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Netflix: Livestreaming endet in einer Blamage

Netflix wollte am Wochenende ein Special live übertragen. Das ist jedoch gründlich schiefgegangen und endete in einem technischen Debakel.
Netflix musste am Wochenende in Sachen Livestreaming eine Schlappe hinnehmen. Bild: Teslariu Mihai

Bereits Mitte 2022, vor fast einem Jahr, hatten wir darüber berichtet, dass Netflix Livestreaming nutzen möchte. Anfang März startete man die erste Echtzeit-Übertragung in Zusammenarbeit mit dem Comedian Chris Rock. Dessen Special Chris Rock: Selective Outrage zeigte man am 4. März 2023 live. Das Experiment verlief erfolgreich, sodass der Streaming-Anbieter Nachschlag ankündigte. Doch an diesem Wochenende lief es dann alles andere als rund. Netflix wollte ein Reunion-Special zur Reality-Show Love Is Blind per Livestream zeigen. Was Abonnent*innen begeistern sollte, endete in einem technischen Debakel, wie Variety berichtet.

So kam es zunächst zu Verzögerungen. Interessierte, welche sich dem Livestream bei Netflix widmen wollten, wurden also um Geduld gebeten. Doch es prangten für über eine Stunde bei den potenziellen Zuschauer*innen nur Fehlermeldungen. Dies entpuppte sich für den Streaming-Anwender auch gegenüber Partner*innen als Blamage, da man für ein Vor-Ort-Event in Hollywood zahlreiche Medienvertreter und Influencer eingeladen hatte. Auch jene mussten ausharren.

Ergebnis: Am Ende musste Netflix kapitulieren. Einige Anwender*innen sollen das Event wohl tatsächlich live verfolgt haben, das Gros der Abonnent*innen konnte aber aufgrund der technischen Pannen nicht zugreifen. Dem Streaming-Anbieter blieb nur übrig, sich via Twitter für die anhaltenden Querelen zu entschuldigen. Als Folge erntete man nicht nur amüsierte Tweets der Konkurrenz, sondern auch frustrierte bzw. verärgerte Rückmeldungen durch Kund*innen.

Netflix möchte sich auf Live-Sport vorbereiten

Bei Netflix dürften intern die Köpfe geraucht haben, wenn nicht sogar gerollt sein. Denn mit seinen ersten Livestreaming-Testballons will man auch beweisen, dass man für die Übertragung von Sportereignissen fit ist. Potenzielle Partner*innen aus dem Sport-Segment dürften die Pannen am Wochenende daher mit hochgezogener Augenbraue wahrgenommen haben. Zumindest in den USA sieht der Streaming-Anbieter die Übertragung von Sportereignissen als potenziellen Abo-Köder der Zukunft an.

Netflix bietet Abonnements ab 4,99 Euro im Monat an.
Netflix bietet Abonnements ab 4,99 Euro im Monat an. | Bild: Netflix

Bis Netflix da technische Stabilität bieten kann, muss aber offenbar hinter den Kulissen noch einmal eine Optimierung stattfinden. 2022 schaltete der Streaming-Anbieter in den Panik-Modus, da man erstmals bei den Abonnent*innen einen Nettoverlust hinnehmen musste. Als Folge kündigte man nicht nur die Livestreaming-Pläne an, sondern führte auch einen günstigeren Tarif mit Werbung ein. Wie die Netflix-Tarife im Vergleich zur Konkurrenz abschneiden, kannst du dir in unserer Liste aller getesteten Streamingdienste anschauen:

Obendrein will das Unternehmen es Trittbrettfahrer*innen schwerer machen, welche via Konto- bzw. Passwort-Sharing zuschauen. Da sind Maßnahmen geplant, welche das Teilen von Accounts nur noch gegen einen Obolus ermöglichen. Davon verspricht man sich eine Flut neuer Kund*innen, auch wenn man einberechnet, dass es auch Kündigungen geben wird.

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