Logitech G Pro X Wireless im Test: Der Sprach-Spezialist

Das Logitech G Pro X Wireless besticht schon vor dem ersten Aufsetzen mit einer erwachsenen Optik. Doch was steckt hinter der Fassade? Das wollen wir herausfinden und lassen das Gaming-Headset des bekannten Zubehörherstellers zum Test antreten.

Ursprünglich wollte Logitech für das G Pro X Wireless fast 230 Euro haben, im Angebot findest du es schon wesentlich günstiger:

So klingt das Logitech G Pro X Wireless

Was sich wertig anfühlt, muss nicht gleich gut klingen. Umso gespannter sind wir also auf die Klangeigenschaften des Logitech G Pro X Wireless. Der jüngst erschienene DLC Burning Shores von Horizon Zero Dawn stellt aus unserer Sicht eine hervorragende Herausforderung für das Gaming-Headset dar. Eine ausgefeilte Naturkulisse, laute Actionsequenzen und Dialoge treffen in dem Titel für die PlayStation 5 aufeinander.

Das Ergebnis: Das Logitech G Pro X Wireless stellt sich diesen Herausforderungen absolut mühelos: Die Stimme der Protagonistin Aloy wird glasklar wiedergegeben und sticht auch bei brachialen Bosskämpfen aus dem Effekt-Wirrwarr heraus. Das Aufstampfen der Feinde spüren wir förmlich und die Weite der Landschaft zieht uns in ihren Bann.

Wechseln wir nach einer ausgiebigen Session dann rüber an den PC, haben wir sogar noch ein wenig mehr Spaß. Dank Logitech G Hub kann das Logitech G Pro X Wireless mit einem noch etwas feineren Sound punkten. Mit etwas Feintuning an Bass, Höhen und Surroundeinstellungen kannst du das Headset perfekt auf das jeweilige Spiel zuschneiden. Dies macht sich besonders beim Horrorkracher Dead Space Remake deutlich, in dem sich Gegner dank der hervorragenden Surroundtrennung punktgenau orten lassen. Insgesamt können nur das Steelseries Arctis Nova Pro Wireless sowie das Beyerdynamic MMX 300 das Logitech-Headset beim Klang übertrumpfen.

Eine wichtige Funktion des Logitech G Pro X Wireless ist die DTS Headphone:X 2.0-Technologie, die ein 7.1-Surround-Sound-Erlebnis ermöglichen soll. In der Praxis sorgt der DTS-Upmixer zwar für mehr Raumklang, es kommt aber auch zu kleinen Einbußen. So musst du dann mit einem etwas weniger detaillierten Klang und leicht verfälschten Höhen leben. Wir entscheiden uns gegen den Upmix und nutzen für raumfüllenden Sound dann doch eine Dolby-Atmos-Soundbar.

Zeit für eine Gaming-Pause – mit Filmen und Musik

Selbst bei Spielen und Filmen wollen wir das Headset nicht mehr abnehmen, da sowohl Actionfilme wie Top Gun: Maverick als auch ruhigere Filme wie Die Verurteilten richtig gut auf uns einwirken können. Ob mit bombastischem Bass oder allen Feinheiten in ruhigen Szenen, das Logitech G Pro X Wireless ist eines der wenigen Headsets, das rundum Spaß macht.

Das gilt auf für Musik. Praktisch dabei: Das Mikrofon kannst du kurzerhand abnehmen, wenn du dann doch nur entspannt ein paar Tracks hören willst. Leider verzichtet Logitech beim G Pro X Wireless auf Bluetooth. Wenn du also nicht mühselig den USB-A-Dongle per Adapter an dein Smartphone anstöpselst, wirst du unterwegs in der Bahn nur wenig mit dem Headset anfangen können. Alternative: Greif zum Turtle Beach Stealth Pro, das setzt auf ähnliche Stärken beim Klang.

Dazu trägt auch bei, dass die Isolation des Headsets etwas besser sein könnte. Trotz der dicken Ohrmuscheln dringen Außengeräusche nach außen – und umgekehrt! So solltest du die Lautstärke in der Öffentlichkeit etwas herunterregeln, da du das Headset ab etwa 70 Prozent Lautstärke als außenstehende Person gut wahrnehmen kannst. Für unterwegs ist ein Steelseries Arctis Nova 7 etwa besser geeignet.

Klanglich soll es das beste Headset sein? Dann hilft ein Blick in unsere Bestenliste:

Das steckt im Mikrofon

Das Logitech G Pro X Wireless zeigt eindrucksvoll, dass selbst ein durchschnittliches Mikrofon durch eine hervorragende Software aufgewertet werden kann. Die Blue Vo!ce genannte Technik, die in der Logitech-G-Hub-Software dazugeschaltet werden kann, verbessert die Tonqualität hörbar. Einmal eingeschaltet, kannst du mühelos verschiedene Presets anwenden, um deine Stimme mit entsprechendem Bass und klareren Höhen darzustellen. Dies klingt keineswegs künstlich, sondern kompensiert jegliche Störgeräusche und Verzerrungen hervorragend. Nur auf den kompatiblen PlayStation-Konsolen musst du dann mit der eher mittelmäßigen Voreinstellung leben.

Das abnehmbare Mikrofon des Logitech G Pro X Wireless ist dabei flexibel und kann für eine bessere Positionierung angepasst werden. Es bietet auch eine Geräuschunterdrückung, die in der Praxis Hintergrundgeräusche und auch Stimmen von Mitbewohner:innen recht gut herausfiltern kann.

Design, Komfort und Funktionen des Logitech G Pro X Wireless

Zunächst zu den Äußerlichkeiten. Logitech setzt mit einem noblen Alu-Cover auf den Ohrmuscheln links und rechts edle Akzente. Damit verabschiedet man sich von eher verspielten Headset-Designs. Klasse finden wir, dass das Logitech G Pro X Wireless mit gleich zwei Paar Ohrpolstern geliefert wird – ganz wie beim HyperX Cloud II. Ein Paar besteht aus Kunstleder, das andere aus Memory-Schaumstoff. Das ermöglicht dir, die bevorzugte Polsterung auszuwählen – und mitunter die Geräuschisolation zu beeinflussen.

Das Paar aus Kunstleder, das standardmäßig angebracht ist, wirkt edel und erinnert mitsamt der außen angebrachten Muschelkabel an Profi-Headsets wie sie Caster:innen verwenden. Eine noch bessere Belüftung der Ohren erreichst du mit den Stoffpolstern, die Ledervariante erwärmt unsere Ohren trotz einer gut vierstündigen Sitzung aber auch nur wenig – und bewegt sich somit etwa auf einem Niveau mit dem Razer BlackShark V2 Pro.

Das Logitech G Pro X Wireless verfügt zusätzlich über ein ausziehbares und einstellbares Kopfband, das sich an verschiedene Kopfgrößen und -formen anpassen lässt. Das recht hohe Gewicht von rund 370 Gramm kann es aber nicht ganz perfekt verteilen. Nach längeren Sitzungen wird das Tragen etwas anstrengend. Trotz nicht einmal 50 Gramm Unterschied, fühlt sich das Sony Inzone H7 mit seinen 325 Gramm dagegen fast schon leicht an. Und ein Bang & Olufsen Beoplay Portal merken wir kaum auf dem Kopf.

Verbindung und Akkulaufzeit

Der USB-A-Dongle sorgt im Test nicht nur für eine schnelle, sondern vor allem auch für eine sehr stabile Verbindung. Die stellt alle anderen von uns getesteten Gaming-Headsets in den Schatten. Im Test können wir den Ton eines im zweiten Stockwerk laufenden Gaming-PCs noch in der Garage hören – und das durch zwei massive Betondecken.

Die Bedienung ist ebenfalls sehr einfach: Mehr als einen Ein-/Aus-Schalter, ein gut zu justierender Lautstärkeregler und ein Stumm-Knopf fürs Mikrofon gibt es nicht. Die Knöpfe sind aber selbst im Eifer des Gefechts schnell zu finden und intuitiv zu bedienen.

Akkulaufzeit

Das Logitech G Pro X Wireless ist im Test jedoch alles andere als ein Dauerläufer. Nach rund 20 Stunden geht bei 75 Prozent Lautstärke der Ton aus. Bei aktivierter Blue-Vo!ce-Technik und einer parallel laufenden Sprachaufnahme hält das Headset im Test sogar nur gut zwei Stunden weniger durch. Immerhin ist es auch in etwa zwei Stunden vollständig aufgeladen.

Um den Akkustatus überprüfen zu können und das Headset rechtzeitig aufladen zu können, findest du in der Logitech-G-Hub-Software eine passende Ladestandanzeige des Logitech G Pro X Wireless.

Unser Testfazit zum Logitech G Pro X Wireless

Das Logitech G Pro X Wireless macht fast alle richtig: Die Tonqualität überzeugt uns in allen Disziplinen, dank Blue Vo!ce klingt auch das Mikrofon richtig gut und der Tragekomfort kann sich durchaus sehen lassen. Die Logitech-G-Hub-Software sei dabei nochmals positiv erwähnt, da sie auch feine Einstellungen rund um Klang, Raumklang und Mikrofonqualität erlaubt. Keine Selbstverständlichkeit.

Wirklich gestört hat uns nur das etwas hohe Gewicht, das nicht gleichmäßig verteilt wird, sowie fehlendes Bluetooth, wodurch du das Headset nur bedingt unterwegs nutzen kannst.

Hier findest du das passende Angebot zum Logitech G X Pro Wireless

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