die Einrichtung nötige Kontozwang (standardmäßig übrigens inklusive Übertragung von Nutzungsdaten an den Hersteller) und die fehlende Integration alternativer Musikdienste in die App ist bei beiden Speakern nicht ganz zeitgemäß.

Und dann ist da noch der hohe Preis, der seit der zweiten Generation des Beosound 2 aus dem Jahr 2019 sogar noch gestiegen ist. Klar: Hier investierst du wie bei vielen Bang-&-Olufsen-Produkten zu einem guten Teil in Ästhetik und elegante Materialien. Ob es dir das wert ist, musst du letztlich selbst entscheiden. Kannst du für das Geld ein besser klingendes Audio-System aufbauen? Gut möglich. Eine gelungene Kombination aus einzigartiger Optik und den sehr guten Klangeigenschaften kann man dem Beosound 2 aber unabhängig vom Preisschild nicht absprechen.

Den Bang & Olufsen Beosound 2 gibt es in drei Farben:

Doch zu teuer? In unserer Liste aller Multiroom-Lautsprecher, die wir getestet haben, findest du viele günstigere Alternativen: