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Diese 9 Fehler solltest du bei deinen Stereo-Lautsprechern vermeiden

Du hast dir endlich neue Lautsprecher besorgt, aber ihr Klang will nicht richtig in Fahrt kommen? Das sind neun Fehler, die du vermeiden solltest.
HIFI.DE Ratgeber | 9 Fehler bei Stereo-Lautsprechern

Kaum etwas hat so großen Einfluss auf den Klang deiner HiFi-Anlage, wie deine Boxen. Zwar reicht es theoretisch aus, sie einfach an deinen Verstärker anzuschließen, um Töne zu hören. Hier lauern aber einige Fehler, die du besser umgehst. Wir listen dir hier die häufigsten 9 Fehler auf, die du bei deinen Stereo-Lautsprechern vermeiden solltest.

Die 9 häufigsten Fehler bei Lautsprechern – so behebst du sie

Keine Sorge, die meisten der hier beschriebenen Fehler lassen sich schnell und ohne große Kosten beheben. Du musst kein HiFi-Nerd mit einer Stereoanlage für 10.000 Euro oder mehr sein, um die Unterschiede zu hören. Schon wenige Minuten und etwas Einsatz können deine HiFi-Anlage auf das nächste Klang-Level heben. Hier also unsere neun Fehler, die du bei Stereo-Lautsprechern tunlichst vermeiden solltest:

Der falsche Lautsprecher für dein Zimmer

Du wohnst noch in einer kleinen Einzimmerwohnung, träumst aber vom ganz großen Sound. Also kaufst du dir ausgewachsene Standboxen? Dann hast du es leider genau falsch herum gemacht. Weder die Leber noch dein Wohnraum wachsen mit ihren Aufgaben. Und auch akustische Ansprüche machen hier keine Ausnahme. Je größer der Lautsprecher, desto mehr Platz solltest du ihm bieten, damit sich sein Klang entfalten kann. Das gilt für Standlautsprecher unter 1.000 Euro genau wie für High-End-Lautsprecher.

Fehler Stereo-Lautsprecher Hörraum
Die wenigsten unter uns können sich einen akustisch optimierten Hörraum leisten. Umso wichtiger ist, dass die Lautsprecher gut an ihren Platz passen.

Oft bist du mit kompakten Regallautsprechern besser aufgehoben. Hier staut sich der Bass nicht so schnell, die Boxen können leichter “atmen”. Zumal du, wenn der Platz beschränkt ist, schnell auf die Idee kommen könntest, deine Lautsprecher nahe an die Wand – oder gar in eine Zimmerecke zu stellen. Warum beides ebenfalls ein Fehler wäre, verraten wir dir jetzt.

Die Lautsprecher stehen zu nahe an der Wand

Die wenigsten unter uns werden einen eigenen Raum für ihre HiFi-Anlage haben. In den meisten Fällen wird sie im Wohnzimmer oder sogar auf dem Schreibtisch Platz finden müssen. Da tendiert man schnell dazu, die Lautsprecher möglichst diskret direkt an der Wand aufzustellen. So nehmen sie wenig Raum ein und fallen nicht so sehr ins Auge. Genau das kann dem Sound deiner Anlage aber erheblich schaden.

Fehler Stereo-Lautsprecher Bassreflex
Lautsprecher profitieren häufig von einem Bassreflexrohr auf der Rückseite. Die Dali Epicon 6 hat dort gleich zwei. Direkt an der Wand nützen diese aber wenig.

Auch, wenn die Treiber deiner Lautsprecher nur an der Front sitzen, verteilt sich ihr Schall doch nicht nur nach vorn. Besonders im Bassbereich verteilt sich Schall nahezu kugelförmig. Eine Wand im Rücken der Box kann die Bassenergie also übermäßig stark zurück in den Raum werfen. Ein weiterer Grund liegt in der Bassreflex-Öffnung. Die befindet sich bei vielen Lautsprechern auf der Rückseite und hilft ihnen, noch die letzten Dezibel aus den untersten Frequenzen herauszukitzeln. Je näher die Öffnung vor einer Wand steht, desto schlechter kann sie ihre Aufgabe bewältigen. Der Bass kann gestaut werden oder plötzlich viel schwächer wirken.

Deine Regallautsprecher stehen tatsächlich im Regal

Ja, sie passen theoretisch in dein Regal und ja, sie heißen auch so. Der Name trügt bei Regallautsprechern aber enorm. Im Englischen spricht man zwar auch vom “bookshelf speaker” hier gibt es aber auch einen zweiten Begriff, der leider keine genaue Entsprechung im Deutschen hat: Standmount speaker. Also ein Lautsprecher, der dafür gedacht ist, auf einem Ständer zu stehen. Und genau hier gehören Regallautsprecher auch hin.

Fehler Stereo-Lautsprecher Ständer
Regallautsprecher wie die Fischer & Fischer SN 70 spielen deutlich freier, wenn du sie auf passende Ständer stellst.

Das hat gleich mehrere Gründe. Zum einen wäre da ganz banal die Stabilität. Regale halten zwar einiges aus, Schieferboxen wie die Fischer & Fischer SN 70 können aber gut und gerne 20 Kilo wiegen. Das übersteigt schnell die Belastungsgrenze eines IKEA-Regals. Dazu können Regale Resonanzen nicht gut von den Lautsprechern ableiten, was dem Klang schadet.

Zum anderen gelten für ein Regal ähnliche Gesetze wie für einen Lautsprecher in einer Zimmerecke: Der Schall kann sich nicht entfalten, staut sich und klingt unsauber. Besser ist da schon die Oberseite eines Sideboards. Hier kannst du die Boxen auch einfacher auf deinen Hörplatz anwinkeln, sollte das bei deinen Lautsprechern nötig sein. Ideal sind hingegen passende Lautsprecherständer. Die kannst du nachträglich kaufen, viele Boxenhersteller haben aber auch direkt auf ihre Lautsprecher zugeschnittene Modelle im Angebot.

Deine Boxen passen nicht zu deinem Verstärker

Wir geben zu, dieser Fehler kann dir heutzutage nur noch selten passieren. Dennoch solltest du vorher checken, ob sich dein restliches HiFi-Equipment mit deinen neuen Lautsprechern versteht. Gerade wenn du bereits einen älteren Verstärker hast, lohnt sich ein Blick auf seine Impedanz-Grenzen. Die meisten modernen Lautsprecher werden eine Impedanz von vier, manchmal acht Ohm haben. Ein höherer Wert macht es deinem Verstärker schwerer, ein niedriger Wert wird jedoch besonders kritisch. Hast du etwa ein Auge auf Lautsprecher-Exoten geworfen, die teilweise besonders niedrige Ohmwerte haben, kannst du deinen Verstärker schnell grillen. Der Widerstand kommt einem Kurzschluss dann nämlich gefährlich nahe.

Fehler Stereo-Lautsprecher Empfindlichkeit Nubert nuVero 110
Die Nubert nuVero 110 ist nicht nur groß, sondern mit einer Empfindlichkeit von gerade ein mal 84 dB eine echte Herausforderung für kleine Verstärker.

Auf der anderen Seite kann dein Verstärker auch einfach zu wenig Leistung mitbringen, sollten deine Lautsprecher eine geringe Empfindlichkeit haben. Dann benötigt der Amp nämlich deutlich mehr Energie, um überhaupt einen Ton aus den Boxen zu schieben. Also musst du ihn weiter aufdrehen, was ihn schneller an seine Belastungsgrenzen bringt – und zu Verzerrungen führen kann. Genauer erklären wir dir das in unserem Ratgeber zum Thema Watt bei Lautsprechern.

Deine Lautsprecher stehen zu weit auseinander – oder zu nah aneinander

Wie man’s macht, macht man’s falsch, könntest du bei dieser Überschrift denken. So genau musst du es aber gar nicht sehen. Nur ein paar Regeln solltest du bei der Aufstellung deiner Lautsprecher beachten. Ansonsten leidet ihre Abbildung und einen Sweetspot suchst du vergeblich. Stehen deine Lautsprecher zu weit auseinander, können deine Ohren den rechten und linken Kanal nicht mehr bestmöglich als zwei Teile eines Ganzen wahrnehmen. Deine Musik kommt dann nur noch von links und rechts. Zwischen den Lautsprechern tut sich nichts mehr. Obwohl doch gerade hier im Bestfall Sänger:innen stehen, oder sich ein Orchester ausbreiten sollte.

Ein ähnliches Problem ergibt sich, wenn deine Lautsprecher zu nahe aneinander stehen – ein weiterer Grund, aus dem du sie nicht in ein enges Regal zwängen solltest. Stehen sie zu nahe, verlagert sich der Sweetspot immer näher an sie heran, gleichzeitig schrumpft die Bühne, bis sie ganz in sich zusammenfällt. Hast du zu wenig Platz, um deine Lautsprecher adäquat aufzustellen, könnte ein All-in-One-System wie das Ruark R410 vielleicht die klanglich bessere Option sein. Denn hier konnte der Klang direkt auf den konstant niedrigen Abstand der beiden Kanäle angepasst werden.

Du lässt die Abdeckung auf deinen Lautsprechern

Es gibt gut Gründe dafür, die Stoffbespannung auf deinen Lautsprechern zu lassen. Ein klanglicher Vorteil ist aber nur in den seltensten Fällen einer von ihnen. Neugierige Kinderfinger und Haustierpfoten können zwar großen Schaden an Treibern anrichten, sollte diese Gefahr aber gebannt sein, heißt es: Ab mit der Abdeckung!

Fehler Stereo-Lautsprecher Abdeckung JBL L52 Classic
Auch, wenn es andere Punkte gibt, die den Klang mehr beeinflussen: Den Effekt einer Abdeckung – besonders einer so dicken wie hier bei den JBL L52 Classic – solltest du nicht unterschätzen.

Nicht nur, dass der Stoff selbst dem Schall im Weg steht, sein Gestell kann zu ungewollten Kantenbrechungen führen, wenn der Schall sich an ihm vorbei zwängen muss. Sollte ein Lautsprecher direkt auf einen Gebrauch mit Abdeckung abgestimmt sein, wird dich der Hersteller in der Bedienungsanleitung darauf hinweisen – oder, wie bei der Q Acoustic M40, die Abdeckung direkt am Gehäuse festkleben.

Deine Lautsprecher stehen direkt auf dem Boden

Egal, ob du Ständer für deine Lautsprecher nutzt, oder es sich um Standlautsprecher handelt: Deine Boxen gehören nie direkt auf den Boden. Wenn du die Möglichkeit hast, sie auf Spikes zu stellen, solltest du das auch tun. Auf die Art werden Resonanzen aus dem Lautsprecher abgeleitet und deine Lautsprecher stehen stabil. Solltest du Angst um dein teures Parkett haben, kannst du immer noch Spiketeller unterlegen.

Fehler Stereo-Lautsprecher Spikes Dynaudio Confidence 30
Spikes koppeln Lautsprecher wie die Dynaudio Confidence 30 ideal an den Boden.

Alternativ kannst du dich auch für dämpfende Füße entscheiden. Diese sind freundlicher zu deinen Fußböden und setzen statt aufs Ankoppeln, aufs Abkoppeln. Gerade, wenn deine Böden dazu neigen, mitzuschwingen – etwa weil es sich um alte Dielenböden handelt – kannst du so verhindern, dass sich die Resonanzen des Lautsprechers auf den Boden übertragen.

Du benutzt die mitgelieferten, dünnen Kabel

Viele Lautsprecher-Hersteller legen ihren Produkten einige Meter Kabel mit in den Karton. Die eignen sich zwar dafür, um direkt nach dem Auspacken zu überprüfen, ob alles funktioniert, für mehr aber auch nicht. Wir wollen dir damit nicht sagen, dass du den Wert eines Kleinwagens in Lautsprecherkabel stecken sollst. Ein schlechtes Kabel kann jedoch ein Flaschenhals für den Sound deiner Anlage sein. Eine einmalige Investition kann deinen Lautsprechern die letzten Feinheiten entlocken, auch wenn der Unterschied nie so groß sein wird, wie etwa der, den neue Lautsprecher oder ein neuer Verstärker ausmacht.

9 Fehler vermeiden bei Stereo-Lautsprechern Kabel
Ein gutes Kabel kann deinen Boxen die Arbeit erheblich erleichtern.

Zu hohe Erwartungen direkt nach dem Auspacken

Kaum sind deine brandneuen Lautsprecher angeliefert worden, stehen sie auch schon an ihrem Platz im Wohnzimmer. Du hast erfolgreich alle bisher besprochenen Fehler beseitigt – oder erst gar nicht gemacht – und trotzdem klingt deine Musik ganz anders, als noch im Hörraum deines Fachhändlers. Die Bässe kommen nicht richtig in Fahrt und die Höhen zischeln viel zu stark. Bevor du die Lautsprecher frustriert wieder zurück in den Karton – oder aus dem Fenster – wirfst, solltest du ihnen einige Stunden Einspielzeit gönnen. Lautsprecher bestehen aus vielen Einzelteilen, viele von ihnen beweglich.

Wie ein Motor in einem neuen Auto oder auch ein Tonabnehmer im Plattenspieler brauchen die Treiber und die elektronischen Bauteile deiner Frequenzweiche Zeit, um geschmeidig zusammenzuarbeiten. Je nach Typ und Modell können Hersteller bis zu 100 Stunden Einspielzeit fordern. Auch hier bietet dir die Anleitung Auskunft. Du wirst sehen – mit jedem Tag werden deine Lautsprecher besser und harmonischer klingen.

Fazit: 9 Fehler vermeiden bei deinen Stereo-Lautsprechern

Viele der hier aufgezählten Fehler sind dir sicher nicht neu. Einige scheinen dir vielleicht sogar offensichtlich. Mit jedem von ihnen kannst du dem idealen Klang deiner Stereo-Lautsprecher aber einen gar nicht so kleinen Schritt näher kommen. Falls du jetzt neugierig geworden bist, findest du hier weitere spannende Ratgeber rund um deine HiFi-Anlage:

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