TikTok-Mutterkonzern macht jetzt auch Kopfhörer: Ola Friend setzen auf KI
Bild: ByteDanceDie Kurzvideo-Plattform TikTok ist so beliebt wie umstritten. Hinter dem sozialen Netzwerk steht der chinesische Anbieter ByteDance. In seinem Heimatland China bringt das Unternehmen jetzt ein ganz neues Produkt auf den Markt: TWS-Earbuds. Getauft hat man das Modell Ola Friend. In der Tat soll es sich hier nicht nur um Kopfhörer, sondern auch um eine Art „Freund“ handeln. Denn es besteht ein direkter Draht zum Chatbot Doubao.
Der Mutterkonzern von TikTok hat Doubao selbst entwickelt, schlägt hier also zwei Fliegen mit einer Klappe. Einerseits pusht man die eigene KI, andererseits kann man im Markt für TWS-Kopfhörer mitmischen. Gleichzeitig folgt man mit den Ola Friend einem aktuellen Kopfhörer-Trend: Sie gehören zu den Open-Ear-Kopfhörern, sitzen also auf dem Ohr und lassen Nutzer:innen ihre Umgebung so voll wahrnehmen. Dieses Jahr hat ein ganzer Schwall Marken solche Kopfhörer vorgestellt, von denen wir etwa die Bose Ultra Open Earbuds, die Nothing Ear (open) oder die Huawei FreeClip getestet haben.
Wesentlich ist aber das Merkmal, als digitaler Assistent zu fungieren. So lässt sich die Chatbot-KI Doubao direkt an den TWS-Kopfhörern hands-free nutzen. Der Ausruf „Doubao, Doubao“ weckt den Assistenten auf. Dafür muss natürlich auch die Doubao-App auf dem jeweiligen, verbundenen Smartphone installiert sein.

Ola Friend: Vermarktung gemeinsam mit TikTok Music?
Zu den weiteren, technischen Daten der Ola Friend verrät ByteDance auf der offiziellen Produktseite nicht allzu viele Einzelheiten. Klargestellt wird, dass die Open-Ear-Kopfhörer jeweils 6,6 Gramm wiegen. Sie sollen unterwegs z. B. dabei helfen eine andere Sprache zu lernen oder als Reiseführer dienen.
Im chinesischen Handel sind die Ola Friend des TikTok-Mutterkonzerns in den Farben Lila, Schwarz, Silber und Weiß zu finden. Sie starten offiziell am 17. Oktober 2024 und werden umgerechnet ca. 155 Euro kosten. Ob ByteDance die Open-Ear-Kopfhörer auch international veröffentlichen wird, ist derzeit offen. Eine Vermarktung außerhalb Chinas erscheint uns zumindest durchaus erfolgversprechend. Schließlich bietet ByteDance in vielen Ländern mit TikTok Music schon einen eigenen Musikstreaming-Dienst an. Da könnte man also Marketing-Aktionen starten, um die Produkte gemeinsam in den Fokus zu rücken. Allerdings gibt es diesbezüglich noch keinerlei Ankündigungen. Üblicherweise dauert es einige Monate, bis chinesische Hersteller neue Produkte auch außerhalb ihres Heimatlandes vertreiben. So könnte es dann also auch mit den Ola Friend der TikTok-Mutter ByteDance laufen. Obwohl die KI-Grundlage problematisch werden könnte, denn Doubao kommt derzeit nur in China zum Einsatz.