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Sennheiser verkauft Kopfhörer-Sparte

Sennheiser trennt sich von seinem Privatkunden-Geschäft. Man tritt die traditionsreiche Sparte an Sonova ab. Damit endet bei dem deutschen Unternehmen nun eine Ära.
Sennheiser zieht sich aus dem Segment für Privatkunden zurück. Bild: Sennheiser

Es hatte sich in den letzten Monaten bereits angedeutet. Nun ist es offiziell: Sennheiser wird keine Produkte mehr für Privatkunden anbieten. Doch was bedeutet das für beliebte Kopfhörer wie den Momentum True Wireless 2, den HD660S oder den Momentum 3 Wireless, die unsere Tester durchaus zu begeistern wussten?

Auch wenn der Hersteller selbst sich aus dem Consumer-Geschäft zurückzieht, wird die Marke Sennheiser weiter auf Endprodukten für Verbraucher prangen. So übernimmt das Schweizer Unternehmen Sonova Holding AG mit Sitz in Stäfa die Privatkundensparte von Sennheiser. Sonova ist vor allem für seine medizinischen Hörlösungen bekannt und will sich nun mit dem traditionsreichen Markennamen an Kopfhörern versuchen.

Dass so eine Verbindung gut funktionieren kann, hat beispielsweise schon Jabra bewiesen: Die dänische Marke gehört zu GN, welche ebenfalls zuerst durch Hörgeräte auf sich aufmerksam gemacht haben. Wir haben beispielsweise die Jabra Elite 75t getestet, die uns durchaus überzeugt haben. Doch zurück zu Sennheiser. Hier müssen dem Abkommen mit Sonova noch die Aufsichtsbehörden zustimmen. Das sollte jedoch nur eine Formsache sein, sodass man hofft, die Abwicklung bis Ende 2021 abzuschließen. Pläne sich eher auf den professionellen Bereich zu fokussieren, hatte der deutsche Hersteller bereits im Februar 2021 angekündigt. Nun hat man mit Sonova einen passenden Partner für den Bereich Consumer Electronics gefunden, dem man seine ehemalige Sparte für Privatkunden anvertrauen mag.

Soundbars der Marke Sennheiser, wie die hier zu sehende Ambeo Max, stammen in Zukunft von Sonova.
Soundbars der Marke Sennheiser, wie die hier zu sehende Ambeo Max, stammen in Zukunft von Sonova. | Bild: Sennheiser

Sonova wird in Zukunft unter der Marke Sennheiser sowohl Kopfhörer als auch Soundbars für Privatkunden entwickeln und vermarkten. Ob uns da also vielleicht ein Nachfolger für die Soundbar Ambeo Max erwartet? Die Zugkraft der Sennheiser-Marke ist dabei offenbar ausschlaggebend gewesen. So dürften viele Verbraucher vermutlich gar nicht mitbekommen, dass am Ende ein anderer Hersteller hinter dem Namen steckt. Fokussieren wolle Sonova sich insbesondere auf die Marktsegmente für sprachoptimierte Hearables, True-Wireless- und High-End-Kopfhörer.

Sennheiser: Die Marke lebt unter Lizenz weiter

Sonovas Geschäftsführer, Arnd Kaldowski, hat bereits erklärt, dass man weiterhin die gewohnten Stärken der Marke bieten werde. Sennheiser stehe „seit über 75 Jahren für erstklassigen Klang und exzellente Produktqualität„. Das wolle Sonova genau so auch weiterhin bieten. Aus Kundensicht muss Sonova da aber natürlich erst den Beweis antreten, dass der gleiche Qualitätsstandard tatsächlich gewährleistet bleibt. Unüblich ist so eine Verfahrensweise aber freilich nicht: Aus dem TV-Segment kennen wir das beispielsweise von Philips. Hinter dieser Marke steht seit langem TP Vision.

Sonova wird laut eigenen Aussagen auch die Entwicklungs- und Produktionsbereiche von Sennheiser Consumer Electronics übernehmen. Der deutsche Standort in Wedemark bei Hannover soll erhalten bleiben und die Mitarbeiter sollen übernommen werden.

Sennheiser Co-CEOs, Andreas und Daniel Sennheiser, freuen sich über die Partnerschaft mit Sonova.
Sennheiser Co-CEOs, Andreas und Daniel Sennheiser, freuen sich über die Partnerschaft mit Sonova. | Bild: Sennheiser

Sennheiser selbst will seine Ressourcen laut  Co-Geschäftsführer Andreas Sennheiser nun voll und ganz auf die Geschäftsfelder Pro Audio, Business Communications und Neumann konzentrieren.

Wie empfindest du Sennheisers Ausstieg aus dem Markt für Privatkunden? Glaubst du Sonova kann die gewohnte Sennheiser-Qualität beibehalten?

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