Noch mehr Werbung: Fire TV zeigt in den USA Anzeigen vor Bildschirmschoner

Amazon ist ein Unternehmen, das im Heimkino eine besonders offensive Werbestratgie verkörpert. Beispielsweise hat man in Prime Video Werbung als Standard eingeführt. Deswegen läuft in Deutschland sogar eine Sammelklage der Verbraucherzentrale Sachsen, der sich alle betroffenen Abonnent:innen anschließen können. An seinen Mediaplayern der Reihe Fire TV sowie den entsprechenden Smart-TVs mit dem System implementiert man wiederum auf dem Startbildschirm aggressiv Werbung – teilweise im Vollbild. Jetzt geht man in den USA abermals einen Schritt weiter.
So berichtet Cord Cutters News, dass bei Nutzer:innen in den Vereinigten Staaten inzwischen auch die Bildschirmschoner nicht mehr verschont bleiben. Das ist sehr ärgerlich, da Bildschirmschoner eigentlich der ruhigen Berieselung im Hintergrund dienen. Stattdessen ist es jetzt so, dass vor der eigentlichen Einblendung der Bildschirmschoners 30 Sekunden bis eine Minute Vollbild-Werbung läuft. In den USA berichten Betroffene von Werbung für Telekommunikationsanbieter und Schuhmarken.

Amazon hat sich zu dieser Anpassung bisher nicht offiziell geäußert. Zunächst hat man diese Vollbild-Werbung beim Start von Bildschirmschonern nur in den USA ins Rennen geschickt. Es ist aber stark damit zu rechnen, dass auch in Europa Fernseher und Streaming-Sticks mit dem Amazon-Betriebssystem bald solche Einblendungen zeigen werden. So verkauft Amazon selbst die Geräte regelmäßig in Angeboten relativ günstig. Statt mit der Hardware direkt Gewinn zu machen, setzt man auf die Monetarisierung durch Werbung. Obendrein sieht man die Geräte natürlich als Einstieg in den Prime-Kosmos. An den möchte man die Kund:innen binden.
Amazon Fire TV setzt immer stärker auf Werbung
Werbung spielt für Amazon eine immer größere Rolle. Das gilt eben nicht nur für die Systemoberfläche der Fire TV, sondern auch für Funktionen wie den Bildschirmschoner. Dabei ist Amazon in guter Gesellschaft. Auch Samsung bindet in Tizen direkt in der Smart-TV-Oberfläche Werbung ein. LG handhabt es mit webOS natürlich genau so. Und auch Roku ist hier kein Kind von Traurigkeit. Das alles ist wohl auch eine Konsequenz davon, dass sich Zuschauer:innen durch Werbung im linearen Fernsehen immer schlechter erreichen lassen.
In Zukunft dürften wir immer mehr und auch aggressivere Werbung in den Oberflächen der Smart-TVs und Streaming-Player sehen. Entfliehen kannst du dem teilweise, indem du beim Kauf etwas mehr Geld auf den Tisch legt. Beispielsweise legt der Apple TV 4K einen höheren Anschaffungspreise an, ist aber relativ werbefrei. Hier hast du die Wahl, ob du der Werbeoffensive der Hersteller stattgibst oder nach Alternativen suchst. Alle Streaming-Sticks, die wir getestet haben, findest du hier: