Startseite Video-Streaming Netflix Netflix: Neuer Fokus auf Qualität statt Quantität

Netflix: Neuer Fokus auf Qualität statt Quantität

Netflix stellt seine Filmabteilung neu auf. Zukünftig will man weniger Filme produzieren, dafür aber verstärkt auf die Qualität achten.
Netflix will seinen Film-Output zurückfahren. Bild: Tomás Evaristo

Netflix rühmte sich lange Zeit damit, jede Woche mindestens einen neuen Film in sein Streaming-Angebot zu hieven. Freilich findet man aus diesem Grund ein recht breites Angebot im Portfolio und es sind auch einige Perlen dabei. Allerdings musste sich Netflix oftmals die Kritik gefallen lassen, mehr auf Masse statt Klasse zu setzen. Zumal die meisten Produktionen des Unternehmens zwar kurz nach dem Start viele Zuschauer fesseln, dann aber in der Versenkung verschwinden. Es ist das Problem entstanden, dass nur sehr wenige Filme langfristig im Gespräch bleiben und Kund*innen binden.

Ähnlich sieht es bei den Kritikern aus: Nur wenige Netflix-Filme konnten da wirklich abräumen und Prestige ergattern. Jetzt will der Streaming-Anbieter laut Berichten von Bloomberg auf die Kritik reagieren. Demnach legt das Unternehmen nämlich zwei bisher separate Abteilungen zusammen. Bisher gab es ein Team, das für Filmproduktionen mit Budgets von maximal 30 Millionen US-Dollar verantwortlich war. Eine zweite Abteilung stemmte Originals mit Kosten von 30 bis 80 Millionen US-Dollar. Diese beiden Bereiche verschmelzen. Unangetastet bleibt wohl die Abteilung für Filme mit noch höheren Budgets, die mit großen Kinoblockbustern konkurrieren.

Im Zuge der Zusammenlegung trennt Netflix sich von der Managerin Lisa Nishimura sowie dem Vizepräsidenten für Filme, Ian Bricke. Beide haben über zehn Jahre für den Streamingdienst gearbeitet. Nishimura war insbesondere für die von ihr genehmigten Dokumentationen angesehen – etwa Tiger King. Wie das Angebot von Netflix im Vergleich mit der Konkurrenz abschneidet, kannst du dir in unserer Liste der besten getesteten Anbieter anschauen:

Netflix wird die Anzahl seiner Filmprojekte zurückfahren

Im Ergebnis möchte Netflix weniger Filmproduktionen stemmen, gleichzeitig aber bei durchgewunkenen Projekten die Qualität steigern. Dabei blickt man sowohl auf Preisverleihungen und das Ansehen bei professionellen Kritikern als auch auf die langfristige Gunst der Zuschauer*innen. Man sehne sich nach Titeln, welche dauerhaft für Gespräche unter den Zuschauer*innen sorgen und so den Reiz des eigenen Angebots erhöhen.

Ob dieser Plan am Ende aufgeht, muss uns die Zeit zeigen. Netflix versucht ebenfalls schon, mit einem günstigeren Tarif mit Werbung neue Anreize für potenzielle Abonnent*innen zu liefern. Dazu ist geplant, strenger gegen das Account-Sharing vorzugehen. So soll es nur noch gegen einen Aufpreis möglich sein, das eigene Konto bzw. Passwort über den eigenen Haushalt hinaus zu teilen. In Deutschland sind diese Maßnahmen zwar noch nicht ausgerollt worden, das ist aber nur noch eine Frage der Zeit.

Netflix versucht auch mit dem werbefinanzierten Basis-Abo Neukund*innen zu erreichen.
Netflix versucht auch mit dem werbefinanzierten Basis-Abo Neukund*innen zu erreichen. | Bild: Netflix

Generell zeichnet sich ein Wandel in der Streaming-Branche ab: Auch Disney will z. B. weg vom Wachstum um jeden Preis und stattdessen mit Disney+ möglichst schnell schwarze Zahlen schreiben. Die Fragmentierung des Marktes bekommen alle Unternehmen zu spüren – egal ob Netflix, Disney oder auch Amazon.

zur Startseite Beitrag kommentieren
Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit * oder gekennzeichnete. Mehr Infos.