HDMI 2.1-Kabel: Das solltest du auf jeden Fall beachten!
Bild: HDMI.orgHDMI, das High Definition Multimedia Interface ist die digitale Verbindung für Bild- und Tonübertragung. HDMI 2.1 verspricht mehr Bilder pro Sekunde, 8K-Auflösung und mehr Audiokanäle. Und das sind nur einige der technischen Möglichkeiten von HDMI 2.1. Solltest du jetzt auf HDMI 2.1-Kabel umsteigen, oder kannst du dir die Ausgaben sparen? Was du über HDMI 2.1 und die Kabel wissen musst, erfährst du hier!
Brauche ich für einen Fernseher mit HDMI 2.1 auch neue HDMI-Kabel?
- Kaufe nur dann neue HDMI-Kabel, wenn es nötig ist
- Ältere Kabel können HDMI 2.1, auch wenn es nicht draufsteht
Auch wenn dein neuer TV oder die neue Soundbar HDMI-2.1-Anschlüsse haben: Du kannst erst einmal ganz entspannt deine bisherigen HDMI-Kabel weiterhin nutzen, wenn deine HDMI-Strippen bereits als HDMI High Speed oder HDMI High Speed with Ethernet gekennzeichnet und nicht länger als 2 oder 3 Meter sind. Probiere einfach, ob du Bild- oder Tonaussetzer mit dem vorhandenen HDMI-Kabel bekommst. Wenn alles funktioniert, brauchst du auch kein neues Kabel.
Denn in der Praxis schaffen die älteren Kabel auch anspruchsvollere Aufgaben wie 4K-Gaming mit 120 Bildern pro Sekunde problemlos.

Warum geht das? Auch die älteren High-Speed-HDMI-Kabel verfügen bereits über alle nötigen Leitungen für HDMI 2.1. Technisch funktionieren HDMI 2.1-Features mit älteren Kabeln, weil der Aufbau des Kabels derselbe geblieben ist. Mit HDMI 2.1 haben sich nicht die HDMI-Kabel, sondern die HDMI-Schnittstellen in den Geräten und die möglichen Datenmengen verändert.
Warum es bei Kabeln für HDMI 2.1 auf die Länge ankommt
Ein HDMI-Kabel muss große Datenmengen schnell transportieren. Je länger das Kabel ist und je höher die Auflösung und Bildfrequenz, umso höher werden dabei unvermeidliche Verluste. Bis etwa zwei bis drei Metern Kabellänge sind die Einbußen so gering, dass praktisch jedes aktuelle HDMI-Kabel die Anforderungen von HDMI 2.1 erfüllen kann. Mit dieser Länge schaffen eben auch viele ältere HDMI-Kabel 4K-Gaming mit 120 Hertz. Wenn es aber erkennbar an der Performance hapert, solltest du die HDMI-Kabel gegen Ultra-High-Speed-Kabel tauschen.
Ab spätestens fünf Metern wird es kritischer. Die Leitungen müssen dann dicker als bei kurzen Kabeln sein, um 120 Hertz-Bilder in 4K störungsfrei zu übertragen. Sofern die Leitungen dick genug sind, die Qualität der Abschirmung stimmt, und das Label HDMI Ultra High Speed dabei ist, sollten 5-m-Kabel bestens funktionieren.

Wenn du HDMI-Kabel mit 10 Metern oder mehr Länge verwendest, solltest du besser ein optisches Kabel oder ein aktives HDMI-Kabel kaufen. Selbst mit dem teuersten Kupfer ist bei hohen Bildfrequenzen in 4K oder 8K die Grenze dessen erreicht, wo elektronische Verstärkung nötig ist.
Vorsicht vor falschen Angaben! Besonders online werden die Angaben der HDMI-Eigenschaften häufig blindlings für alle Längen eines Kabeltyps übernommen! Ein „passives“ HDMI-Kabel, das in 1, 2, 5 und 10 m Länge erhältlich ist, kann bei 10 m eigentlich nicht mehr die volle Bandbreite von 48 Gbps übertragen. Wenn du aber nur 4K-Blu-ray mit 24 Bildern pro Sekunde nutzt, kann das lange Kabel seinen Zweck für dich erfüllen.
Neue HDMI-Kabel: Muss „HDMI 2.1“ oder „8K“ draufstehen?
- HDMI Ultra High Speed with Ethernet ist das korrekte Label
- „HDMI 2.1“ sagt eigentlich nichts über Qualität des Kabels aus
Nein, denn weder nach den offiziellen HDMI-Bestimmungen sind weder „8K“ noch „HDMI 2.1“ gültige Angaben für Kabel. Zwar findest du massenhaft Angebote von sogenannten HDMI-2.1-Kabeln, doch eine aufgedruckte HDMI-Version ist keine verbindliche Aussage über die Qualität des HDMI-Kabels.
Die einzige zuverlässige Angabe, die du auf einem neuen HDMI-Kabel finden solltest, heißt „HDMI ULTRA HIGH SPEED“. Daher wäre „HDMI-2.1-Kabel in Profiqualität“ ohne das Ultra-High-Speed-Label ein Risikokauf, von dem wir abraten. Das Label HDMI Ultra High Speed dürfen nur solche Kabel tragen, die auch die Prüfung für 48 Gbps Datenrate bestanden haben und damit besonders zukunftssichere Übertragungseigenschaften haben.
Muss „Ultra High Speed“ auf dem Kabel stehen?
Im Prinzip ja! HDMI-Kabel mit dem Prüfsiegel von HDMI.org sind allerdings rar auf dem Markt. Zertifizierte HDMI-Kabel haben einen QR-Code, der zum offiziellen HDMI-Zertifikat führen sollte. Die Eigenschaften von „Ultra High Speed with Ethernet“ sichern einige Anbieter allerdings vermutlich auf eigene Faust zu.
Bekannten Marken wie HAMA, Sommer Cable, Avinity oder InAkustik kannst du meiner Meinung nach hingegen vertrauen.

HDMI 2.1 öffnet erstmals die Welt zur Übertragung von 8K-Signalen über ein HDMI-Kabel. Da es aktuell noch keine Geräte gibt, die „echtes“ 8K per HDMI an den Fernseher liefern, spielt die extrahohe Auflösung bei der Schnittstelle zwischen Fernseher und externen Zuspielern zunächst nur eine theoretische Rolle. Denkbar wären etwa Streaming-Boxen mit 8K-Ausgang; mit 8K-Blu-ray ist eher nicht zu rechnen. Derzeit sind 8K-TVs selten und hochpreisig.
HDMI 2.1 bei Blu-ray-Player, Soundbar und Konsolen
Vielleicht wunderst du dich, dass es keinen Blu-ray-Player oder DVD-Abspieler mit HDMI 2.1 gibt? Der Grund ist einfach der, dass HDMI 2.0a oder 2.0b für alles, was ein voll ausgestatteter 4K-Player kann, völlig ausreicht. Selbst das Top-Modell Panasonic DP-UB9004 braucht nicht mehr. Selbst 4K-Blu-rays mit Dolby Vision oder mit 60 Utra-HD-Bildern pro Sekunde kommen ohne HDMI 2.1 aus.
Für Soundbars gilt: HDMI-2.1-Features wie eARC oder Dolby Atmos sind zwar wichtig, aber auch sie erfordern zunächst kein neues Kabel.
Auf die HDMI-Anwendung kommt es an
Spannend für neue HDMI-Strippen wird es, wenn du einmal ein Video mit 8K-Auflösung oder 4K mit 120 Bildern pro Sekunde (4K@120Hz) übertragen wirst. Die neuesten Spielekonsolen bieten 4K und HDR mit 120 Bildern pro Sekunde, die alte HDMI-Kabel unter Umständen überfordern könnten. Die Konsolen Xbox Series X und die Playstation 5 können das. Doch auch deren 120-Hz-Videosignale sind noch weit von der Datenrate 48 Gbps entfernt, die HDMI 2.1 im Höchstfall vorsieht.

Wenn du ohnehin ein neues HDMI-Kabel benötigst, macht es natürlich Sinn, direkt ein Ultra High Speed HDMI-Kabel zu kaufen. Denn damit bist du auf der sicheren Seite, wenn die neuen Features mehr und mehr Einzug in TVs, AV-Receiver und Konsolen halten.
Fazit: Das Wichtigste in Kürze über HDMI 2.1-Kabel
Die entscheidende Kannzeichnung für HDMI-Kabel ist nicht die HDMI-Version 2.1, sondern das HDMI-Label „Ultra High Speed“ mit dem entsprechenden QR-Code. Bevor du jedoch ein funktionierendes HDMI-Kabel gegen eine neues ersetzt, probiere einfach aus, ob das vorhandene Kabel nicht einfach bleiben kann.
Bei hohen Auflösungen und Bildfrequenzen – sprich: 4K-Gaming mit 120 fps – solltest du möglichst kurze Kabel von maximal 2 bis 3 m verwenden. Ab 5 m ist eine gute Qualität wichtig, wie sie mit dem offiziellem Label „Ultra High Speed“ bescheinigt wird. Spätestens ab 7 m Kabellänge raten wir zu einem elektronisch verstärkenden HDMI-Kabel oder einem HDMI-Kabel mit optischer Übertragung.
Für das 4K-Heimkino mit nur 24 Bildern pro Sekunde aus dem Blu-ray-Player kann hingegen auch ein konventionelles HDMI-Kabel bis 10 m einwandfrei funktionieren.
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