Startseite Fernseher 4K Fernseher Ende einer Ära nach 70 Jahren: Ex-Marktführer gibt auf und macht keine Fernseher mehr

Ende einer Ära nach 70 Jahren: Ex-Marktführer gibt auf und macht keine Fernseher mehr

Zeitweise war das Unternehmen der größte Hersteller von Unterhaltungselektronik in Europa. Doch 2026 ist Schluss mit TV-Geräten.
Grundig verabschiedet sich auf dem TV-Markt. Bild: Grundig

Grundig kennst du bestimmt als deutschen Traditionshersteller. Doch diese Zeiten sind im Grunde schon seit über 20 Jahren vorbei. 2003 ging das Unternehmen, ursprünglich nach seinem Gründer Max Grundig benannt, in die Insolvenz. Aktuell steckt hinter der Marke im Grunde ein ganzer Rattenschwanz von Firmen. So gehört die Marke Grundig dem deutschen Anbieter Beko Germany. Der ist Teil des Unternehmens Arçelik, das wiederum Teil des türkischen Mutterkonzerns Koç Holding ist. Ziemlich kompliziert, doch es wird einfacher – aus einem durchaus traurigen Grund. Denn Grundig zieht sich aus dem Markt für Fernsehgeräte komplett zurück.

Damit endet eine Ära. Zeitweise war Grundig nämlich nicht nur der größte Hersteller von Unterhaltungselektronik aus Deutschland, sondern von ganz Europa. Der Absturz begann allerdings bereits Mitte der 1980er-Jahre, als die japanische Konkurrenz Druck in Grundigs wichtigsten Märkten für Fernsehgeräte und Radios aufbaute. Inzwischen sind es wiederum südkoreanische Hersteller wie LG und Samsung, welche in Deutschland dominieren. Aber auch chinesische Konkurrenten wie Hisense und TCL üben mit aggressiven Preisen immer mehr Druck aus.

Grundig setzte für seine OLED-TVs auf die Plattform Google TV.
Grundig setzte für seine OLED-TVs auf die Plattform Google TV. | Bild: Grundig

Zuletzt versuchte Grundig etwa mit OLED-TVs, noch Eindruck bei den Kund:innen zu hinterlassen – offenbar vergeblich. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung haben Sprecher der Marke mitgeteilt, dass diese zum 1. Januar 2026 endgültig den Markt für Fernsehgeräte verlässt. Das betrifft nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa. Bestehende Lagerbestände werden zwar noch abverkauft, aber es werden keine neuen Geräte mehr hergestellt. Eine Weile könntest du die Smart-TVs des Anbieters also noch in den Läden finden, bis die bereits produzierten Geräte abverkauft sind.

Grundig erhält den Kundendienst aufrecht

Grundig wird allerdings weiterhin alle Garantieansprüche erfüllen, Ersatzteile vorhalten und mit Kund:innendienst zur Seite stehen. Als Begründung für den Abschied vom TV-Markt nennt der Hersteller direkt den starken Wettbewerb und eine veränderte Preisdynamik. Damit spielt man darauf an, dass Fernsehgeräte tatsächlich zu den wenigen Produkten zählen, die innerhalb der vergangenen Jahre nicht etwa teurer, sondern sogar günstiger geworden sind.

Letzten Endes will man sich am harten Konkurrenzkampf mit aggressiven Preisen und Rabattschlachten also nicht mehr beteiligen. Im Übrigen gibt es aktuell Gerüchte, laut denen auch Panasonic einen ähnlichen Schritt gehen könnte. Noch sind dazu aber keine echten Details bekannt. Denkbar ist auch, dass der japanische Hersteller seine Marke, ähnlich wie Philips, einem anderen Unternehmen zur Lizenzierung anbieten könnte.

Grundig hat als Marke eventuell auch an Zugkraft verloren, weil der deutsche Vertrieb Beko Germany die eigentlich mit TVs und Radios verbundene Marke auch für allerlei andere Geräte, von Backöfen über Staubsauger bis hin zu Haartrocknern, eingesetzt hat. Auf jeden Fall endet damit relativ sang- und klanglos Grundigs traditionsreiche Geschichte im Bereich der Fernseher.

Für seine OLEDs hatte Grundig auf Google TV gesetzt, allerdings auch damit gegen die namhafte Konkurrenz nicht wirklich punkten können. Hier kommen die besten Fernseher mit Google TV:

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