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TikTok verliert schon morgen jede Menge lizensierte Musik

Universal Music will schon morgen seine Musik von TikTok abziehen. Man habe mit dem sozialen Netzwerk keine neue Vereinbarung erreicht.
TikTok wird sich nicht mit Universal Music einig. Bild: Olivier Bergeron via Unsplash

Die Kurzvideoplattform TikTok erfreut sich trotz einiger Kontroversen enormer Beliebtheit. Dabei spielt auch Musik eine erhebliche Rolle. Dafür hat das soziale Netzwerk ja sogar kürzlich Partnerschaften mit Spotify und anderen Streaming-Diensten abgeschlossen, damit du Musik noch leichter entdecken kannst. Obendrein betreibt man in einigen Regionen sogar einen eigenen Musikstreaming-Dienst namens TikTok Music. Doch auf der Kurzvideoplattform könnte es schon ab morgen deutlich stiller werden.

Universal Music will nicht mehr mitmachen

Denn Universal Music hat in einem offenen Brief mitgeteilt, dass man seine Musik aus dem Netzwerk abziehen müsse.

Universal Music kritisiert, dass TikTok seinen Erfolg teilweise auf der Verwendung populärer Musik aufgebaut habe, aber nicht bereit sei, faire Lizenzbedingungen auszuhandeln. Zwar erkläre die Plattform sogar selbst, dass Musik ein Herzstück des Erlebnisses dort sei, doch hinter den Kulissen zeichne sich ein anderes Bild ab. Beispielsweise sei man sich mit der Plattform nicht bezüglich Deepfakes durch künstliche Intelligenz einig geworden. Laut dem Label gehe das Netzwerk nur unzureichend gegen solche KI-Fälschungen bei Bildern, Videos und Musik vor.

Mit TikTok Music betreibt man inzwischen sogar eine Konkurrenz für Spotify.
Mit TikTok Music betreibt man inzwischen sogar eine Konkurrenz für Spotify. | Bild: TikTok

Die aktuelle Lizenzvereinbarung mit TikTok läuft am 31. Januar 2024, also schon morgen, aus. Auf neue Bedingungen habe man sich nicht einigen können. So gehe es auch um eine bessere Vergütung für die Künstler:innen. Die Kurzvideoplattform zahle deutlich weniger als vergleichbare Netzwerke und wolle davon nicht abweichen. Am Ende müsse man feststellen, dass TikTok versuche, seinen Erfolg auf Musik aufzubauen, ohne die Plattenfirmen und Künstler:innen fair zu entlohnen. Daran wolle man sich nicht weiter beteiligen.

Universal Music übt scharfe Kritik an TikTok

So wirft Universal Music TikTok vor, sich sogar vertraglich zusichern lassen zu wollen, dass sich KI-Musik weiter ausbreiten könne. Gegen Urheberrechtsverletzungen gehe die Plattform umgekehrt kaum vor und habe auch keine Besserungsvorschläge unterbreitet. Auf Vorschläge von Universal Music, auch um Hassrede und Cybermobbing im Netzwerk zu reduzieren, habe die Plattform mit Gleichgültigkeit oder sogar Einschüchterungsversuchen reagiert. So sei versucht worden, Universal Music zu einem Abkommen zu drängen, dessen Konditionen sich gegenüber dem bisherigen noch verschlechtert hätten.

Im Zuge der Drohungen habe TikTok laut Universal Music etwa die Musik von Künstler:innen gezielt entfernt, deren Popularität sich gerade im Aufbau befinde. Als Ergebnis dieser ominösen Taktiken habe man sich entschlossen, seine Musik von der Kurzvideoplattform zu entfernen. Zunächst werde das zwar negative Konsequenzen für die eigenen Einnahmen und die seiner Künstler:innen haben, aber langfristig sei dies der tragfähigere Weg – so Universal Music.

TikTok selbst hat auf die scharfen Vorwürfe von Universal Music noch nicht reagiert. Vermutlich wird ebenfalls bald eine Stellungnahme folgen. Wenn dir TikTok eh zu bunt ist und du lieber entspannt Musik hören möchtest, dann schau doch mal in unsere Liste der besten Musik-Streaming-Dienste:

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