Startseite Musik-Streaming Deezer Deezer ächzt: Fast ein Fünftel der hochgeladenen Musik ist mittlerweile KI-generiert

Deezer ächzt: Fast ein Fünftel der hochgeladenen Musik ist mittlerweile KI-generiert

Deezer kämpft gegen Windmühlen: Mittlerweile ist fast ein Fünftel der hochgeladenen Musik KI-generiert. Doch es gibt Gegenmaßnahmen.
Deezer muss sich mit einer Flut von KI-Musik herumschlagen. Bild: Deezer

Für die Musikbranche ist der Umgang mit künstlicher Intelligenz (KI) ein Balanceakt. Das ist kein Geheimnis. Einerseits nutzen Musikstreaming-Anbieter wie Spotify KI selbst, etwa um die Empfehlungen zu verbessern oder personalisierte DJs einzubinden. Gleichzeitig haben sie mit einer wahren Flut von KI-Musik zu kämpfen, die täglich hochgeladen wird. Die belanglosen Songs schaden auch echten Künstler:innen, die weniger Einnahmen aus dem großen Topf erhalten, weil Geld an Massen-Uploader:innen von KI-Ramsch fließt. Das betrifft auch Deezer. Das Unternehmen hat das Ausmaß des Problems zuletzt genauer erklärt.

Im Zuge eines Events (via Reuters) hat Deezer eingeräumt, dass mittlerweile fast ein Fünftel der hochgeladenen Lieder KI-generiert wurde. Ganz genau sind es 18 Prozent. Bedauerlicherweise ist die Tendenz eher steigend. Aktuell laden vermeintliche Produzent:innen täglich rund 20.000 rein über KI generierte Tracks bei der Plattform hoch. Innerhalb der letzten vier Monate hat sich die Anzahl der KI-Uploads damit in etwa verdoppelt. Freilich dürfen konkurrierende Musikstreaming-Anbieter wie Apple Music, Spotify, Tidal und mehr haargenau die gleichen Probleme haben.

Deezer versucht die KI-Uploads selbst über KI-Tools zu bremsen.
Deezer versucht die KI-Uploads selbst über KI-Tools zu bremsen. | Bild: Deezer

Laut Deezer nutzt man dabei natürlich auch selbst KI, um wiederum die Uploads zu scannen und verdächtige Tracks auszusortieren. Es ist also ein Katz-und-Maus-Spiel geworden. Dazu kommen in diesem Bereich auch noch externe KI-Anbieter wie Suno, die jedermann das Generieren von Musik erlauben – und für ihre Modelle ohne Erlaubnis urheberrechtlich geschützte Songs genutzt haben. Die Musikindustrie hat deswegen bereits geklagt. Parallel hält das z. B. Amazon nicht ab, Suno mit Alexa zu verzahnen.

Deezer sieht sich auf der Seite menschlicher Künstler:innen

Für Künstler:innen ist KI ebenfalls ein Balanceakt. So haben einige Bands durchaus die Bereitschaft signalisiert, ihre Musik für KI-Tools freizugeben, wenn sie dafür entsprechend entlohnt werden. Doch viele bemängeln, dass sich die Tech-Unternehmen hinter Diensten wie Suno oder Udio freimütig bei ihrer Musik bedienen und so ihre Werke entwerten. Die Befürchtung ist auch, dass so authentische Kunst am Ende geringgeschätzt wird. Dabei ist die menschliche Kreativität immer die Grundlage, denn KI kann nur kopieren und imitieren.

Deezer sieht sich da eindeutig auf der Seite der Künstler:innen und will weiter gegen die schiere Masse an KI-Uploads vorgehen – eben auch selbst mit künstlicher Intelligenz. Bleibt zu hoffen, dass am Ende die Musiker:innen und Fans die Gewinner:innen sind – und nicht diejenigen, welche die Musikstreaming-Dienste mit KI-Songs fluten.

Dich interessiert, wie wir Deezer im Vergleich mit Spotify und Co. bewerten? Dann wirf einen Blick auf unsere Bestenliste:

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