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Prüfkommission KEF: Öffentlich-rechtliche bezahlen zu gut

Schon bald soll der Rundfunkbeitrag steigen. Grund dafür seien nicht teure Produktionskosten, sondern schlicht die teuren Arbeitskräfte. Die Prüfkommission KEF kritisiert jedoch die hohen Löhne, die öffentlich-rechtliche Sendeanstalten ihren Mitarbeitern auszahlen.
Prüfkommission KEF: Öffentlich-rechtliche bezahlen zu gut Bild: Tim Reckmann/Flickr

Vielen ist der Rundfunkbeitrag bereits ein Dorn im Auge, manche bezeichnen ihn zynisch als Zwangsbeitrag. Jetzt soll dieser noch einmal steigen, von aktuell 17,50 Euro auf 18,36 Euro im Monat. Und ginge es nach ARD, ZDF und Deutschlandfunk, würde man den Beitrag gerne noch weiter anheben.

Die Kommission zur Ermittlung Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) stellt allerdings fest, dass die Forderung nach höheren Beiträgen weniger produktionsbedingt ist, sondern dabei helfen würde, die teils hohen Gehälter der Mitarbeiter zu decken.

KEF: Vergütungsniveaus überproportional gut

Laut einem Gutachten der KEF zahlen die Rundfunkanstalten zu viel Geld an ihre Mitarbeiter. So sollen diese sogar mehr Lohn als Beamte in der öffentlichen Verwaltung bekommen. Die KEF schlägt daher vor, die Personalmittel in der kommenden Periode um 60 Millionen Euro zu kürzen.

Insbesondere der WDR soll bei der Bezahlung seiner Mitarbeiter absolut nicht auf den Cent schauen und ein “deutlich erhöhtes Gesamtvergütungsniveau” zahlen. Als Beispiel: WDR-Intendant Tom Buhrow ist mit einem Jahresgehalt von 399.000 Euro Spitzenverdiener in diesem Bereich.

WDR-Intendant Tom Buhrow liegt in der Rangliste der bestbezahlten im ÖR auf Platz 1. | Bild: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Doch auch der Bayrische Rundfunk, der Hessische Rundfunk und beim ZDF liege man lohntechnisch deutlich über dem Durchschnitt. Im Saarland liegen diese Gelder immerhin nur “etwas über dem Durchschnitt”. Die KEF vergleicht die Gelder dabei mit denen drei externer Bereiche: der öffentlichen Verwaltung, kommerziellen Medien und der allgemeinen Wirtschaft.

ARD, ZDF und Deutschlandradio bald mit Lohnkürzungen?

Da die Bezahlung bei vielen Anstalten schlicht zu hoch ausfalle, soll nun eingespart werden: 49,1 Millionen Euro bei der ARD, 9,6 Millionen beim ZDF und 1,7 Millionen Euro beim Deutschlandradio. Man setze auf die Anstalten, ihre Vergütungsniveaus anzugleichen. Die behaupten jedoch von sich, angemessene Vergütungsstrukturen zu haben, um weiter konkurrenzfähig gegenüber Wirtschafts- und anderen Medienunternehmen zu bleiben.

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Diese Begründung wird jedoch scharf kritisiert. Normalerweise stehen öffentlich-rechtliche Anstalten in keiner Konkurrenz zu privaten Medienanstalten, doch werden genau jene in diesem Zusammenhang genannt. Die Sendeanstalten begründen ihre Lohnniveaus weiterhin mit dem höheren Altersdurchschnitt der Mitarbeiter, der auch zu höheren Vergütungen führe. Die KEF hält solche Argumente jedoch für wenig stichhaltig und aussagekräftig.

Findest du die Rundfunkbeiträge zu hoch? Bist du zufrieden mit den Produktionen öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten? Schreibe deine Meinung und Erfahrung gerne in die Kommentare! 

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