Startseite Test: Audio Physic Classic 15 – Nur Musik in deinen Ohren

Test: Audio Physic Classic 15 – Nur Musik in deinen Ohren

Audio Physic stellt sich der Herausforderung, Lautsprecher zu bauen, die den Klang ganz in den Dienst der Musik stellen. Gelingt das dem Standlautsprecher Classic 15?
Audio Physic Classic 15 Titelbild
Treiber
3 (1 x Hochtöner, 1 x Tiefmitteltöner, 1x Tieftöner)
Frequenzbereich
38 Hz – 30 kHz
Abmessungen (BxHxT)
210 x 990 x 300 mm
Verfügbare Farben
Walnuss, Kirsche, Glass Schwarz, Glass Weiß, Glass Rot, Glass Anthrazit, Glass Silbergrau, Glass Perlweiß
Paarpreis
2.290 Euro (Sonderfarben 3.490 Euro)
In Kürze
Ein Klang, der aus jeder Aufnahme alles herausholt, ohne zu verfärben. Ein Design, dass zwar schlicht und doch ein Statement ist. Ein Aufbau mit dem sie klanglich in jedes Wohnzimmer passt. Die Classic 15 von Audio Physic macht in jeder Kategorie alles richtig.
Vorteile
  • Ermüdungsfreier Klang für lange Hörsessions
  • Perfekte Verarbeitung
  • Unkritisch bei der Aufstellung
Nachteile
  • Nur Spikes im Lieferumfang enthalten
Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE evtl. eine Provision vom Shop. Weitere Infos

„Nothing but music“, Nichts als Musik. Unter diesem Motto entwickelt und fertigt Audio Physic im sauerländischen Brilon Lautsprecher. Lautsprecher mit einem besonderen Anspruch: Musik wiederzugeben, ohne ihren Klang durch die Boxen zu verändern. Das gilt es an der Classic 15 (der mittleren der fünf Classic-Line-Lautsprecher) zu testen.

Hier findest du unsere aktuelle Standlautsprecher-Bestenliste:

Mit der Audio Physic Classic 15 der Musik ganz nahe

Jeder Lautsprecher hat seinen eigenen Charakter. Egal welche Materialien, egal welche Bauform: Sie alle geben deinen Lieblingsliedern ihren eigenen tonalen Touch. Songs genau so zu hören, wie sie einst im Tonstudio aufgenommen wurden, ist also sehr schwierig. Grundsätzlich verpflichtet das Prädikat „HiFi/High Fidelity“ zu „Hoher (Klang)treue„. Einige Hersteller legen das jedoch recht frei aus: Manch ein Lautsprecherhersteller versucht der Musik absichtlich seinen persönlichen Stempel aufdrücken, weil sie stolz darauf sind, wiedererkannt zu werden. Oft sind es genau diese Lautsprecher, die dabei recht aggressiv vorgehen sich durch scharfe Höhen oder dominanten Bass in den Vordergrund drängeln. Die Classic 15 von Audio Physic gehört nicht dazu.

Audio Physic Classic 15 einzeln
Die Classic 15 scheint , trotz ihres edlen Designs, beim spielen unsichtbar zu werden.

Sie scheint sich genüsslich zurückzulehnen, wissend, dass sie niemandem etwas beweisen muss. Und genau so entspannt kannst du dich beim Hören fallen lassen. Denn dieser Lautsprecher lässt dich mit deiner Musik alleine. Schließt du die Augen vergisst du sofort, wo die Boxen stehen. Was dann in deinem Kopf zu einem Bild verschmilzt, klingt viel größer und harmonischer, als man es den insgesamt nur sechs Treibern nicht zugetraut hätte. Manch ein Lautsprecher vereinigt so viele Membranen auf einer Box, ohne so einen Effekt zu erzielen.

Hier können deine Gedanken auch mal abdriften, ohne dass die Musik sie daran hindern, oder dabei gar nerven würde. Gleichzeitig stellt sie alle Details klar umrissen vor dir auf, zeigt aber nicht mit dem Finger drauf, wie es andere Standlautsprecher gerne tun. Hier wird keine Effekthascherei betrieben, sondern der Musik so viel Entfaltungsraum gegeben, dass die Schallquelle als solche komplett in den Hintergrund tritt.

Audi Physic Classic 15 Mittel/Tieftöner
Tief- und Tiefmitteltöner haben Membranen aus Glasfasergewebe.

Nonchalant gibt sie jedem Instrument den richtigen Klang und vermittelt dir so einen leichten Zugang zur Musik. Das zeigte sich zum Beispiel bei Argyle Bridge von Steve Strauss. Die Stahlsaiten seiner Westerngitarre können beim falschen Hochtöner unangenehm blechern in den Ohren zerren. Hier hingegen bilden die gezupften Melodien die Basis für Stimme und Bass. Gerade letzter geht tiefer nach unten als man einem Lautsprecher dieser Größe zutraut.

Dabei verliert der Bass niemals die Kontrolle und ist sogar dann im Stande sauber zu spielen, wenn die Box nahe an den Wänden steht. Verantwortlich dafür ist vermutlich das Bassreflexrohr. Dieses hat seine Öffnung unterhalb des Lautsprechers und strahlt somit auf die Fußplatte der Classic 15. So wird die Energie im Tieftonbereich gleichmäßig im Raum verteilt.

Es ist wahr: jeder Lautsprecher hat seinen persönlichen Charakter, auch die Audio Physic Classic 15. Doch ihr Charakter drängt sich dir beim Hören nicht auf. Das Klangbild ist stimmig, kein Treiber versucht die anderen mit besonderen Effekten zu überbieten. Alles spielt harmonisch, wie aus einem Guss. Nach mehrtägigen Hörtests war klar: Diese Lautsprecher machen nicht müde, sie machen nur immer mehr Lust auf „nichts als Musik“.

Die Audio Physic Classic 15 gibt es in verschiedenen Farben:

Aufbau – Zweieinhalb Wege mit durchdachten Details

Trotz ihrer drei Treiber ist die Audio Physic Classic 15 ein Zweineinhalb-Wege-System. Der mittlere Treiber übernimmt nämlich nicht nur die Aufgaben des Mitteltons, sondern unterstützt als Tiefmitteltöner auch den darunter liegenden Basstreiber.

Wege Das Prädikat Zwei-, Drei-, oder Zweieinhalb-Wege beschreibt wieviele Treiber sich den von Menschen hörbaren Frequenzbereich unter einander aufteilen. Bei einer Zwei-Wege-Box teilt sich der Frequenzgang dementsprechend in zwei Bereiche auf: Meistens den Hochton- und den Tiefmitteltonbereich. Bei einer Drei-Wege-Konstruktion gibt es getrennte Treiber für Hoch-, Mittel- und Tieftonbereich. Überschneiden sich die Frequenzbereiche zweier Treiber, spricht man von anderthalb Wegen. Das ist zum Beispiel der Fall wenn Zwei baugleiche Tiefmitteltöner für unterschiedliche Zwecke benutzt werden. So könnte der eine als Tiefmitteltöner den Frequenzbereich von 30 Hz bis 2 kHz übernehmen, während der zweite als reiner Basstreiber nur den Bereich von 30 bis 400 Hz abdeckt.

Achtung! Auch ein Lautsprecher mit vier oder fünf Treibern kann eine Zwei- oder Drei-Wege-Konstruktion sein. Es kommt hierbei nicht auf die Anzahl der Treiber an, sondern auf die Aufteilung des Frequenzganges. So zählen zwei Basstreiber, die den identischen Frequenzgang abdecken, als nur ein Weg.

Der Hochtöner besteht aus einer 22 mm breiten Gewebekalotte, die leicht ins Gehäuse eingelassen ist. Das kleine, sie umschließende Horn soll für einen besseren Abstrahlwinkel sorgen und so den Sweetspot verbreitern.

Um die Schwingeigenschaften des Mitteltöners zu verbessern, setzt Audio Physic zudem auf einen Phaseplug. Dieser soll das Aufheizen der Schwingspulen reduzieren und so Schwankungen in der Klangerzeugung verhindern. Im Test zeigt sich, dass sowohl Hoch- als auch Mitteltöner ihren Aufgaben mehr als gewachsen waren.

Audio Physic Classic 15 Front ohne Abdeckung
Die Öffnungen für die drei Treiber wurden sorgsam in das Glaspanel geschnitten. Du kannst es aber auf Wunsch auch gegen eine Stoffbahn ersetzen. Im Mitteltöner siehst du den metallenen Phaseplug.

Weiter Unterstützung erhält der Bassbereich in Form der nach unten abstrahlenden Bassreflexöffnung. Dieser Aufbau hat den Vorteil, dass sich Schallwellen gleichmäßig und horizontal in alle Richtungen ausbreiten können, statt nach hinten und vertikal auf die umliegenden Wände zu stoßen.

Unterhalb der Reflexöffnung befindet sich der Fuß des Lautsprechers, in den du die beiliegenden Spikes drehen kannst. Sollten Spikes keine Option für dich sein, bietet Audio Physic, wie viele andere Hersteller, passende Dämpfer als Alternative. Welche Füße für dich die beste Wahl sind und was du noch bei der Aufstellung deiner Lautsprecher beachten solltest, erfährst du in unserem Ratgeber.

Praxis – Guter Sound mit jeder Anlage

Auch wenn beide Lautsprecher von der mittigen Treiberausrichtung bis zur Holzmaserung identisch aussehen, gibt es eine linke und eine rechte Box. Erkennbar ist die Ausrichtung an der Seriennummer, die entweder auf ein A (rechts) oder B (links) endet. Du findest sie, handgeschrieben, auf dem Anschlussterminal an der Rückseite.

Davon abgesehen, ist die Classic 15 ein sehr dankbarer Lautsprecher. Natürlich solltest du jedem Lautsprecher etwas Platz zu allen Seiten zugestehen, aber durch die nach unten abstrahlende Bassreflexöffnung, ist sie hier relativ unkritisch. Ihre Artgenossen mit nach hinten gerichtetem Reflexrohr sind da gerne etwas empfindlicher. Auch die bei der Ausrichtung auf den Hörplatz reicht ein leichtes Einwinkeln, um eine ordentliche Hörbühne zu erreichen. Die Classic 15 ist keine Box, bei der du den Zollstock zücken musst. Trotzdem belohnt sie dich durch noch mehr Raumtiefe, wenn du etwas mehr Zeit in die richtige Aufstellung investierst.

Audio Physic Classic 15 Fuß
Zwischen Lautsprecher und Standfuß befindet sich der Spalt für die Bassreflexöffnung.

Auch was ihre Zuspieler angeht kannst du schon viele Klangqualität erreichen, wenn dein Verstärker nicht allzu stark ist. Ihr Wirkungsgrad von 89 dB macht’s möglich. Gibst du ihr aber mehr Kraft, belohnt sie dich auch mit noch mehr Detailreichtum und Kontrolle im Bass. Besondere Erwähnung verdienen an dieser Stelle noch die hochwertigen Kabelstecker des deutschen Spezialisten WBT. Diese sind mit einem Drehmoment versehen und verhindern so effektiv, dass du deine Kabel zu stark festschraubst.

Feine Designsprache und edle Verarbeitung

Einen Sinn für Konsequenz beweisen das Sauerländer Team um Geschäftsführer Wolfgang Lücke und Entwickler Manfred Diestertich definitiv. Ihrem Credo, dass der Lautsprecher hinter der Musik zurücktreten soll, wird auch beim Design der Classic 15 umgesetzt. Wie beim Klang stört auch beim Anblick keine Ecke, kein Detail das Gesamtbild. Front und Treiber sind einheitlich schwarz, erhalten aber durch die Schicht aus dunklem Glas das gewisse Etwas.

Besondere Erwähnung verdient hier das perfekt gearbeitete Holzfurnier. Diese ist bei beiden so nahe an „identisch“, wie es bei diesem natürlichen Rohstoff nur möglich ist. Die Maserungen verlaufen bei beiden Lautsprechern fast gleich. Aus zwei einzelnen Boxen wird so ein wahrhaftiges Paar. Sehen kannst du das freilich nur, wenn du dich für eine der beiden Versionen im Holz-Finish entscheidest.

Audio Physic Classic 15 Maserung
Die perfekt aufeinander abgestimmte Maserung und die handschriftliche Kodierung zeugen von einem Auge für Details.

In der komplett verglasten Fassung werden die Lautsprecher mit feinen Bahnen eines speziellen, dauerelastischen Verbundstoffes versehen und anschließend mit den Glasplatten beplankt. Neben der optischen Komponente sollen so noch mehr unerwünschte Schwingungen im Gehäuse eliminiert werden.

Fazit – Suchtfaktor Classic 15

Mit Auge und Ohr für Details hat Audio Physic einen herausragenden Lautsprecher kreiert, der es gar nicht auf das Rampenlicht abgesehen hat, das ihm eigentlich gebührt. Von der absolut überzeugenden Bühnendarstellung bis hin zur atemberaubenden Natürlichkeit gibt es nichts, was dieser Lautsprecher falsch macht. Gekrönt wird dieser Klang durch ein wunderschönes Design und makellose Verarbeitung. Egal in welche Richtung dein Musikgeschmack geht, die Audio Physik Classic 15 bewies in unserem Test, dass sie keine Genres kennt. Sie kennt nur Musik.

Hier gehts zu direkt zu den Angeboten der Audio Physic Classic 15:

Technische Daten
Wege 2,5
Treiber 3 (1 x Hochtöner, 1 x Tiefmitteltöner, 1x Tieftöner)
Anschlüsse Single-Wiring
Frequenzbereich 38 Hz – 30 kHz
Wirkungsgrad 89 dB
Abmessungen (BxHxT) 210 x 990 x 300 mm
Gewicht 22 kg
Verfügbare Farben Walnuss, Kirsche, Glass Schwarz, Glass Weiß, Glass Rot, Glass Anthrazit, Glass Silbergrau, Glass Perlweiß
Paarpreis 2.290 Euro (Sonderfarben 3.490 Euro)

 

Hier findest du noch weitere interessante Alternativen:

Was sagst du zur Audio Physic Classic 15? Worauf kommt es dir bei einem HiFi-Lautsprecher an? Schreib es uns in den Kommentaren!

Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE evtl. eine Provision vom Shop. Weitere Infos
zur Startseite Beitrag kommentieren
Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit * oder gekennzeichnete. Mehr Infos.
Kommentieren
Damit du kommentieren kannst, logge dich ein mit deinen Hifi-Forum-Zugangsdaten oder registriere dich hier kostenlos.