Startseite Gaming Xbox Series X Microsoft wischt Sony eins aus: Nintendo sichert sich 10 Jahre „Call of Duty“

Microsoft wischt Sony eins aus: Nintendo sichert sich 10 Jahre „Call of Duty“

Microsoft will Activision Blizzard übernehmen. Doch Sony lobbyiert gegen die Übernahme. Jetzt kann man in Redmond jedoch einen Deal mit Nintendo ins Feld führen.
Microsoft wischt Sony durch einen Deal mit Nintendo eins aus. Bild: Fábio Silva

Microsoft möchte den Publisher Activision Blizzard übernehmen. Fast 69 Mrd. US-Dollar wollen sich die Redmonder*innen diesen Deal kosten lassen, der dann auch Marken wie „World of Warcraft“, „Diablo“ und „Call of Duty“ unter ihr Dach wandern lassen würde. Aktuell prüfen jedoch mehrere Kartellwächter*innen, unter anderem in der EU und Großbritannien, das Abkommen eingehend. Auch die zuständige Federal Trade Commission (FTC) in den USA ist skeptisch und könnte laut Gerüchten gar eine Klage vorbereiten. Der größte Gegner des Deals ist, keine Überraschung, allerdings die Konkurrenz von Sony.

Sony argumentiert, Microsoft würde durch die Übernahme der Marke „Call of Duty“ einen so großen Wettbewerbsvorteil erhalten, dass die PlayStation-Konsolen am Markt keine Chance mehr hätten. Daher lobbyieren die Japaner*innen sehr aktiv gegen den Deal. Microsoft wiederum unterstellt Sony, die im Konsolen-Segment Marktführer sind, die eigene Position übertrieben schwach darzustellen. Man habe dem Konkurrenten zudem angeboten, „Call of Duty“ auch langfristig weiter für PlayStation-Konsolen zu veröffentlichen und sich vertraglich an diese Aussagen zu binden. Darauf ließ sich Sony bisher nicht ein. Jetzt gibt es aber einen lachenden Dritten: ausgerechnet Nintendo.

Durch den neuen Deal mit Microsoft könnte "Call of Duty" bald die Nintendo Switch beglücken.
Durch den neuen Deal mit Microsoft könnte „Call of Duty“ bald die Nintendo Switch beglücken. | Bild: Erik Mclean

Nintendo hat sich indirekt auf die Seite Microsofts geschlagen. So hat der Chef der Xbox-Sparte, Phil Spencer, bestätigt, dass man mit Nintendo einen 10-Jahres-Deal ausgehandelt habe. Im Rahmen des Abkommens verpflichtet sich Microsoft für eine Dekade „Call of Duty“ auf Nintendo-Konsolen zu hieven. Hier dürfte Sony jetzt wohl Augen machen. Denn natürlich ist dieser Deal ein ziemlich direkter Seitenhieb in Richtung der PlayStation-Anbieter. Pikanterweise schickte der Microsoft-Präsident Brad Smith dann auch einen Tweet nach, in dem er Sony locker das gleiche Angebot auf den Tisch legt.

Microsoft übernimmt Activision Blizzard: Eine Gefahr für den Wettbewerb?

Mit dem Abkommen mit Nintendo will Microsoft sicherlich auch direkt potenziellen Bedenken der Wettbewerbshüter*innen den Wind aus den Segeln nehmen. Und für Sony wird es nun schwerer, gute Argumente gegen die Übernahme zu finden, da man sich stets bisher auf die potenzielle Exklusivität von „Call of Duty“ stützte. Tatsächlich fahren die Redmonder*innen sogar noch weitere Geschütze auf, Denn gleichzeitig hat sich Microsoft auch noch verpflichtet, die Games der Reihe „Call of Duty“ weiterhin für Valves Steam zu veröffentlichen. Sie werden somit am PC nicht an den Microsoft Store gebunden.

Der Valve-Gründer Gabe Newell, lenkte hier aber ohnehin direkt ein. Laut Newell habe man Microsoft und Phil Spencer versichert, dass man keine vertragliche Bindung benötige. So halte man es für unfair, einen direkten Partner auf lange Sicht zu knebeln. Außerdem habe man in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass Microsoft im Allgemeinen und Spencer im Speziellen zu ihrem Wort stünden. Das reiche aus. Dazu komme, dass die Redmonder*innen ausreichend Eigeninteresse daran hätten „Call of Duty“ weiterhin bei Steam anzubieten. Schließlich würden sie dort besonders viele Kund*innen erreichen.

In trockenen Tüchern ist die Übernahme von Activision Blizzard dadurch natürlich immer noch nicht. Microsoft hat mit diesem geschickten Schachzug aber dafür gesorgt, dass es für Sony deutlich schwerer wird, bei den Kartellbehörden direkte Argumente aufzufahren. Bisher hat der PlayStation-Hersteller sich noch nicht direkt zum Deal zwischen Microsoft und Nintendo geäußert.

Denkst du, die Übernahme von Activision Blizzard wäre gut für Gamer*innen? Oder bist hier eher skeptisch?

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