Apple strebt mit Milliarden-Investitionen auf die Leinwand

Apple will seine Filmproduktionen auf die große Leinwand bringen. Einem Bericht zufolge plant das Unternehmen, dafür jährlich über eine Milliarden US-Dollar zu investieren.

Boris Hofferbert 24.3.2023 – 12:28 Uhr Lesezeit ca. 2 Minuten

Bild: Unsplash / James Yarema

Seitdem Apple mit seinem eigenen Dienst Apple TV+ in den Streaming-Markt eingestiegen ist, setzt das Unternehmen primär auf meist hochwertig produzierte Serien. Doch auch Filmproduktionen wie der Sundance-Erfolg und Oscar-Gewinner Coda spielen eine zunehmend wichtigere Rolle in der Inhalte-Strategie.

Schenkt man den Quellen von Bloomberg Glauben, will Apple seine Film-Ambitionen in den kommenden Jahren deutlich ausweiten. Demnach plant das Unternehmen, jährlich rund eine Milliarde US-Dollar in die Produktion von Filmen zu investieren. Diese sollen nicht nur im Programm von Apple TV+, sondern auch im Kino erscheinen.

Apple: Filme mindestens vier Wochen auf der Leinwand

Laut Bloomberg-Report sollen Apples Filmproduktionen mindestens einen Monat lang in den US-Kinos laufen. Ob sie parallel oder erst nach der Leinwand-Zeit auf Apple TV+ erscheinen, ist noch offen.

Neben dem Werbeeffekt für Apple TV+ könnte der Schritt in die Kinos für Apple eine größere Aufmerksamkeit für seine Filme verschaffen und diese zudem bei wichtigen Filmpreisen wie den Oscars oder den Golden Globes ins Rampenlicht rücken. Traditionell tun die sich mit reinen Streaming-Produktionen schwer. Auch ‌Coda lief in ausgewählten Kinos, allerdings aufgrund der COVID-19-Pandemie nur mit einer relativ kleinen Verbreitung.

Lily Gladstone und Leonardo DiCaprio in „Killers of the Flower Moon“ — *Killers of the Flower Moon* mit Lily Gladstone und Leonardo DiCaprio ist ein Kandidat für die Kino-Veröffentlichung | Bild: Apple

Einige der kommenden Apple-Produktionen gelten bereits als Kandidaten für die neue Vertriebsstrategie. Dazu gehören Killers of the Flower Moon von Martin Scorsese, Argylle von Matthew Vaughn und das Historienepos Napoleon von Ridley Scott mit Joaquin Phoenix und Vanessa Kirby in den Hauptrollen.

Die Investitionen unterstreichen, dass sich Apple zunehmend im Unterhaltungssektor etablieren will. Derzeit ist allerdings noch unklar, ob das Unternehmen auch exklusive Vertriebsrechte für seine Filme in den Kinos anstrebt oder ob es mit anderen Verleihern zusammenarbeitet.

Streaming-Plattformen nehmen das Kino ins Visier

Mit seinen Kino-Ambitionen ist Apple nicht alleine. Auch Amazon hat nach der Übernahme des Filmstudios MGM angekündigt, vermehrt in Kinoproduktionen zu investieren. Diese sollen dann später oder auch parallel auf Amazon Prime Video erscheinen.

Warner Bros verkündete im Februar gegenüber seinen Aktionären, dass die Strategie, Filme exklusiv auf dem Abokanal HBO Max anzubieten, nur mäßig erfolgreich war. Das Unternehmen möchte in der Folge ebenfalls mehr auf das Kino setzen.

Paramount und Disney wollen diversen Branchenquellen zufolge ebenfalls wieder vermehrt das Kino ins Visier nehmen. Damit könnte sich der Trend der zurückliegenden Jahre wieder umkehren, bei dem Streamingdienste dem Kino zunehmend den Rang abzulaufen schienen. Wie die verschiedenen Dienste aktuell im Vergleich miteinander abschneiden, siehst du anhand unserer Bestenliste:

Die besten Video-Streaming Dienste