Startseite Fernseher Gaming Fernseher 60, 120 oder 144 Hz – Was braucht mein Fernseher?

60, 120 oder 144 Hz – Was braucht mein Fernseher?

Eine hohe Bildwiederholrate ist immer erstrebenswert – oder nicht? Müssen es wirklich gleich 120 Hz sein? Wir haben das Thema für dich genauer unter die Lupe genommen.
Bildwiederholrate 60 Hz vs. 120 Hz Bild: Philips

Angaben wie 60 Hz oder 120 Hz bezeichnen die Bildwiederholrate von Fernsehern und Monitoren. Doch was bringt eine höhere Bildwiederholrate? Und muss es gleich 120 oder 144 Hz sein? Wir beantworten dir alle Fragen zu dem Thema.

Was ist die Bildwiederholrate?

Fürs Auge ist das nicht sichtbar, aber dein TV erneuert das Bild zig-mal in jeder Sekunde. Wie oft in der Sekunde ein neues Bild auf dem Bildschirm gezeigt wird, gibt die Bildwiederholrate in Hertz (Hz) an. Hast du einen Fernseher mit 60-Hz-Display, kann der Bildschirm bis zu 60mal pro Sekunde erneuern. Bei einem 120 Hz-Panel, klar, kann das Bild 120mal in der Sekunde erneuert werden. In technische Daten findest du häufig auch Bildfrequenz oder native Bildfrequenz als Bezeichnung für die Bildwiederholrate, mit der ein Bildschirm arbeitet.

Bildwiederholrate und Bilder pro Sekunde

Verwechseln solltest du die refresh rate oder Bildwiederholrate jedoch nicht mit FPS oder Frames per Second – also Bildern pro Sekunde. Die Frames per Second sagen nur etwas darüber aus, wie oft eine Quelle ein neues Bild aussendet – zum Beispiel deine Spielekonsole oder PC-Grafikkarte.

Spieleoptimierer LG C2
Neben der Bildwiederholrate spielen die Frames per Second, die ein Gerät wie die Xbox ausgibt, eine Rolle. | Screenshot: LG

Üblich sind 25 oder 50 Bilder pro Sekunde für TV-Sender, 24 für Filme auf Blu-ray oder DVD,  und 60 oder 120 Bilder pro Sekunde für Gaming. Und übrigens, auch hier spricht man von der „Bildfrequenz“!

Der Fernseher bestimmt die Grenze

Fernseher mit einer Wiederholrate von 50/ 60 Hertz kannst du also für jede Quelle wie TV, Streaming oder Gaming grundsätzlich verwenden. Gibt deine Spielkonsole aber 120 Frames pro Sekunde aus, muss dein Fernseher oder Display auch 120 Hz verarbeiten können. Jeder Fernseher mit 100- oder 120-Hertz-Technik verarbeitet auch 25, 50 und 60 Bilder pro Sekunde. Nur umgekehrt wird da kein Schuh draus: Wenn eine  Playstation 5 oder Xbox auf 120 Hertz bzw. 120 FPS eingestellt ist, bleibt der Bildschirm eines 60-Hertz-TV dunkel. Es erscheint allenfalls eine Fehlermeldung wie „Kein Signal“ oder „Bitte überprüfen Sie das HDMI-Kabel“ – auch wenn das Kabel in diesem Fall gar nicht Schuld sein kann!

Du bist auf der Suche nach den besten Fernsehern? Die haben alle 120 oder 144 Hertz und stehen vorne in der Bestenliste:

Was ist der Unterschied zwischen einem 100-Hz oder 120-Hertz-TV?

Technisch ist spielt es bei LCD- und OLED-Fernsehern keine Rolle, ob die native Bildfrequenz mit 100 oder 120 Hertz oder „100/120 Hz“ angegeben ist. Ein 100-Hertz-TV kann auch 120 Hertz, und umgekehrt. Oder bei den einfachen Geräten 50 oder 60 Hertz, das ist auch egal. Die Angaben 50 und 100 Hertz beruhen auf dem europäischen TV-Standard, 60 und 120 Hertz auf dem amerikanischen bzw. asiatischen Standard. Je nach TV- oder Bildsignal schalten die Fernseher automatisch auf die passende Bildwiederholrate um.

Wann spielt die Bildwiederholfrequenz eine Rolle?

Ganz einfach: Immer dann, wenn es um Bewegungen geht. Seien es Kamerafahrten, schnelle Objekte wie ein Fußball oder einfach schnelle Bewegungen im Allgemeinen – Fernseher für Sport, Gaming und Co. sollten eine hohe Bildwiederholrate mitbringen.

Alle Fernseher setzen durch die Bank auf mindestens 60 Hz. Die meisten 60-Hertz-Modelle haben allerdings eine allgemein abgespeckte Technik, und schon ab der gehobenen Mittelklasse findest du 120-Hertz-Modelle wie einen TCL Q7C. Top-Modelle wie der Sony Bravia 7 unterstützen 120 Hz, und einige andere wie ein LG G5 oder Samsung S90F können sogar 144 Hz erreichen.

Bessere Bewegtbilder mit 120-Hz-Displays

Wichtig für scharfe Bwegungen ist die sogenannte response time oder Reaktionszeit der Pixel. Das ist Zeit, die ein Pixel braucht, um seine Farbe zu ändern. Eine niedrige Reaktionszeit sorgt für scharfe Bilder, während eine hohe Schlieren im Bild verursacht. Fernseher mit 120-Hz-Bildschirmen weisen in der Regel niedrigere Reaktionszeit auf als solche mit 60-Hz-Panel. Gerade OLED-Fernseher bieten sehr niedrige response times, die beim Gaming  und Sportsendungen von Bedeutung sein können.

OLED-Fernseher wie der hier abgebildete Philips OLED810 zeichnen sich durch minimale Response Time und 120-Hertz-Technik aus. | Screenshot: Philips / Halo infinite

Da im Alltag nicht alle Inhalte dieselben Framerates aufweisen wie die Bildwiederholrate deines TVs, muss der Fernseher häufig die Framerate anpassen, was für bessere Bewegtbilder sorgt. Das sorgt bei unterschiedlichen Ausgangssignalen für Unterschiede zwischen 60- und 120-Hz-Geräten.

Das machen die TVs mit Inhalten mit 25 oder 30 FPS

Serien, Videos aus dem Internet oder auch Spiele setzen häufig aber auf 30 Bilder pro Sekunde. Private TV-Sender senden 25 Bilder pro Sekunde. Das ist für flüssige Bewegungen zu wenig.

Bei diesen Inhalten kommt die Zwischenbildberechnung der Fernseher ins Spiel. Im Endeffekt generiert der Fernseher Zwischenbilder, um die Framerate an seine Bildwiederholrate anzupassen. Aus 30 werden so 60 oder 120 Frames, die sich dann mit der Bildwiederholrate decken. Stärkere Prozessoren und die schnellere Technik sorgen bei 120-Hertz-TVs für das bessere Bewegtbild gegenüber 60-Hertz-Modellen.

Durch die hinzugefügten Bilder wirkt das Bewegtbild glatter, weicher – was es zugleich aber auch etwas „glattgebügelt“ wirken lässt. Bekannt ist das auch als Soap Opera Effect, zu Deutsch Seifenopereffekt, weil Kino-Filme ihren typischen Look verlieren und bisweilen wie billige TV-Videoproduktionen aussehen.

Eigentlich alle modernen Fernseher können 30-FPS-Inhalte interpolieren. Bei Geräten mit 120 Hz-Panel hast du aber den Vorteil, dass TV-Sender mit 50 Bildern pro Sekunde sowie 60-FPS-Inhalte auf 100 oder 120 Hertz „beschleunigt“ werden können.

Motionflow um Bildwiederholrate zu beeinflussen
Mit Motionflow bei Sony oder ähnlichen Optionen können Zwischenbilder Bewegungsunschärfe reduzieren.

Das wird mit 24 FPS-Inhalten gemacht

Spannender sind da Inhalte mit 24 FPS. Und davon gibt es eine ganze Menge: Bis auf wenige Ausnahmen werden alle großen Hollywood-Produktionen und Serien mit 24 Bildern pro Sekunde aufgenommen. Woher die krumme Zahl kommt? Es handelt sich um einen Kompromiss zwischen Kosten, Aufwand und flüssigem Bild, der noch aus der Zeit von analogen Filmkameras kommt. Das Problem dabei ist jedoch, dass Filme mit 24 Bildern pro Sekunde sich schnell etwas unrund anfühlen, bisweilen wirst du einige Szenen vielleicht sogar als sehr ruckelig wahrnehmen.

Warum das so ist? Weil manche Geräte wie Blu-ray Player oder Streaming-Boxen häufig die Inhalte mit 60 FPS ausgeben, auch wenn eigentlich 24 FPS angesagt wären. Und selbst wenn die 24 Bilder pro Sekunde korrekt an den Fernseher weitergegeben werden, können manche Geräte die Bildwiederholrate nicht an das Ausgangsmaterial anpassen. Da 60 kein Vielfaches von 24 ist, muss eine Technik namens „3:2 Pull-down“ genutzt werden. Dabei werden 12 der 24 Frames dreimal, die anderen 12 Frames doppelt wiedergegeben, um auf 60 Bilder pro Sekunde zu kommen. Das bewirkt aber, gerade bei Kameraschwenks, ein von vielen Personen wahrnehmbares Stottern – „Pull-down-Judder“ auf Englisch.

LG TruMotion und Echtes Kino
Neben TruMotion kann die Option Echtes Kino bei LG helfen, den 24p-Judder zu minimieren.

120-Hz-Fernseher haben hier einen Vorteil, da 120 ein Vielfaches von 24 ist und somit einzelne Frames einfach fünfmal angezeigt werden können. So werden aus 24 Bildern dann die 120 Bilder pro Sekunde, was für deutlich weniger Judder sorgt.

Eine Bildwiederholrate von 120 Hz

Den wohl größten Unterschied kann man aber natürlich bei Inhalten feststellen, die 120 FPS liefern. Vorweg sei gesagt: Bis auf aktuelle Spielekonsolen wie die Xbox Series X oder PlayStation 5 sowie PCs liefern weder Video-Streaming-Dienste noch Blu-rays Inhalte mit 120 FPS.

Wenn du aber die passenden Spiele zockst, wirst du einen deutlichen Unterschied wahrnehmen können. Bewegungen wirken noch klarer, der Gesamteindruck noch etwas flüssiger. Falls du dir davon selbst ein Bild machen möchtest – passender Fernseher oder Monitor vorausgesetzt – dann sieh dir die Unterschiede der Bewegtbilder im UFO Motion Test an.

Da sich die HDMI-Version 2.1 immer mehr durchsetzt, die unter anderem 120 FPS unterstützt, könnten in Zukunft weitere 120-FPS-Quellen hinzukommen. Und wer weiß, vielleicht findet irgendwann ein Umdenken im Serien- und Filmbereich statt und Inhalte mit hohen Framerates werden zur Norm. Setzt du also auf einen Fernseher mit 120 Hz und HDMI 2.1, bist du zukunftssicher unterwegs.

VRR und andere Vorteile von 120 Hertz

Geräte mit 120-Hz-Panel bringen weitere Vorteile mit. Gerade dann, wenn du planst, sie als Gaming-Fernseher einzusetzen. Denn häufig haben die besten OLED- oder QLED-Fernseher neben 120-Hz-Panels alle Features von HDMI 2.1 an Bord. Dazu zählen neben 120 FPS bei gleichzeitiger 4K-Auflösung vor allem die beiden Features ALLM und VRR. Während ALLM „nur“ automatisch in den passenden Gaming-Modus wechselt, hängt VRR indirekt mit der Bildwiederholrate zusammen.

VRR steht für Variable Refresh Rate. Es gibt mehrere Formate von VRR, etwa AMDs FreeSync oder G-Sync von Nvidia. Wenn du 4K-Spiele mit 120 FPS spielst, ist das extrem fordernd für selbst aktuelle Konsolen oder PCs. In der Folge kann es vorkommen, dass die Framerate des Spiels und die Bildwiederholrate nicht perfekt zusammenpassen.Das Ungleichgewicht führt zu „Tearing“ , das sich in kurzzeitig zerrissenen Bildern äußert.

FreeSync von AMD
FreeSync von AMD ist eine Variante von VRR, die Tearing und Co. verhindern soll. | Bild: BenQ

Mit VRR passt sich die Bildwiederholrate flexibel an. Die sonst sichtbaren Ruckler oder zerrissenen Bilder, die entstehen, weil einzelne Frames plötzlich länger angezeigt werden müssen, obwohl neue erwartet werden, werden so nahezu eliminiert.

Bessere Bildschirme haben 120 Hertz

Erfahrungsgemäß sind 60 Hertz-Bildschirme bis auf wenige Ausnahmen in Einstiegsmodellen zu finden, die vor allem preisgünstig sein sollen. Es handelt sich oft um relativ einfach gestrickte LCD-Bildschirme, die vergleichsweise stark spiegeln oder eine eher mittelmäßige Bildqualität haben.

Mini-LED-TVs haben auch LCD-Panels, spielen aber in einer höheren Liga. Von denen kannst du immer auch 120 Hertz und Reaktionsschnelligkeit erwarten, meist in Verbindung mit einer guten Entspiegelung und starkem Kontrast für HDR.

OLED-Panels arbeiten durchweg mit 100 / 120-Hertz. Sie bieten das tiefste Schwarz, sind gut oder sogar sehr gut entspiegelt – und bieten einen breiten Betrachtungswinkel.

Fazit: 60 oder 120 Hz – Welche Bildwiederholrate brauche ich?

Ist dir Gaming wichtig, solltest du in jedem Fall auf eine hohe Bildwiederholrate achten und zu Fernsehern mit 120 Hz greifen. In Verbindung mit den HDMI-2.1-Features profitierst du von einem flüssigen, knackscharfen Bild. Falls TV-Sendungen oder Serien bei dir im Fokus stehen, und du mit einem einfachen TV-Gerät zufrieden bist, können 60-Hz-Panels ausreichend sein.

Allerdings kann sich ein Fernseher mit 120 Hz auch für Filmfans lohnen, da Filme mit 24 Hz besser interpoliert werden können und die generellen Voraussetzungen für ein sehr gutes Bild eher bei 120-Hertz-TV  gegeben sind. Überhaupt bieten gerade die Top-Modelle die besten Bewegtbildverarbeitungen und Optionen, diese zu verbessern. Und wenn du zu den Fernsehern mit der besten Bildqualität greifst, wirst du um ein 120-Hz-Panel gar nicht mehr herumkommen.

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