Dolby Atmos übers Stromkabel: Audio CU erhält die Zertifizierung

Die US-Firma Fasetto hat sich ganz Audiolösungen der nächsten Generation verschrieben. Ende 2023 preschte man bereits mit seinem Projekt Audio CU ins Crowdfunding. Dabei handelt es sich um eine Technik, die an PoE (Power over Ethernet) erinnert. Das heißt, im Wesentlichen kannst du hier statt eines Netzwerksignals Audio über die Stromleitung transferieren. Dies hatte das Unternehmen auch schon auf der CES 2024 Anfang Januar in Las Vegas präsentiert. Jetzt vermeldet man einen weiteren Meilenstein: die Zertifizierung für Dolby Atmos.
So wirbt Fasetto für seine Technik mit Dolby Atmos auch damit, dass man Setups mit bis zu 32 Lautsprecherkanälen abdecken kann. Dabei werde kein teurer AV-Receiver benötigt. Stattdessen kannst du laut dem Anbieter die wichtigsten Einstellungen in der mobilen Begleit-App vornehmen. Ebenfalls sei Audio CU zu so gut wie allen kabelgebundenen Lautsprechern kompatibel – auch Kombinationen verschiedener Marken. Jeder Speaker muss dann aber mit einem eigenen, kleinen Audio-CU-Receiver bestückt werden, der mit 65 Watt operiert. Für Subwoofer reichen passive Einheiten von Audio CU.

Fasetto verspricht für Audio CU Latenzen, die unter 20 ms liegen sollen. Bild und Ton sollen also synchron bleiben. Technisch gesehen, baut man im Grunde ein geschlossenes Gigabit-Netzwerk für Dolby Atmos und Co. auf, über welches die Audiodaten übertragen werden. Auch für Highres-Audio will man mit seiner Lösung bereit sein. Man verspricht die Revolution im Heimkino. Allerdings sollte man bei aller Euphorie des Unternehmens selbst noch ein wenig skeptisch bleiben.
Audio CU mit Dolby Atmos: Wie gut funktioniert das in der Praxis?
Letzten Endes ist Audio CU von Fasetto eine sehr neue Technik am Markt, zu der es im Grunde keine Erfahrungswerte gibt. So rühmt man sich zwar, der erste Anbieter zu sein, der die Zertifizierung für Dolby Atmos über Stromverbindungen zu Hause erhalten hat, doch wie gut das in der Praxis funktioniert, steht auf einem anderen Blatt. Fasetto sieht sich selbst jedenfalls kabellosen Lösungen mit Wi-Fi oder Bluetooth technisch deutlich überlegen. Man habe jahrelang daran gearbeitet, Audioübertragungen ohne Störungen über die Stromkabel zu ermöglichen.
Möglich werden sollen jedenfalls Konfigurationen von 2.0-Stereo über 9.1-Surround-Sound hin zu eben 7.1.2-Aufbauten mit Dolby Atmos, so der Hersteller. An Endkunden läuft die Auslieferung der Komponenten allerdings noch nicht. Und erst dann wird sich eben zeigen, wie gut sich die auf dem Papier vielversprechende Technik wirklich im Alltag schlägt. In der Zwischenzeit kannst du Dolby Atmos ganz klassisch mit dem entsprechenden AV-Receiver genießen. Alle von uns getesteten Modell findest du hier: