Sony Bravia Projector 8 im Test: Die Referenz unter den Heimkino-Beamern?

- Lichtquelle
- Laser
- Auflösung
- 4K (3.840 x 2.160)
- HDR
- HDR10, HLG
- Zoom (optisch)
- 2,1
- Projektionsverhältnis
- 1,35 : 1 – 2,84 : 1
- Anschlüsse
- 2 x HDMI, USB, LAN
- Smart TV
- Nein
- Abmessungen (BxHxT)
- 460 x 210 x 517 mm
- Preis
- 15.999 Euro
Der Sony Bravia Projector 8 schreit förmlich Heimkino – und liefert ein 4K-Bild auf Referenzniveau. Hinzu kommen tolle Features, etwa der Support für Gaming in 120 Hertz. Der Preis fällt aber dementsprechend hoch aus.
- Referenzartiges Bild
- Leistungsstarker Chip mit tollen Bildfunktionen
- Gaming mit bis zu 120 Hertz
- Sehr hoher Preis
- Kein smartes Betriebssystem
Vollgestopft mit Technik, ausgestattet mit nativer 4K-Auflösung und vor allem einem Prozessor, den wir so schon von den Fernsehern kennen: Der Sony Bravia Projector 8 verspricht, ein mitreißendes Kinobild daheim zu liefern. Ob das gelingt, finden wir in unserem Testbericht heraus.
Falls du dir mit dem Sony Bravia Projector 8 dein Heimkino aufbauen möchtest, findest du ihn hier im Angebot:
Kurze Einordnung ins Line-up
Der Sony Bravia Projector 8 – oder auch Sony VPL-XW6100ES, wie der Modellname lautet – ist der mittlere der drei neuen Heimkino-Beamer von Sony. Über ihm steht noch der Sony Bravia Projector 9, darunter der Sony Bravia Projector 7.
Bei allen Projektoren handelt es sich um Laser-Beamer mit nativer 4K-Auflösung, die bis zu 120 Hertz darstellen können und mit aktuellen XR-Prozessoren für Projektoren ausgestattet sind. Wozu der fähig ist, dazu später mehr. Die größten Unterschiede liegen vor allem in der Helligkeit. Beim Projector 7 fallen zudem Zoomfaktor und Projektionsverhältnis etwas niedriger aus.
Neben den drei neuen Modellen werden noch der VPL-XW7000ES und der VPL-XW5000ES fortgeführt, die jedoch ohne den neuen Prozessor auskommen. Das absolute Top-Modell stellt der VPL-GTZ380 dar, der mit rund 80.000 Euro aber aus unserer Sicht eher zu den professionellen Lösungen zählt.
Die Bildqualität des Sony Bravia Projector 8
Bevor wir unsere Messungen starten oder es uns für den Sichttest gemütlich machen können, muss das Bild auf die Leinwand ausgerichtet werden. Und das geht nur per Hand. Automatische Prozesse, wie wir sie von Mini-Beamern wie dem Xgimi MoGo 4 kennen? Fehlanzeige.

Das bedeutet natürlich, dass du dich auch wenig mit der Thematik beschäftigen solltest, um das Bild bestens einzustellen. Allerdings: Bei einer solchen Investition gehen wir stark davon aus, dass du dich vorbereitet hast. Und dass die automatischen Anpassungen fehlen, meinen wir gar nicht als Kritik. Denn bei einem solchen Beamer sollte man sich schlicht die Zeit nehmen, mittels Trapezkorrektur, motorisiertem Fokus und – wenn der Raum es verlangt – optischem Zoom das Bild bestens an die Leinwand anzupassen.
Viel Leistung für alltägliche Inhalte
In dem Sony Bravia Projector 8 steckt viel Technik, die Bilder produzieren dürfte, die denen im Kino ziemlich nahekommen. Immerhin steht eine Laserdiode als Lichtquelle für helle, kontrastreiche Bilder bereit. Obendrein ist ein Chip verbaut, der echte 4K-Bilder auf die Leinwand bringt.

Wie aber schlägt sich die Theorie in der Praxis? Sagen wir es mal so: Schon auf den ersten Blick erkennen wir, dass wir es hier mit einem sehr neutralen Bild und leistungsstarkem Beamer zu tun haben. Vorausgesetzt, man wählt den passenden Bildmodus.

In unserem Test mit SDR-Inhalten, die du üblicherweise im Fernsehen, auf normalen Blu-ray-Discs oder in den günstigeren Abo-Stufen der Video-Streaming-Dienste zu Gesicht bekommst, ist der erste Reflex, den Bildmodus „Referenz“ zu wählen. Aber: Sowohl bei den Messungen als auch im Sichttest des Sony Bravia Projector 8 stellt sich der Bildmodus „Kino Film 1“ als noch ein wenig neutraler heraus.
Eine Menge Kontrast und tolle Farben
Mit rund 215 Nits ist der Sony Bravia Projector 8 vielleicht einen Hauch zu hell – in der Regel reichen im dunklen Raum um die 150 Nits. Uns gefällt das Bild aber richtig gut.

Schauen wir uns die Anfangssequenz von James Bond 007: Casino Royale an, fällt der tolle Kontrast auf – der ebenfalls von der Helligkeit beeinflusst wird. Der angehende 00-Agent sitzt in der Schwarz-Weiß-Szene im Schatten. Dennoch entgeht uns kein Detail. Wir erkennen Kragen und sämtliche Falten in seinem Jackett.
Das passt zu unseren per Schachbrettmuster ermittelten ISO-Kontrast von rund 450:1. Das mag weit entfernt von OLED-Fernsehern sein, ist für Beamer aber ein mehr als respektabler Wert.

Hinzu kommen beim Sony Bravia Projector 8 neutrale Farben – die wir spätestens beim Intro oder der darauffolgenden Verfolgungssequenz sonst vermissen würden. Da der Sony-Beamer den SDR-Farbraum im Endeffekt komplett abdeckt und die Abweichungen bei den Messungen hauptsächlich von einem leicht verschobenen Weißwert herrühren, der mit professionellen Werkzeugen schnell korrigiert werden kann, sehen Bilder wie im Kino aus. Hauttöne sind en pointe, die bunte Kleidung der verschiedenen Statist:innen schön geerdet. Ein JVC DLA NZ-500 ist ab Werk aber genauer.
TV-Prozessor fürs bessere Bild
Was Sony beim Bravia Projector 8 gemacht hat, ist clever: Man hat kurzerhand die für die eigenen Sony-Fernseher entwickelten Chips hier ebenfalls verbaut. Der XR-Prozessor, den wir etwa schon aus dem Sony Bravia 9 kennen, sorgt dafür, dass der Sony-Beamer einige Vorteile gegenüber den eigenen Vorgängern hat. Oder der Konkurrenz wie dem BenQ W5850.
Das XR Triluminos Pro Features sorgt etwa für lebendigere Farben, mit XR Deep Black können schwarze Flächen dunkler dargestellt werden, ohne benachbarte helle Flächen zu sehr zu beeinflussen. Das klappt im Sichttest ebenfalls toll – etwa beim Nachthimmel in Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger, um den Nachthimmel bedrohlich dunkel wirken zu lassen, ohne die Strahlkraft des Mondes zu schmälern.

XR Clear Image hilft hingegen beim Upscaling. Und ist etwa der Grund, warum wir im ersten James-Bond-Abenteuer von Daniel Craig die Struktur der oben erwähnten Jacke fast schon spüren können. Der Sony Bravia Projector 8 macht wirklich einen hervorragenden Job, Material, das nicht in 4K vorliegt, hochzuskalieren und Details schärfer wiederzugeben.
Außerdem ermöglicht der Chip noch dynamisches Tone-Mapping, was bei HDR-Inhalten wichtig ist.
HDR-Performance im Test
Genau dieses Tone-Mapping – also das Anpassen der Helligkeitsstufen an die eigenen Fähigkeiten, gekoppelt an Bildinformationen, die im Film vorliegen – sorgt dafür, dass der Sony Bravia Projector 8 auch bei HDR-Inhalten eine richtig gute Figur macht.
Vielleicht ist das zudem der Grund, warum der Beamer weder HDR10+ noch Dolby Vision unterstützt – beides ebenfalls dynamische HDR-Formate. Eben, weil Sony hier einfach etwas Eigenes macht. Jedenfalls wirken Bilder mit erweitertem Dynamikumfang schlichtweg beeindruckend auf dem Sony-Beamer. Und das, obwohl die Helligkeit nicht höher als in SDR ausfällt. Zumindest im neutralsten Bildmodus, der bei HDR-Inhalten „Referenz“ lautet.

Wir haben aber bei Filmen, Serien und Co. mit mehr Dynamik in den Bildmodus „Kino Film 1“ geschaltet. Denn: Die Abweichungen bei den Farben liegen auf einem ähnlichen Niveau, hier ist das Tone-Mapping aber wesentlich aggressiver als im Referenz-Modus. Und das sorgt für deutlich detailreichere Highlights.

Unser Tipp für lebendigere, flüssigere Bilder
Um den Effekt zu verstärken, kannst du in den Laserlichteinstellungen beim Unterpunkt Kino Schwarz plus das Tone-Mapping auf Modus 3 stellen. Das sorgt für ein späteres Clippen in den hellen Bildbereichen. Bei der Flugszene zu Beginn des Films Pan sorgt das dafür, dass die Sonne hinter den Wolken noch besser umrissen ist und das Bild an Kontrast und noch mehr Farbabstufungen gewinnt.
Insgesamt lohnen sich unserer Auffassung nach die drei Bildmodi Referenz, Kino Film 2 und Kino Film 1, die in dieser Reihenfolge stückweise das Tone-Mapping dynamischer gestalten und dadurch mehr Helligkeit und Kontrast liefern, ohne Natürlichkeit einzubüßen.

Möchtest du das Bild dann noch möglichst flüssig haben, kannst du in den Einstellungen per Motionflow die Zwischenbildberechnung aktivieren. Das dürfte ebenfalls ein Punkt sein, der stark vom XR-Prozessor profitiert. Denn auf dem Level kann kaum ein Beamer mithalten. Nur wenige Artefakte schleichen sich selbst bei der Einstellung Stark glätten ins Bild, Bewegungen sind schön flüssig und vor allem frei von Doppelbildern. Wer also nicht immer nur puristisch Filme mit 24 Bildern pro Sekunde schauen möchte, kann hier ein wenig nachhelfen.
Ob es sich damit insgesamt an die Spitze unserer Bestenliste spielt? Finde es direkt hier heraus:
Gaming am Sony Bravia Projector 8
Wenn du denkst, dass du mit dem Sony-Beamer nur Filme schauen kannst, dann hast du dich getäuscht. Denn Sony unterstützt beim Bravia Projector 8 eine 4K-Auflösung mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde. Zusätzlich wird ALLM unterstützt – dank des Auto Low Latency Mode wird beim Starten eines Spieles automatisch in den Spielemodus gewechselt, um einen möglichst niedrigen Input Lag zu ermöglichen.
VRR für schwankende Bildwiederholraten gibt es nicht, das ist bei Beamern aber ohnehin selten. Sofern du es aber nicht mit Spielen zu tun hast, bei denen die Framerate stark schwankt, ist das weniger tragisch.

Wie zockt es sich aber? Richtig gut. Um ehrlich zu sein, sogar besser als bei einem Großteil der LCD- und LED-Fernseher – nur OLED-TVs haben hier noch Vorteile. Eine Verzögerung zwischen Tastendruck und Bewegung auf der Leinwand nehmen wir, trotz geübtem Auge, nicht wahr. Shooter wie Halo Infinite sind auf diese Weise schön eindrucksvoll, im Splitscreen hat jede Person viel Bildschirmfläche und Singleplayer-Titel wie The Last of Us wirken schön cineastisch.
Zumal der Bildmodus unabhängig vom Spielemodus agiert und du so sogar in den Filmmodi zocken kannst. Der Bildmodus „Spiel“ gefällt uns aber ebenfalls sehr gut, denn hier erkennen wir in den Schatten alle Details, bekommen ein insgesamt helles Bild und natürliche Farben.
Die Anschlüsse des Sony Bravia Projector 8
Bei den Anschlüssen gibt sich Sony unserer Ansicht nach etwas spärlich. Denn es sind nur zwei HDMI-Anschlüsse verbaut – immerhin beide mit genug Power fürs Gaming. Möchtest du aber sowohl eine Konsole, einen 4K-Blu-ray-Player und noch einen Zuspieler wie einen Apple TV 4K anschließen, ist das schon nicht mehr möglich.

Da aber auch kein Audioanschluss verbaut ist, geht Sony wohl eh davon aus, dass den Beamer an einen AV-Receiver anschließt. Dennoch hätten wir uns wenigstens drei Video-Schnittstellen gewünscht.
Sonst findest du seitlich noch eine LAN-Buchse und einen USB-Anschluss für Updates. Außerdem finden sich noch zwei Klinkenanschlüsse – einer für Trigger, der andere als Infrarot-Eingang. Zuletzt findet sich hier noch ein 9-poliger Stecker für Fernbedienungen. Das war es dann auch schon.
Bedienung und Praxis im Check
Auf ein Smart-TV-Betriebssystem verzichtet Sony beim Bravia Projector 8. Hier gibt es also nicht Google TV, wie es bei Fernsehern wie dem Sony Bravia 8 II der Fall ist. Das bedeutet, dass du Apps für Netflix, Disney+ und Co. hier nicht finden wirst.
Stattdessen bekommst du schlichte Menüs, die dich zu den einzelnen Einstellungen des Beamers führen. Die Struktur empfinden wir dabei als logisch. Ein paar Erklärungen für die einzelnen Punkte, wie es Sony bei den Fernsehern auch immer macht, hätten aber gutgetan.

Die Menüs reagieren aber schnell, einmal eingestellt musst du im Alltag dann gar nicht mehr viel anpassen. Höchstens vielleicht mal den Bildmodus wechseln, wenn du etwa ein paar mehr Highlights wünschst.
Tasten für nahezu alle Einstellungen
Praktischerweise kannst du etwa die Bildmodi direkt mit einem einzigen Tastendruck ändern. Denn für jeden Modus besitzt die Fernbedienung eine eigene Taste. Ebenso für Dinge wie das Bildverhältnis, die Anpassung des Fokus oder das Regeln der Farbtemperatur. Eigentlich musst du also gar nicht ins Menü wechseln, für die meisten Funktionen gibt es eine eigene Taste.
Damit das auch im Dunkeln klappt, ist die Fernbedienung des Sony Bravia Projector 8 auf Knopfdruck beleuchtbar. Die Tasten werden dann von hinten blau angestrahlt, was ein cleverer kleiner Touch ist, um selbst in dunklen Szenen nicht zu sehr abzulenken.

Alternativ stehen noch ein paar Tasten am Beamer selbst zur Verfügung, womit du den Bravia Projector 8 ein- und ausschalten, zwischen den Eingängen wechseln oder durch die Menüs navigieren kannst.
Design und Besonderheiten
Zum Design des Sony Bravia Projector 8 gibt es gar nicht viel zu sagen. Er präsentiert sich wie ein klassischer Heimkino-Beamer, wahlweise übrigens in Schwarz oder Weiß.

Die Verarbeitung ist hochwertig und frei von irgendwelchen Spalten oder scharfen Kanten. Allerdings besteht das Gehäuse vollständig aus Kunststoff, der sich zwar hochwertig anfühlt, ein paar veredelte Details wären aber bei dem Preis schon schön gewesen.

Im Heimkino-Beamer von Sony sind übrigens keine Lautsprecher verbaut – anders als im BenQ W2720i. Du musst auf externe Lösungen setzen – im Idealfall 5.1-Lautsprecher-Sets mit AV-Receiver.
Unser Testurteil für den Sony Bravia Projector 8
Wenn ein Beamer wirklich Kino-Feeling versprüht, dann ist es der Sony Bravia Projector 8. Das Bild ist schön hell und vor allem kontrastreich, Farben strahlen und dunkle Bildbereiche können wirklich dunkel sein. Gepaart mit dem tollen Bewegtbild bekommst du hier ein Bild auf Referenzniveau.
Plug-and-Play ist das allerdings nicht, sowohl um die Bildausrichtung als auch die Zuspieler und den Ton musst du dich separat kümmern. Nicht ungewöhnlich für einen Heimkino-Beamer, aber darüber solltest du dir im Klaren sein, bevor du diese Investition tätigst – denn der Preis fällt schon sehr hoch aus.
Wenn du dir die Beamer-Referenz nach Hause holen möchtest, findest du hier das passende Angebot:
Technische Daten | |
Projektionsart | LCD (3 x 4K SXRD Panel) |
Lichtquelle | Laser |
Auflösung | 4K (3.840 x 2.160) |
Helligkeit | 2.700 ANSI Lumen (Herstellerangaben) |
HDR | HDR10, HLG |
Bildfrequenz | Bis zu 120 Hertz |
Lensshift | Horizontal/Vertikal motorisiert |
Fokus | Motorisiert |
Zoom (optisch) | 2,1 |
Projektionsverhältnis | 1,35 : 1 – 2,84 : 1 |
Anschlüsse | 2 x HDMI, USB, LAN |
LAN / WLAN | Ja / Ja |
Smart TV | Nein |
Abmessungen (BxHxT) | 460 x 210 x 517 mm |
Gewicht | 14 kg |
Preis | 15.999 Euro |
Einen Überblick über alle von uns getesteten Heimkino-Beamer bekommst du hier: