5.1 oder 7.1 Surround-Sound: Was ist besser?
Bild: RokuDu hast den blechernen Klang deiner integrierten TV-Lautsprecher satt? Dann stehen dir viele Wege offen, um den Sound im Heimkino aufzupolieren. Die Spitze bilden Systeme für 3D-Klang mit Dolby Atmos oder auch DTS:X. Aber auch „klassische“ 5.1- und 7.1-Systeme für Surround-Sound haben viele Vorteile. Wir klären hier, welche Option die richtige für dich ist – 5.1 oder 7.1? Und worin liegen überhaupt die Unterschiede?
5.1 vs. 7.1: Surround-Sound-Formate erklärt
Zunächst einmal sind 5.1 und 7.1 die gängigsten Aufbauten für Surround-Sound. Die meisten Tonspuren für Filme und Serien – egal, ob auf Disk oder beim Video-Streaming-Dienst deiner Wahl – sind in diesen beiden Formaten codiert. Der wichtigste Unterschied liegt in der Anzahl der Kanäle. Während du bei 5.1 insgesamt sechs Kanäle (5 + 1) oder auch Lautsprecher ansprechen kannst, sind es bei 7.1 (7 + 1) insgesamt acht. Dabei ist ein 7.1-System durch die beiden zusätzlichen Kanäle aber nicht zwangsläufig besser als ein 5.1-System.

Warum? Natürlich spielt auch die Qualität der Lautsprecher eine Rolle. Ein hochwertiges 5.1–System wird in der Regel besseren, räumlicheren Klang erzielen, als ein günstiges 7.1-System. Hast du also ein klares Budget und landest z. B. entweder bei einem 5.1-System aus der Mittelklasse oder einer 7.1-Variante aus dem Einstiegsbereich, dann wirst du vermutlich mit der zuerst genannten Option das bessere Erlebnis haben.
Lautsprecher-Schar im Wohnzimmer: So sehen die Surround-Systeme im Detail aus
Die beiden Angaben „5.1“ und „7.1“ beziehen sich, wie schon angedeutet, auf die Anzahl der verwendeten Lautsprecher bzw. Kanäle. Ein 5.1-System für Surround-Sound integriert:
- Center-Speaker
- Front-Lautsprecher (Links)
- Front-Lautsprecher (Rechts)
- Rear-Lautsprecher (Links)
- Rear-Lautsprecher (Rechts)
- Subwoofer
Daraus ergeben sich die insgesamt sechs Lautsprecher. Ein 7.1-Aufbau sieht ganz ähnlich aus, fügt allerdings zwei zusätzliche Surround-Lautsprecher hinzu.
In beiden Fällen steht die hintere Ziffer „1“ dabei für die Anzahl der Tiefton-Kanäle bzw. Subwoofer. Bei einem 5.2-System kämen ergo zwei statt einem Subwoofer zum Einsatz.

Deshalb kann ein 7.1-System von Vorteil sein
In größeren Räumen kann sich ein 7.1-System lohnen. Du profitierst von einem zusätzlichen, rückwärtigen Center-Kanal, der auf zwei sogenannte Rear-Center verteilt wird. Das erlaubt es dir, Effekte noch klarer hinter dir zu orten. Obendrein machen die zusätzlichen Lautsprecher dich mit Blick auf die Sitzposition flexibler. Davon profitierst du insbesondere, wenn du häufig mit Freund:innen und Familie Filme schaust und deswegen einen breiteren Sweetspot benötigst.

Dazu kommt, dass es immer mehr Abmischungen in 7.1 für Surround-Sound gibt – sowohl auf Blu-rays und UHD Blu-rays als auch im Streaming. Und du genießt volle Abwärtskompatibilität: 5.1-Sound kannst du also natürlich auch nutzen.
Deshalb kann sich ein 5.1-System lohnen
Klang hin oder her: In der Praxis sind zwei zusätzliche Lautsprecher in vielen Wohnzimmern nur schlecht unterzubringen. Grundsätzlich sind 7.1-Systeme daher eher für größere Zimmer geeignet.
Die Aufstellung eines 5.1-Sets ist aber nicht nur platzsparender, sondern prinzipiell auch einfacher. Denn im Idealfall solltest du deine Lautsprecher ungefähr auf Ohrhöhe anbringen. Je mehr Speaker du verwenden willst, desto schwieriger wird das. Zumal du zwischen deinen Lautsprechern und der Wand auch mindestens zehn Zentimeter Abstand halten solltest, um den optimalen Klang zu erhalten. Die Lautsprecher selbst solltest du mit einem Meter Abstand zueinander platzieren, und auch zu deiner Couch ist ein Meter Abstand empfehlenswert.

Ein schlecht aufgestelltes 7.1-System kann im schlimmsten Fall zu schlechterem Klang führen, als ein gut positionierter 5.1-Aufbau.
Freilich benötigst du sowohl für 5.1- als auch für 7.1-Sound einen passenden AV-Receiver. Beherrscht dein Modell 7.1, dann ist es, wie schon angedeutet, automatisch abwärtskompatibel und auch für 5.1 geeignet. Um den AVR kommst du herum, falls du dich für ein Soundbar-Surround-System entscheidest. Hier bündelt ein Hersteller seine Soundbar gleich mit den passenden Rear-Lautsprechern und einem Subwoofer. Die besten Soundbar-Surround-Sets, die wir getestet haben, findest du hier im Überblick:
5.1 vs. 7.1: Das solltest du noch vor dem Kauf beachten
Ein paar Dinge gibt es noch zu beachten, wenn du dich zwischen 5.1- und 7.1-Sound entscheidest. Etwa das Budget: Systeme im Format 7.1 kosten in der Regel mehr als 5.1-Systeme. Egal, ob mit Receiver und Standlautsprechern oder Soundbars. Außerdem liegen gerade ältere Filme und Serien häufig nur als 5.1-Tonspuren vor, sodass du die zwei zusätzlichen Lautsprecher eines 7.1-Sets gegebenenfalls gar nicht ausnutzen kannst. Abhilfe können Upmixer wie Dolby Surround (ehemals Dolby Pro Logic) und DTS-Neo 6 schaffen. Achte beim Kauf eines AV-Receivers darauf, dass er diese unterstützt. Besser ist aber immer eine native 7.1-Tonspur.
Am Ende gibt – das müssen wir nochmals betonen – hauptsächlich die Größe deines Zimmers den Ausschlag. 7.1 klingt bei korrekter Aufstellung und hochwertigen Lautsprechern sowie nativem Ausgangsmaterial natürlich besser als 5.1. So erhältst du einen präziseren Surround-Sound. Doch in kleinen Räumen hast du oft von den beiden zusätzlichen Surround-Lautsprechern keinen Vorteil. Sie können den Klang sogar verschlechtern, wenn sie zu nahe beieinander bzw. an der Hörposition stehen.
Bei sehr großen Zimmern kannst du obendrein abwägen, direkt auch Höhenkanäle zu berücksichtigen und auf 3D-Klang mit Dolby Atmos bzw. DTS:X zu setzen. In allen Fällen denke aber auch an deine Nachbar:innen, damit dein Surround-Sound-Spaß für sie nicht zum neuen Albtraum wird.
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