Startseite Heimkino Heimkino-Beamer JVC DLA-NZ500 im Test – eine Ansage an die (viel) teurere Konkurrenz

JVC DLA-NZ500 im Test – eine Ansage an die (viel) teurere Konkurrenz

JVC verspricht beim DLA-NZ500 viel Bildqualität und das zu einem fairen Preis. Ob die das Versprechen einlösen können? Das finden wir im Test heraus.
JVC DLA-NZ500 im Test

JVC ist in Heimkino-Kreisen sicher kein Unbekannter, wenn es um Beamer geht. In Zeiten von immer kleineren Beamern könnte der Name allerdings ein wenig in Vergessenheit geraten sein. Warum du allerdings JVC nicht unterschätzen solltest, zeigt unser Test des JVC DLA-NZ500. Denn der nimmt es sogar mit der deutlich teureren Konkurrenz auf.

Das passende Angebot zum JVC DLA-NZ500 findest du hier:

Das Design des JVC DLA-NZ500

Wer schon einmal einen Heimkino-Beamer gesehen hat, wird wohl kaum vom Äußeren des JVC DLA-NZ500 überrascht werden. Im Grunde handelt es sich um einen relativ ausladenden Kasten ohne viele Schnörkel oder modische Designelemente.

Frontalansicht JVC DLA-NZ500
Ein paar Lüftungsschlitze an der Front, sonst fällt das Gehäuse recht unauffällig aus. Für den Schutz der Linse wird eine Kappe mitgeliefert.

Die braucht ein Heimkino-Beamer aber auch gar nicht, denn im professionellen Raum eingesetzt, hängt er maximal unter der Decke, idealerweise verschwindet er in einer Nische in der hinteren Wand. Falls du ihn doch im Wohnzimmer nutzen möchtest, dann gibt es den JVC DLA-NA500 in schwarzer und weißer Ausführung. Der verarbeitete Kunststoff fühlt sich dabei hochwertig an, die Verarbeitung ist tadellos.

Die Bildqualität im Test

Eingerichtet ist der JVC DLA-NZ500 in Minuten. Idealerweise sollte der perfekte Abstand zur Leinwand natürlich vorher ausgemessen und der Beamer auf die vorgesehene Höhe gestellt werden. Den Rest machen die Funktionen zur Bildanpassung: Auf Knopfdruck verschiebst du das Bild per Lensshift, stellst das Bild scharf oder zoomst doch ein wenig rein – optisch, versteht sich.

JVC DLA-NZ500 Bildverschiebung
Über hilfreiche Linien ist das Bild schnell an die richtige Stelle verschoben. | Screenshot: JVC

Dann kann es schon losgehen. Bei uns mit einem Klassiker: James Bond 007: Casino Royale. Denn: Schon die kleine Einführung von Daniel Craig und letztlich James Bond, wie er zum 00-Agenten wird, verlangt Fernsehern oder Heimkino-Beamern einiges ab. Der Grund: Das körnige Schwarz-Weiß-Bild steckt voller Details, die bei zu wenig Kontrast oder Helligkeit aber schnell verloren gehen.

Wir sind aber direkt begeistert. Details im Jacket sind mühelos erkennbar, das Filmkorn authentisch, der Look cineastisch. Wir lassen laufen, schließlich folgt recht früh im Film eine rasante Verfolgungsjagd. Die Farben der Kleidung der Personen in der Menge? Genauso, wie sie sein sollen. Etwas von der Sonne verblichen, aber knackig und strahlend. Die verschiedenen Hauttöne? Auf den Punkt getroffen. Da schauen wir direkt nach, wie sich der JVC DLA-NZ500 in den Messungen schlägt:

Colorchecker Calman SDR
Ein DeltaE-2000-Wert von unter 2 wird selbst von geübten Augen nicht wahrgenommen – die Farbabildung ist also brillant. | Screenshot: Calman

Bewegtbild und Bildeinstellungen

Im Grunde bestätigen die Messungen, was wir zuvor sehen: Im Schachbrett-Test ermitteln wir einen Kontrast von 567:1 – Spitzenwert bei allen von uns bisher getesteten Heimkino-Beamern. Farbtöne trifft der JVC DLA-NZ500 ebenfalls auf den Punkt. So eine hohe Farbtreue bei SDR-Inhalten – also ganz üblichen Inhalten, wie du sie im linearen Fernsehen oder auf Blu-ray-Discs zu sehen bekommst – bietet selbst der dreimal so teure Sony Bravia Projector 8 nicht.

Testsituation JVC DLA-NZ500
Ob Sichttest oder Messungen: Farben bringt der JVC DLA-NZ500 bestens zur Geltung.

Allerdings ist das eine Frage des Bildmodus. Wählen wir nämlich den Bildmodus Filmmaker, unsere erste Wahl, wenn es um natürliche Bilder geht, fallen die Ergebnisse etwas weniger präzise aus. Der Grund: Der Weißwert scheint minimal verschoben zu sein. Bei SDR-Inhalten fällt unsere Wahl daher auf den Bildmodus SDR2.

In den Bildeinstellungen gibt es dann auch den Unterpunkt Clear Motion Drive – durch Zwischenbilder sollen dann etwa ruckelige Kameraschwenks flüssig werden. Leider scheint der Unterpunkt ein Überbleibsel anderer Beamer zu sein, der Punkt lässt sich in keinem Bildmodus aktivieren, eine Zwischenbildberechnung gibt es beim JVC DLA-NZ500 also nicht.

Bildeinstellungen Menü JVC DLA-NZ500
Clear Motion Drive bleibt im Menü ausgegraut. | Screenshot: JVC

Für puristische Kinofans sicher kein Beinbruch, wer aber gerne auch mal YouTube-Videos möglichst flüssig schauen möchte, muss dann eben mit kleineren Ruckeln auskommen. Wobei das Bewegtbild generell sehr ruhig und natürlich wirkt.

Der JVC DLA-NZ500 strahlt auch bei HDR-Bildern

Die Königsdisziplin im Heimkino sind natürlich 4K-Blu-rays mit erweitertem Dynamikumfang – also mit HDR. Neben den Standard-HDR-Formaten unterstützt der JVC-Beamer noch HDR10+. Dolby Vision hingegen nicht. Dynamisches Tonemapping, also die szenenbasierte Anpassung der eigenen Helligkeit auf den Film, beherrscht der JVC DLA-NZ500 zudem über eigene Bildmodi.

Bildmodi SDR und HDR
Je nachdem, ob du Inhalte in SDR oder HDR schaust, solltest du den passenden Bildmodus wählen. Im Screenshot siehst du unsere Empfehlungen. | Screenshot: JVC

Anders als in SDR, ist der neutralste Bildmodus bei HDR-Inhalten der Filmmaker-Modus. Der JVC DLA-NZ500 lässt dann wieder seine Muskeln spielen und übertrumpft hier dann auch den BenQ W5850, wenn es um möglichst natürliche Farben geht – bei SDR-Inhalten liegt der BenQ-Beamer einen Hauch vorn. Wo der JVC-Beamer dann regelrecht davonzieht, ist bei der Helligkeit.

HDR Grayscale Calman
Knapp über 220 Nits Spitzenhelligkeit und bestmöglich der EOTF folgend – der JVC DLA-NZ500 bietet tolle HDR-Bilder. | Screenshot: Calman

Rund 220 Nits messen wir, das ist für Beamer ein sehr guter Wert. Zumal dann eben noch auf Wunsch das Tonemapping hinzukommt, der EOTF folgt der Beamer sonst vorbildlich.

Kurz erklärt: Tonemapping und EOTF Für eine korrekte Wiedergabe der Helligkeiten im HDR-Bild ist die sogenannte Elektrooptische Transferfunktion – kurz: EOTF – der Maßstab, der theoretisch bis 10.000 Nits geht. Reale HDR-Inhalte werden meist bis 1000 Nits, manche bis 4000 Nits gemastert. Alles, was heller als die eigene Spitzenhelligkeit des Beamers wäre, würde zu einem hellen Fleck werden – in der Theorie.

Denn hier kommt das Tonemapping ins Spiel. Die Helligkeitskurve des Beamers kann, je nach Bildmodus, per „Roll-off“ angepasst werden. Die HDR-Helligkeitswerte werden dann auf die Fähigkeiten des Beamers eingestimmt. HDR-Tonemapping sorgt dafür, dass die hellsten Farben noch Schattierungen zeigen, die der Beamer technisch wiedergeben kann.

Heimkino-Bilder der Spitzenklasse

Auch in HDR lassen wir es uns natürlich nicht nehmen, ein paar Filme in den Blu-ray-Player zu legen und die tollen Messwerte zu überprüfen.

Los geht es mit Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2. Voldemorts Armee steht bereit, um den Schutzwall von Hogwarts zu zerstören. Wir haben dabei vor allem den Blick auf die bergige Landschaft und die einzelnen Figuren gerichtet. Wie bei James Bond auch, ist in den Schattenbereichen jedes Detail erkennbar. Der hohe Kontrast hilft hier wieder enorm, ein kinoreifes, detailreiches Bild zu liefern. Die anschließenden Magiegeschosse sind ausreichend hell, bei den Details ist minimal Luft nach oben.

JVC DLA-NZ500 im Betrieb, Nahaufnahme Linse
Strahlend helle Bilder und kontrastreiche Szenen: Der JVC DLA-NZ500 meistert nahezu alles.

In Pan hingegen haben wir den Blick auf den Himmel gerichtet. Uns fällt auf: Das Bild ist zwar schön nuanciert und zeigt Details in den Wolken und rund um die Sonne. Insgesamt überstrahlt der JVC DLA-NZ500 aber etwas die Gesamtkomposition – da geht etwa der Sony-Beamer behutsamer ans Werk und zeigt natürlichere Bilder.

Bei La La Land hingegen erfreuen wir uns an bunten Kleidern und lebensnahen Hauttönen. Und bei Blade Runner 2049 möchten wir gar nicht mehr aufhören, den Film zu schauen, so kinoreif wirkt das Bild. Und scharf, immerhin liefert JVC echte 4K-Bilder. Es sollte nur wirklich ein eher dunkler Raum sein, bei viel Tageslicht ist nicht mehr viel auf der Leinwand zu erkennen – aber das Schicksal teilen alle Beamer.

Gaming auf der Leinwand

Wir haben es uns nicht nehmen lassen, den JVC-Beamer auch einem Gaming-Test zu unterziehen. Das Ergebnis? Das hat uns überzeugt. Zwar gibt es nicht wirklich Gaming-Features für ein extra flottes Bild, selbst Shooter wie Halo Infinite spielen sich aber flüssig.

Schrägansicht JVC DLA-NZ500
Ob Heimkino oder Gaming. Bei dem JVC-Beamer bekommst du natürliche Bilder.

Der Input Lag hält sich in Grenzen, unsere Eingaben werden direkt übernommen. Okay, E-Sport würden wir vielleicht nicht empfehlen, aber wer gerne auf der großen Leinwand ein paar Abenteuer auf der PlayStation 5 oder Xbox Series X|S erleben möchte, kann das hier richtig gut machen. Zumal das auch in den jeweiligen Bildmodi geht, die wir fürs neutrale Bild empfehlen. Der Eindruck ist dann schlicht cineastisch.

Die Anschlüsse des JVC DLA-NZ500

Um etwa einen Blu-ray-Player anschließen zu können, verbaut JVC beim DLA-NZ500 zwei HDMI-Anschlüsse. Zusätzlich gibt es noch einen LAN-Anschluss, damit du den Beamer ins Heimnetzwerk einbinden kannst. Und noch eine USB-Buchse, die ist aber für den Service gedacht oder wenn du mal die Firmware updaten möchtest.

Anschlüsse JVC DLA-NZ500
Die Anschlüsse des JVC-Beamers reichen aus. Die Konkurrenz bietet aber teilweise mehr.

Das mag jetzt anschlusstechnisch extrem mager wirken – vor allem, wenn man das mal mit Fernsehern vergleicht. Aber: Da der JVC DLA-NZ500 weder Lautsprecher noch ein smartes Betriebssystem bietet, ist das absolut ausreichend.

Etwas schade ist, dass keiner der beiden HDMI-Anschlüsse eARC besitzt. Sound kannst du also nicht an einen AV-Receiver weiterleiten, vielmehr muss der Receiver dann die Schaltzentrale sein. Das macht die BenQ-Konkurrenz besser, hier könntest du dank eARC dann auch eine Soundbar anschließen.

Bedienung und Praxis im Test

Wie erwähnt, besitzt der JVC DLA-NZ500 kein smartes Betriebssystem. Sprich: Streaming-Apps oder eine mit Inhalten und Werbung vollgestopfte Startseite findest du hier nicht. Der Projektor startet einfach und zeigt eine der beiden HDMI-Quellen an.

Installationseinstellungen JVC DLA-NZ500
Smarte Features gibt es hier nicht – das Bild kannst du aber auf deine Bedürfnisse anpassen. | Screenshot: JVC

Natürlich gibt es aber ein paar Menüs, wenn du eben das Bild auf die Leinwand ausrichten oder am Bildmodus etwas verändern möchtest. Die Menüs sind dabei übersichtlich aufgebaut und meist selbsterklärend. Ein paar Informationen, was eine Einstellung bewirkt, würden Anfänger:innen im Bereich Heimkino aber sicher helfen.

Damit du schnell und unkompliziert durch die Menüs navigieren kannst, liegt natürlich eine Fernbedienung bei. Die ist auf Knopfdruck beleuchtbar und bietet Schnellmenütasten, um etwa direkt die Farbprofile anzupassen. Durch das handliche Design, die gute Beleuchtung und die relativ flotten Menüs kann man im Alltag jedenfalls schnell ein paar Einstellungen vornehmen.

Unser Testurteil für den JVC DLA-NZ500

Um es auf den Punkt zu bringen: Der JVC DLA-NZ500 macht im Heimkino schlicht Spaß. Das Bild ist auf Referenzniveau, Farben sind schön natürlich und dank des hohen Kontrasts sind schwarze Objekte oder Flächen schön düster.

Die Einrichtung ist zudem recht unkompliziert, die Menüs selbsterklärend. Kannst du auf eine Zwischenbildberechnung und schnelles Gaming verzichten, bekommst du für um die 5000 Euro nichts Besseres.

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