Startseite Musik-Streaming Spotify Wann kommt Spotify HiFi und wie viel wird es kosten? Alles, was wir bisher wissen

Wann kommt Spotify HiFi und wie viel wird es kosten? Alles, was wir bisher wissen

Nach Jahren der Ungewissheit mehrten sich 2024 die Hinweise, dass Spotify HiFi wirklich in Arbeit ist. Wir fassen zusammen, was wir bisher über den HiFi-Tarif wissen.
spotify hifi was wir wissen Bild: Spotify

Im Februar 2021 kündigte Spotify stolz an, Musik in HiFi-Qualität in sein Angebot aufzunehmen. Rückblickend hat sich der schwedische Musik-Streaming-Anbieter dabei ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt. Die Jahre zogen ins Land, Apple Music führte sein eigenes Angebot namens „Lossless Audio“ kostenlos für alle Nutzer:innen ein – und Spotify HiFi wurde zur Legende. Jahrelang hörten wir allenfalls Gerüchte über den Tarif, bis uns dann 2024 endlich ein offizielles Lebenszeichen erreichte. Im Juli sagte Spotify-CEO Daniel Ek gegenüber Investoren, die Firma arbeite immer noch an der HiFi-Option.

Könnte es 2025 endlich so weit sein? Wir fassen die bisherigen Informationen zusammen.

Wann geht es los?

Das aktuellste Gerücht zum Starttermin erreichte uns im Juni 2024. Da berichtete Bloomberg mit Bezug auf einen Insider, dass Spotify HiFi später im Jahr als Erweiterung für den Premium-Tarif auf den Markt kommen würde. Erweiterung heißt: Fünf Euro Aufpreis für Streams in höherer Qualität sowie zusätzliche Playlist-Optionen.

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Spotify Premium ist nicht nur werbefrei, sondern enthält noch andere Vorteile – etwa Musikvideos. | Bild: Spotify

Den Launch 2024 hat Spotify allerdings verpasst. Das Gerücht hat die Firma ohnehin nie offiziell kommentiert, geschweige denn bestätigt. Vielleicht ist man aber nur etwas im Verzug und hat den Start in die erste Hälfte 2025 verschoben?

Bloomberg ist für gewöhnlich gut informiert. Leaks rund um Apple-Produkte haben sich in der Vergangenheit oft als wahr erwiesen. Und nicht nur inoffizielle, sondern auch offizielle Spuren sprechen dafür, dass die Arbeiten zumindest im Gange sind. Einerseits deckt sich die Bloomberg-Berichterstattung mit Entdeckungen von Reddit-User Hypixely, der im Frühjahr 2024 aus Spotifys Code den Namen „Music Pro“ ausgrub. Dieser wurde hier als „Add-On“, also als Erweiterung, bezeichnet. Im Juli 2024 sagte dann Spotify-CEO Daniel Ek gegenüber Investor:innen, Spotify HiFi sei weiterhin in der Planung. Auch wenn er sich dabei sehr vorsichtig ausdrückte. Die Pläne befänden sich noch in der Frühphase, so Ek.

Wie viel soll Spotify HiFi kosten? Eigener Tarif oder doch Add-On?

Funde im Code deuteten auf ein Add-On hin. CEO Daniel Ek sprach hingegen von einer „Deluxe-Version“ von Spotify, die neben HiFi auch noch weitere Vorteile für die Nutzer:innen bieten sollte. Laut Ek würde diese Spotify-Version preislich ca. fünf US-Dollar über dem aktuellen Premium-Angebot liegen.

Spotify Premium – der werbefreie Tarif des schwedischen Anbieters – kostet in Deutschland aktuell 10,99 Euro monatlich. In den USA stieg der Monatsbeitrag zuletzt zwar von 10,99 auf 11,99 US-Dollar, hierzulande blieben wir aber von einer ähnlichen Preiserhöhung (zumindest bisher) verschont.

Bleibt es für uns auch weiterhin bei rund 11 Euro monatlich, könnte Spotify mit dem HiFi-Add-On also 16 Euro kosten. Damit würde Spotify Fans teuer zur Kasse bieten: Apple Music und Tidal bieten HiFi- und sogar Highres-Qualität als Teil ihrer Standard-Abos für 10,99 Euro monatlich an.

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Bei Tidal ist Highres-Streaminung und Dolby Atmos im „normalen“ Monatsabo für 10,99 Euro enthalten. | Screenshot: Tidal

Und trotzdem wäre das Fünf-Euro-Add-on eine Verbesserung – zumindest im Vergleich zu früheren Leaks. Denn bevor die Erweiterung im Raum stand, erhielten Nutzer:innen 2022 eine E-Mail-Umfrage von Spotify, in der ein Tarif namens „Platinum“ inklusive HiFi-Streams erwähnt wurde. Und der hätte 19,99 US-Dollar pro Monat gekostet. Später stand ein Tarif namens „Supremium“ im Raum, der ebenfalls 19,99 US-Dollar hätte kosten sollen.

Spotify HiFi Qualität: Wie hochauflösend wird das Angebot?

Welche Auflösung meint Spotify, wenn es von „HiFi“ spricht? Bei der ersten Ankündigung von Spotify HiFi 2021 war das Unternehmen noch eindeutig und versprach “Musik in CD-Qualität und in verlustfreiem Audio-Format“.

CD-Qualität, das heißt gängigerweise 44,1 kHz und eine Samplingtiefe von 16 Bit – also bei zwei Kanälen zusammengerechnet 1.411 kbit/s Datenrate. In dieser Auflösung speichern CDs nämlich Musik. Spotify speichert Musik bisher als komprimierte Audiodateien ab. Du streamst am Ende je nach Internetverbindung (und bei Downloads: je nach verfügbarem Speicherplatz) mit 24 bis 320 kbit/s – also deutlich unter CD-Qualität.

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Noch ist nicht bestätigt, ob Spotify mit seinem HiFi-Angebot über CD-Qualität hinausgehen wird. Die meisten Wettbewerber bieten allerdings Highres-Streams an. | Bild: Pexels / Mati Mango

Schon 1.411 kbit/s, wie 2021 versprochen, wäre also ein großer Sprung für Spotify. Die aktuellsten Leaks gehen aber noch einen Schritt weiter: Nach dem ersten Leak des mutmaßlichen Add-Ons Music Pro fanden Reddit-User weitere Hinweise im App-Code. Ein Screenshot zeigt als maximal mögliche Qualitätsstufe (genannt „Lossless“) 44,1 kHz und 24 Bit an, was über Standard-CD-Qualität hinausgeht. Die maximale Bitrate sei 2.117 kbit/s – wobei Musikstreams dann pro Minute 15,9 MB Datenvolumen fressen würden.

Highres-Streams wird Spotify also allem Anschein nach der Konkurrenz überlassen. Der Begriff ist nicht einheitlich definiert, beschreibt aber in der Regel Auflösungen über CD-Qualität, also z. B. 48 kHz / 24 Bit. Nutzer:innen von Apple Music, Tidal, Qobuz und Amazon Music Unlimited streamen mit bis zu 192 kHz / 24 Bit.

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Bei Qobuz kannst du Musik nicht nur in Highres-Qualität streamen, sondern auch kaufen und downloaden. | Screenshot: Qobuz

Geräte-Verfügbarkeit

Falls du über WLAN-Lautsprecher mit Spotify Connect verfügst (eine Technologie, um Spotify-Streams statt per Bluetooth übers WLAN zu senden), könntest du „Lossless“ auch darüber nutzen.

Aber wird Lossless auch über Bluetooth-Lautsprecher und -Kopfhörer zur Verfügung stehen? Die geteilten Screenshots lassen hier keine klare Aussage zu. In einem Screenshot weist Spotify darauf hin, dass die meisten Bluetooth-Geräte Streams mit mehr als 320 kbit/s zwar zulassen, aber verlustfreies Audio nicht voll unterstützen würden. Dabei bezieht sich Spotify wahrscheinlich auf die verfügbaren Bluetooth-Codecs. Unter ihnen sind es nur sehr wenige, die verlustfreie Streams in CD-Qualität versprechen. Dazu zählt Qualcomms Codec aptX Lossless, der bisher aber nur von wenigen Geräten unterstützt wird.

Spotify HiFi LDAC
Sony lizenziert seinen hochauflösenden Bluetooth-Codec LDAC an andere Kopfhörer-Hersteller wie Soundcore. Der LDAC-Schriftzug ist ein beliebtes Marketing-Motiv. | Bild: Soundcore

Viele Bluetooth-Codecs sind zwar sehr wohl in der Lage, Dateien mit CD-Qualität zu transportieren. Nur ist der Prozess eben nicht verlustfrei. Von „Lossless“ kann dann nicht mehr die Rede sein – ein Umstand, der auch Apple Musics „Lossless Audio“ etwas ad absurdum führt. Schließlich können nicht einmal die eigenen AirPods die Musik in der vorgegebenen Qualität wiedergeben. Es handelt sich hier um ein allgemeines Problem des Bluetooth-Standards, der nicht nur Spotifys mutmaßlichen HiFi-Plan, sondern auch die Highres-Angebote aller Rivalen betrifft.

Spotify – Keine Pläne für Dolby Atmos

Spotify fällt noch in einem weiteren Punkt hinter konkurrierende Musik-Streamingdienste zurück: 3D-Audio. Nutzer:innen von Apple Music können im Premium-Tarif nämlich nicht nur Lossless Audio, sondern auch Dolby Atmos Music genießen. Ähnlich verhält es sich bei Tidal und Amazon Music Unlimited.

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Tidal bot 3D-Audio bis vor Kurzem auch noch im Sony-Format 360 Reality Audio an. Mittlerweile beschränkt man sich auf Dolby Atmos. | Bild: Tidal

Für Spotify ist 3D-Audio bisher kein Thema. Aus den uns bekannten Leaks geht nichts hervor, was in diese Richtung zeigt.

Spotify im Konkurrenzkampf – Können HiFi und andere Extras genügend Mehrwert schaffen?

Sollte uns Spotify HiFi tatsächlich bald in die Hände fallen, wäre dem in jedem Fall ein langer, steiniger Weg vorangegangen. Warum Spotify sich so schwertut, lässt sich nur mutmaßen. Möglich ist, dass man sich mit der Ankündigung 2021 einfach den falschen Zeitpunkt ausgesucht hat. Denn nur wenige Monate nach Spotifys Ankündigung gab Apple bekannt, Lossless Audio ohne Aufpreis bei Apple Music einzuführen. Mittlerweile sind die meisten Wettbewerber mitgezogen. Selbst mit einem 5-Euro-Add-On stünde Spotify heute allein auf weiter Flur. Wie wir alle Musik-Streamingdienste im Vergleich bewerten, verrät dir unsere Bestenliste:

Seit 2021 hat sich Spotify mehrmals offiziell zu einer HiFi-Option geäußert – bejahend, aber nie konkret. Zuletzt sagte CEO Daniel Ek gegenüber Investor:innen, man verfolge die HiFi-Pläne zwar weiter, sie stünden aber noch am Anfang. Inwiefern man Pläne, die mittlerweile über 40 Monate alt sind als Anfang betiteln kann, sei dahingestellt. Ek meint, die HiFi-Option werde als „Deluxe-Version“ des Premium-Tarifs eingeführt, die etwa fünf US-Dollar Aufpreis kosten und zusätzlich zu HiFi mit weiteren Extras locken soll.

Welche das sind, wollte er nicht sagen. Bloomberg stellte zuletzt erweiterte Werkzeuge fürs Bibliotheksmanagement, KI-unterstützte Playlists sowie Optimierungen für Bluetooth-Kopfhörer in den Raum. Ob diese Features den Aufpreis rechtfertigen können? Schließlich wären Nutzer:innen von Spotify dann monatlich immer noch teurer unterwegs, als sie es bei Konkurrenten jetzt schon sind.

So oder so: Dass Spotify HiFi Realität wird, ist so gut wie gesichert. Ob es vielleicht 2025 endlich auf den Markt kommt, steht in den Sternen. Wir halten dich an dieser Stelle auf dem Laufenden, sobald wir Neues erfahren.

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