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Sparkurs bei Paramount+: Deutsche Produktionen gelöscht

Paramount+ verabschiedet sich von vielen deutschen Eigenproduktionen. Das betrifft auch bereits veröffentlichte Titel.
Paramount+ verabschiedet sich von vielen deutschen Eigenproduktionen. Bild: Paramount+

Paramount+ geht auf Sparkurs. Der Streaming-Dienst schreibt aktuell noch tiefrote Zahlen. Als Ergebnis will man sich laut dem Geschäftsführer von Paramount Global, Bob Bakish, vor allem auf englischsprachige Märkte konzentrieren. In Deutschland bleibt das Angebot im Gegensatz zu anderen Ländern aber bestehen. Das liegt wohl auch an den Partnerschaften mit Sky und Amazon. Dennoch räumt man in seinem Katalog auf. So hat man zahlreiche deutschsprachige Eigenproduktionen entfernt.

Tatsächlich sind darunter auch Titel, die wir erst Mitte Januar 2024 noch zu den besten Serien bei Paramount+ gerechnet hatten. Denn entschwunden sind neben „Die Chemie des Todes“ und “ A Thin Line“ etwa auch „Kohlrabenschwarz“ und „Der Scheich“. Auch die deutsche Adaption von „RuPaul’s Drag Race“ ist im Nirwana versenkt worden. Dies dürfte steuerliche Gründe haben. Kommende Formate wie „Zeit Verbrechen“, „Turmschatten“ oder auch das aus Italien stammende „Miss Fallaci“ müssen sich ebenfalls schon vor dem Start eine neue Heimat suchen.

Paramount+ streicht seine deutschen Produktionen zusammen.
Paramount+ streicht seine deutschen Produktionen zusammen. | Bild: Sky

Generell soll sich Paramount+ in Zukunft in erster Linie auf weltweit erfolgreiche Marken konzentrieren. Das dürften dann also nur US-Franchises wie z. B. „Teenage Mutant Ninja Turtles“, „Star Trek“ oder auch „Yellowjackets“ sein. Auch wenn dieser Kahlschlag generell internationale Produktionen betrifft, wiegt er besonders in Deutschland schwer. Denn 2023 hatte auch Sky schon fiktionalen deutschen Eigenproduktionen für die Zukunft eine Absage erteilt.

Paramount+ will noch deutsche Originals stemmen

Gegenüber DWDL.de hat Paramount+ immerhin bestätigt, dass es auch in Zukunft noch deutschsprachige Eigenproduktionen geben werde. Ganz so hart wie bei Sky Deutschland kommt es also nicht. Allerdings ist davon auszugehen, dass man da wohl eher auf günstige Formate wie z. B. „Germany Shore“ setzen wird. Letzteres läuft auch im Free-TV bei MTV. Die Einschnitte bei internationalen Produktionen sollen Paramount+ langfristig aus den roten Zahlen hieven, damit der Mutterkonzern für Übernahmen attraktiver wird.

So gibt es da wohl aktuell unterschiedliche Angebote und Verhandlungen mit anderen Studios. Ein finales Ergebnis liegt aber noch nicht vor. Verblieben sind jedenfalls bei Paramount+ aktuell nur noch wenige deutschsprachige Eigenproduktionen wie z. B. „Eine Billion Dollar“. Was die Zukunft in Bezug auf weitere Formate bringt, muss dann die Zeit zeigen. Hier dürfte man bei Paramount nun deutlich strenger auf das Budget und die potenziell erreichbaren Zuschauer blicken.

Am Ende zeigt sich, dass der große Goldrauch im Videostreaming-Segment vorbei ist. Nach vielen Preiserhöhungen im letzten Jahr sind die Kund:innen bedachter geworden und wägen ebenfalls genau ab, welchem Angebot sie treu bleiben. Für Newcomer wie Paramount+ wird es da auf Dauer schwer neben Platzhirschen wie Amazon Prime Video und Netflix unabhängig zu bestehen.

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