Ohrwurm: So entsteht er, so wirst du ihn los.

Plötzlich ist er da und geht dir nicht mehr aus dem Kopf – der Ohrwurm. Wir haben uns die musikalische Nervensäge genauer angeschaut – und verraten dir, wie du sie wieder loswirst.

Constantin Jacob 6.4.2024 – 17:11 Uhr Lesezeit ca. 3 Minuten

Bild: Pexels

Es passiert auf offener Straße, auf dem Nachhauseweg und immer dann, wenn man es am wenigsten vermutet: Irgendwo schnappst du einen Song auf, der sich für den Rest des Tages in deinem Kopf einnistet und auf Dauerschleife läuft. Ob Schlagerartistin Helene Fischer, das Glitzer-Quartett ABBA oder Radio-Queen Dua Lipa: Sie alle besitzen Ohrwurm-Hits, die sich als unauffällige Popsongs getarnt in deine Gehörgänge schleichen. Wie lange die kurzen Melodien und Textzeilen – ein Ohrwurm zeigt sich nie in voller Liedlänge – im Kopf bleiben, kann niemand vorhersagen.

Ohrwurm: So entsteht die Dauerschleife

Da der Ohrwurm ein theoretisches Konstrukt ist, streiten sich Expert:innen gern darüber, wie die Entstehung zu erklären ist. Sie vermuten einerseits, dass Ohrwürmer in reizarmen Momenten entstehen. Fühlst du dich gelangweilt oder gehst einer Tätigkeit nach, die wenig Konzentration verlangt, hat der Ohrwurm genügend Raum, um sich Platz in deinem Gehirn zu verschaffen.

Andererseits tritt das Phänomen häufiger bei Menschen auf, die sehr musikaffin sind. Wer sich leicht Melodien oder Textzeilen merkt, der läuft Gefahr, häufiger mit einem Musikstück im Kopf leben zu müssen. Dabei sind es ganz zufällige Songs, die keineswegs den eigenen Geschmack treffen. Ganz im Gegenteil: Oft bleiben genau jene Songs haften, die du überhaupt nicht leiden kannst.

Mann mit Kopfhörern — Wer Musik liebt, ist das geeignete Opfer für Ohrwürmer. | Bild: Pexels

Ohrwurm: 5 Tipps, wie du ihn wieder aus dem Kopf bekommst

Um sich einen Ohrwurm einzufangen, musst du gar nichts tun. Damit er wieder aus deinem Kopf verschwindet, gibt es jedoch einige Tricks, die dir helfen, ihn schnell loszuwerden.

Finde eine Aufgabe, die deine volle Konzentration abverlangt. Bei schwerer geistiger Arbeit hat der auf Loop laufende Song keinen Platz im Gehirn, um weitere Runden zu drehen.
Durchbreche den Kreislauf zwischen dem inneren Hören und Singen. Fokussiere dich auf einen anderen Titel und kontere den Ohrwurm, indem du den neuen Song laut singst.
Das Kauen von Kaugummi verhindert, dass du den Ohrwurm durch Mitsingen anfeuerst.
Versuche durch andere Reize die Musik in deinem Kopf stumm zu schalten. Mit einer Serie auf Netflix oder Disney+ gibst du deinem Gehirn neue Impulse auf Audio- und Bildebene.
Bewege dich zu einem Anti-Rhythmus, der den Takt des Songs durchbricht.

Ohrwurm: Ein Hit ist keine Garantie

Musiker:innen und Songwriter:innne versuchen mit jeder neuen Komposition, einen Hit zu landen. Gelingt es ihnen, ist die Garantie, einen Ohrwurm zu landen, noch lange nicht gegeben. Zwar bringen einfache und leicht zu merkende Melodien das größte Potenzial mit sich, doch besitzen nicht alle Lieder die benötigten Qualitäten. Aus diesem Grund kann ein Ohrwurm nicht bewusst komponiert werden.

Die typische Formel für solch ein Lied haben Expert:innen bis heute nicht ermitteln können. Was im Ohr bleibt, entscheidet das Gehirn selbst. Zudem bestimmen Emotionen und Erlebnisse Auswahl deiner Ohrwürmer. Von der letzten Party bis zum vergangenen Urlaub: Erinnerungen haben die Kraft, den passenden Song abzurufen und auf eine Extrarunde durch deinen Kopf zu schicken.

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