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Neues von Thread: Border Router sollen in Zukunft besser zusammenarbeiten

Die Thread Group arbeitet daran, dass Thread Border Router besser miteinander kommunizieren können. Ein solches Update dürfte die Vernetzung von Geräten vereinfachen. Doch es gibt noch offene Fragen.
Eve Thread Border Router Bild: Eve Systems

Der Funkstandard Thread soll die Vernetzung und Integration von kleinen Geräten im Smart Home vereinfachen. Die Alternative zu Zigbee und Z-Wave bringt auch kleine Sensoren online und spart dabei im Vergleich zu WLAN Strom. Damit das funktioniert, benötigst du aber einen Thread Border Router, der die Brücke zwischen Thread-Geräten und deinem üblichen Netzwerk spannt.

Der Standard sieht vor, dass du mehrere Border-Router von verschiedenen Herstellern nutzen kannst. Die Geräte sollen dank Mesh-Funktionalität nicht nur effizient miteinander kommunizieren, sondern auch für ein besonders stabiles Netzwerk sorgen. Bislang war aber genau das ein Problem, da Apple, Google, Amazon und Co. ihre Geräte bislang so gestalten, dass die Thread-Netzwerke nicht einheitlich gehandhabt werden.

Bedeutet: Verbindet sich ein Thread-basierter Bewegungsmelder mit einem Apple TV 4K als Border Router, taucht er unter Umständen im parallel betriebenen Thread-Netz eines Amazon Echo 4 nicht auf. Der Grundgedanke von Thread und dem übergreifenden Standard Matter wird damit ad absurdum geführt. Die Nachbesserungen der federführenden Thread Group sollen damit nun Schluss machen.

Einheitliche Thread-Netzwerke unabhängig vom Border-Router-Hersteller

In einem Blogbeitrag stellt die Thread Group die Verbesserungen am Thread-Protokoll vor. Demnach soll vor allem die herstellerübergreifende Interoperabilität zwischen den Border Routern optimiert werden. Möglich werden soll dies durch einen einheitlichen Austausch von Anmeldeinformationen zwischen Thread-Border-Routern unterschiedlicher Hersteller. Statt voneinander isolierten Thread-Umgebungen sollst du dann ein großes, einheitliches und natürlich stabiles Thread-Netzwerk betreiben können.

Dazu sollen auch Netzwerkdiagnosen beitragen, die die Fehlerbehebung in den Thread-Netzwerken automatisieren sollen. Weitere geplante Verbesserungen betreffen die Anbindung der Thread-Geräte an das Internet. Thread Border Router sollen diese künftig einheitlich bereitstellen.

Diese Konnektivität könnte es Herstellern ermöglichen, auch auf stromsparenden Geräten ohne WLAN-Zugriff die Cloud-Funktionen für dynamische Features einzusetzen. Beispielsweise könnten Thermostate auf Wetteränderungen reagieren, die sie aus dem Internet abrufen. Hersteller könnten außerdem Software-Updates bereitstellen und Diagnosen durchführen, um besseren technischen Support zu gewährleisten. Bei der bisherigen Implementation des Thread-Standards waren für solche Operationen noch die Matter- bzw. Thread-Hubs verantwortlich. 

Bessere Thread Border Router: Die Hersteller müssen mitmachen

Die Verbesserungen am Thread-Protokoll klingen ebenso sinnvoll wie überfällig. Damit sie aber bei den Nutzer:innen der Geräte ankommen, müssen die Hersteller sie auch implementieren. Bei unseren bisherigen Tests mit Thread Border Routern von verschiedenen Herstellern im gleichen Netzwerk konnten wir die Problematik der fehlenden Interoperabilität jedenfalls nachvollziehen.

Wann genau die vorgestellten Änderungen wirklich praxistauglich werden, ist aktuell ebenfalls offen. Die Thread Group spricht von einer Umsetzung im Laufe von 2024, wann es aber wirklich so weit ist, ist unklar. Für eine breite Adoption des Standards im Smart Home, der auch eine wichtige Rolle für Matter spielt, wäre es jedenfalls wünschenswert, wenn die Hersteller die Updates schnell implementieren.

Nicht ganz zu Unrecht fragen sich sicherlich auch einige potenzielle Käufer:innen von Thread-Geräten und passenden Thread Border Routern, warum eine so wichtige Neuerung nicht von Anfang an fix in das Thread-System implementiert wurde.

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