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Musikindustrie: Streaming und Vinyl legen weiter zu

Die Musikindustrie in Deutschland kann sich über ein solides 1. Halbjahr 2023 freuen. Man konnte die Einnahmen jedenfalls steigern.
Das 1. Halbjahr 2023 lief für die dt. Musikindustrie erfolgreich. Bild: Mohammad Metri

Laut dem Bundesverband Musikindustrie (BVMI) hat sich der Musikmarkt in Deutschland sehr solide entwickelt. Man blickt dabei aktuell auf das 1. Halbjahr 2023 zurück, also die Monate Januar bis Juni dieses Jahres. In diesem Zeitraum konnte man in Deutschland rund 1,056 Milliarden Euro mit Streams, CDs, Downloads und Vinyl umsetzen. Im direkten Vergleich mit dem gleichen Zeitraum im Vorjahr entspricht das einem Plus von 6,6 Prozent. So kam man im letzten Jahr noch auf 990 Millionen Euro Umsatz. Der Markt für physische Tonträger schrumpft jedoch weiterhin, wenn auch langsamer.

So trug die CD (-4,1 Prozent) jetzt 11,2 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Vinyl kam nach einem erneuten Wachstumsschub von 6,3 Prozent auf einen Marktanteil von 6,0 Prozent. Noch in den 1990er-Jahren hätte wohl niemand angenommen, dass es mal zu so einer Entwicklung kommen könnte. Entgegen dem langfristigen Trend stieg auch der Umsatz mit Musik-DVDs/-Blu-rays leicht (+0,9 Prozent). Immerhin: Zusammen erwirtschaften CDs, Vinyl, DVDs und Singles derzeit noch immer knapp ein Fünftel (18,0 Prozent) der Umsätze der deutschen Musikindustrie.

So verteilen sich die Umsätze der deutschen Musikindustrie.
So verteilen sich die Umsätze der deutschen Musikindustrie. | Bild: BVMI

Vier Fünftel der Umsätze entfallen mittlerweile auf den rein digitalen Markt, der sich aus Audio-Streaming und Downloads ergibt. Dabei sind die Einnahmen aus Audio-Streaming um 9,7 Prozent gewachsen. Hingegen gab es bei den Downloads ein Minus von 4,9 Prozent zu verzeichnen. Audio-Streaming über Dienste wie Spotify, Apple Music, Tidal und Co. steht mittlerweile für 75,7 Prozent des Marktes in Deutschland.

Musikindustrie in Deutschland entwickelt sich positiv

Generell zeigt sich der BMVI nach eigenen Angaben zufrieden mit der Entwicklung des deutschen Marktes. Obwohl die Inflation den Menschen zu schaffen macht und die makroökonomische Lage kompliziert ist, erweist sich die deutsche Musikindustrie als widerstandsfähig. Einwerfen möchten wir aber, dass anderweitige Erhebungen gezeigt haben, dass die Deutschen weniger Geld für Audio-Streaming ausgeben und dort kürzen. Wie wir die verschiedenen Musik-Streamingdienste im Vergleich einschätzen, siehst du anhand unserer Bestenliste:

Erst einmal zeigt man sich aber beim BVMI ruhig. Der Kuchen der Einnahmen wachse, was am Ende allen Beteiligten zugutekomme. Das gelte für sowohl die Unternehmen als auch die Künstler:innen in der Musikindustrie. Man bewertet auch nochmals die Demokratisierung des Musikmarktes positiv. So sei es mittlerweile für Nachwuchskünstler wesentlich einfacher, ihre Musik bei großen Streaming-Anbietern unabhängig von Labels zu platzieren, um Hörer:innen zu erreichen.

Doch die Schattenseite ist natürlich, dass es aktuell vor allem bekannte Künstler und große Plattenfirmen sind, die von Musik-Streamingdiensten wie Spotify wirtschaftlich profitieren – was an dem umstrittenen Verteilungsschlüssel der Firma liegt.

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