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Disney: Comeback für Discs und mehr Content an Partner

Disney denkt um: Statt vorwiegend Content bei Disney+ zu horten, will man wieder mehr auf unterschiedliche Vertriebswege setzen.
Disney will seine Inhalte wieder auf vielfältigeren Wegen vertreiben. Bild: Pan Xiaozhen

Wir hatten bereits darüber berichtet, dass Disney seine “All-in”-Strategie in Bezug auf Streaming wieder etwas aufweichen möchte. So hat der zurückgekehrte CEO Bob Iger verkündet, dass wieder mehr Inhalte an Partner lizenziert werden sollen. Im Rahmen der Morgan Stanley Technology, Media and Telecom Conference in San Francisco hat der Manager seine Zukunftspläne weiter aufgeschlüsselt. So wird offenbar auch die klassische Disc für The Walt Disney Company wieder eine größere Rolle einnehmen.

Laut Iger habe sein Arbeitgeber nämlich viele Jahre sehr gut im Heimkino-Markt verdient. Vielleicht erinnerst du dich etwa an den sogenannten Disney Vault, eine Strategie zur künstlichen Verknappung von ausgewählten Disney-Klassikern auf VHS, DVD und Blu-ray, die man lange Zeit erfolgreich angewendet hat. Auch etliche Neuauflagen waren eine Spezialität des Studios. So oder so konnte man mit dem Disc-Markt viele Einnahmen erwirtschaften. Und hier will Bob Iger wieder ansetzen.

Disney+ ist aktuell die einzige Möglichkeit, die Marvel-Filme im IMAX-Enhanced-Format zu bewundern.
Disney+ ist aktuell die einzige Möglichkeit, die Marvel-Filme im IMAX-Enhanced-Format zu bewundern. | Bild: Disney

Der CEO gibt an, dass man zuletzt falsch vorgegangen sei. Man habe versucht, alle Inhalte bei seinem hauseigenen Streaming-Angebot Disney+ zusammenzuraffen, doch das habe nicht den entsprechenden Wert für das Unternehmen generiert. Irgendwann werde der Zeitpunkt kommen, an dem man komplett zum Streaming übergehen könne. Doch noch sei es zu früh dafür. Stattdessen erkenne man mittlerweile, dass verschiedene Vertriebswege nebeneinander existieren können.

Disney+ schreibt aktuell noch horrende Verluste

Dabei hat Disney natürlich nicht nur die Disc im Auge, sondern auch den SVOD-Markt. Auch das Kaufen und Leihen von Filmen und Serien soll also wieder in den Fokus rücken. Iger erklärt, man müsse unterschiedliche Kanäle für die Auswertung seiner Titel beanspruchen, um die Investitionen zu rechtfertigen. Allein mit Disney+ sei das derzeit noch nicht möglich. So konnte Disney zwar die Abonnent*innenzahlen enorm ausbauen, doch man steckt noch tief in den roten Zahlen.

Das liege auch daran, dass man schlichtweg den Preis für Disney+ zu niedrig angesetzt habe, so Iger. Hier sind also offenbar weitere Preiserhöhungen zu erwarten. In den USA hatte das Unternehmen ja bereits im Dezember 2022 eine Erhöhung durchgesetzt. Ebenfalls sieht Iger es als wichtig an, dass man weniger in eine schiere Masse an Filmen und Serien investiere, sondern die Klasse im Auge behalte. Dann könne das Studio auch mehr die einzelnen Qualitätsprodukte bewerben, als nur die größere Gesamtplattform. Wie Disney+ im Vergleich zu anderen Streamingdiensten abschneidet, siehst du in unserer Bestenliste:

Letzten Endes klingen die Pläne von Bob Iger, der jetzt gleichermaßen Vorgänger und Nachfolger von Bob Chapek an der Spitze von Disney ist, durchdacht. Sicherlich würde es viele Fans der Ultra HD Blu-ray freuen, wenn Disney hier wieder mehr Initiative zeigen würde. Da gäbe es noch viele Klassiker, die das Studio in 4K umsetzen und sicherlich auch auf Disc gut verkaufen könnte.

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