Startseite Musik-Streaming Musikindustrie: Fast 85% der US-Umsätze durch Streaming

Musikindustrie: Fast 85% der US-Umsätze durch Streaming

Streamingdienste sind schon länger die wichtigste Musikquelle. In den USA sorgen sie bereits für über 84% der Umsätze. Auch in Deutschland sieht es ähnlich aus.
Die Musikindustrie nimmt in den USA bereits 84 % der Umsätze via Streaming ein. Bild: Spotify

Musikstreaming ist für die Industrie bereits eine wichtigere Einnahmequelle als die CD-, LP- oder auch Download-Verkäufe. Dies gilt auch in Deutschland. Fast 76 % der Einnahmen der Branche stammen hierzulande aus dem Audio-Streaming. In den USA sieht es laut neuesten Daten (via MusicBusiness Worldwide) sogar noch extremer aus. Dort erwirtschaftet die Musikindustrie bereits 85 % ihrer Umsätze mit dem Streaming. Zumindest trifft dies auf die erste Jahreshälfte 2023 zu.

Dabei konnte Musikstreaming für ein Einnahmewachstum von 10,3 % sorgen, wenn man mit dem gleichen Zeitraum 2022 vergleicht. Rund 7 Mrd. US-Dollar kamen in den USA an Einnahmen somit im ersten Halbjahr 2023 allein durch das Musikstreaming zusammen. Auch wenn die Einnahmen gestiegen sind und es ein Wachstum gibt, so bleibt das Bild jedoch vielschichtig.

Musikstreaming sorgt in den USA jährlich für Umsatzsteigerungen.
Musikstreaming sorgt in den USA jährlich für Umsatzsteigerungen. | Bild: RIAA

So stiegen zwar die Einnahmen durch kostenpflichtige Abonnements für Musikstreaming um 11 %, auf 5,5 Mrd. US-Dollar, doch werbefinanzierte Tarife geraten ins Stocken. Hier ergab sich im ersten Halbjahr 2023 im direkten Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2022 nur ein minimales Wachstum von 0,6 %. Doch auch bei den Premium-Abonnements sieht nicht alles rosig aus. Vergleicht man das Wachstum mit den Vorjahren, dann hat es sich ebenfalls verlangsamt.

Musikstreaming: Preiserhöhungen fangen das geringere Wachstum auf

Durch mehrere Preiserhöhungen bei beispielsweise Apple Music, aber auch Spotify, konnte die Musikstreaming-Anbieter jedoch das stockende Wachstum ausgleichen. Auch Amazon Music Unlimited ist bereits teurer geworden. Jetzt gilt es abzuwarten, wie sich der Markt im zweiten Halbjahr 2023 weiter entwickeln wird. In den USA sieht es ein wenig danach aus, als ob man sich dem Punkt der Marktsättigung nähern könnte.

Will die Industrie also die Einnahmen im Bereich Musikstreaming weiter erhöhen, werden in den kommenden Jahren weitere Preissteigerungen unvermeidlich sein. Dies wird jedoch ein Balanceakt, denn es ist schwer einzuschätzen, bis zu welchem Grad die Kund:innen mitgehen. Blickt man im Übrigen auch auf physische Tonträger, dann sind in den USA im 1. Halbjahr 2023 die Einnahmen mit Vinyl um immerhin 1 % angestiegen – auf 632,4 Mio. US-Dollar. Allerdings sind die Verkaufszahlen gesunken, was auch hier zeigt, dass Preiserhöhungen die Einnahmen angekurbelt haben.

Die Einnahmen mit Premium-Abonnements steigen vor allem dank Preiserhöhungen.
Die Einnahmen mit Premium-Abonnements steigen besonders dank Preiserhöhungen. | Bild: RIAA

In Europa dürfte es durchaus ähnlich aussehen. Eine Möglichkeit, die Einnahmen zu steigern, dürften in Zukunft auch HiFi-Tarife sein, die sich an besonders anspruchsvolle Kund:innen richten. Hier soll ja auch Spotify immer noch etwas in Planung haben. Bis dahin findest du alle von uns getesteten Musik-Streamingdienste auch in unserer Bestenliste:

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