Spotify Showcase: Mehr Werbung auf dem Home-Bildschirm

Spotify führt mit „Showcase“ ein neues Werbeformat ein, das direkt auf dem Homescreen Einzug hält. Künstler:innen und Plattenfirmen dürften diese Möglichkeit begrüßen, für Abonnent:innen ist das möglicherweise eher nervig. So haben Künstler:innen die Möglichkeit, sich für Geld mit Werbeanzeigen auf den Startbildschirm zu kaufen. Für dich ploppen dann entsprechende Pop-ups auf, die zum Beispiel Singles oder Alben einer Band bewerben, deren Veröffentlichungen dich interessieren könnten.
Aktuell nimmt Spotify wohl weniger als fünf Millionen US-Dollar pro Tag mit Werbung ein. Was nach viel klingt, ist „Peanuts“, wenn man das beispielsweise mit YouTube vergleicht. Dort erreicht man pro Tag Werbeeinnahmen von ca. 84 Millionen US-Dollar. Im Falle von Meta, dem Konzern hinter Facebook, Instagram und WhatsApp, sind es sogar 346 Millionen US-Dollar pro Tag. Genau da soll das neue Format Showcase ansetzen.

Spotify legt Künstler:innen und Labels nahe, auf diese Weise vor allem Katalogtitel hervorzuheben, um ihre Fans zu begeistern. So behauptet der Musikstreaming-Anbieter: Wer eine Showcase-Werbung erblickt habe, rufe mit sechsmal höherer Wahrscheinlichkeit die beworbene Veröffentlichung ab. Showcase-Werbung kann buchen, wer in den letzten 28 Tagen auf mindestens 1.000 Streams gekommen ist. Zunächst können aber nur Künstler:innen und Plattenfirmen mit US-Rechnungsadressen davon profitieren.
Preiserhöhungen, Podcast-Rückschläge und neue Werbemodelle
Spotify hat zuletzt in vielen Regionen seine Preise angezogen. Nachdem man mit seiner großen Podcast-Offensive nicht die erhofften Erfolge verbuchen konnte, versucht man also nun auf anderen Wegen die Einnahmen zu erhöhen. Spotify sitzt aktuell an zweiter Stelle unseres Rankings der besten Musik-Streamingdienste:
Wer Showcase als Werbemöglichkeit für sich nutzt, kann ab Kampagnen für 100 US-Dollar einsteigen. Die jeweilige Werbung wird dann nicht mehr ausgespielt, sobald entweder das Budget aufgebraucht ist oder aber 14 Tage vergangen sind. Es handelt sich dabei um ein Cost-per-Click-Modell (CPC), bei dem die Preise ab 0,40 US-Dollar pro Klick beginnen. Künstler:innen zahlen also nicht für die bloße Anzeige ihrer beworbenen Veröffentlichungen, sondern erst, wenn die Zuhörer:innen wirklich darauf klicken.
Dabei können die Künstler:innen verschiedene Zielgruppen anvisieren, die Spotify in „Super Listeners“, „Moderate Listeners“ und „Light Listeners“ aufteilt, je nachdem, wie oft und wie intensiv die Kund:innen mit den Inhalten der Musiker:innen interagiert haben. Ein wesentlicher Punkt ist hier also, bereits gewonnene Zuhörer:innen noch stärker an sich zu binden.