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Gefahr durch Blaulicht: Eyesafe und TÜV-Rheinland zertifizieren Fernseher

Heutige Fernseher bringen beeindruckende Bilder aber auch gesundheitliche Gefahren mit sich. Mit einer Partnerschaft wollen Eyesafe und TÜV Rheinland Mattscheiben jetzt weniger schädlich machen. Wie soll das funktionieren?
Gefahr durch Blaulicht: Eyesafe und TÜV-Rheinland zertifizieren Fernseher Bild: Eyesafe

Der TÜV Rheinland legt in seinem Zertifizierungsprozess großen Wert darauf, dass TV-Panels die Gesundheit nicht beeinträchtigen. Besitzer eines LG OLED-Fernsehers greifen somit schon bauartbedingt zu einer Darstellung mit weniger Blaulichtanteil.

Der TÜV Rheinland und Eyesafe wollen aber noch einen Schritt weitergehen, um auf die gesundheitlichen Gefahren von blauem Licht aufmerksam zu machen. Ein neues Gütesiegel für Fernseher soll ab sofort darauf hinweisen, dass ein Modell eine optimierte Farbdarstellung bei geringerer Blaulichtemission bietet.

TÜV Rheinland und Eyesafe wollen Fernseher weniger schädlich machen

Zahlreiche Studien weisen nach, dass das blaue Licht aus modernen Geräten wie Smartphones, Monitoren und Fernsehern schädlich für den Menschen sein kann. Bisherige Lösungen, wie der Night-Shift- oder Lesemodus helfen dabei, den Anteil des blauen Lichts zu reduzieren – allerdings mit mäßigem Erfolg. Durch das Aktivieren des Night-Shift-Modus‘ kommt es außerdem zu Farbverfälschungen, die das Filmvergnügen beeinträchtigen.

TÜV Siegel für Eyesafe Display
Das neue Gütesiegel weist daraufhin, dass das Display mit Hilfe der Eyesafe-Technologie vor Augenschäden schützt. | Bild: TÜV Rheinland

Das US-Unternehmen Eyesafe will dieses Problem gelöst haben. Eine neue Technologie soll das schädliche, blaue Licht reduzieren und die Farben des Bildes dabei weitestgehend erhalten können. Bereits im Mai 2019 entwickelte Eyesafe zusammen mit Dell eine Display-Technik, die die Augen besser schützen soll. Ein entsprechender Standard liegt aktuell in der Version 1.1 vor und definiert die Richtlinien für die Eyesafe-Displays.

Blaues Licht: Tagsüber notwendig, am Abend schädlich

Das Sonnenlicht enthält blaues Licht, wird hier jedoch von seinem Rot- und Infrarotlicht-Konterpart ausgeglichen und ist nur tagsüber präsent. Die heutige LED-Technologie enthält dagegen sehr viel Blaulicht, nur wenig Rotlicht und umgibt Menschen quasi rund um die Uhr – und natürlich auch in den Abendstunden.

Eyesafe & TÜV Rheinland Blaulichtfilter
Eine neue Display-Technologie soll die Farben besser erhalten und gleichzeitig schädliches Blaulicht reduzieren. | Bild: Eyesafe

Im Gegensatz zu anderen Blaulichtfiltern soll die Technik von Eyesafe lediglich die schädlichen Wellenlängen des Lichts eliminieren. Zurück bleiben eine Wellenlänge im blauen Bereich von 455 bis 475 Nanometer und das Versprechen, damit die Gefahren von blauem Licht beseitigt zu haben. Und die sind offenbar durchaus mannigfaltig.

Schlafstörungen, Diabetes, Bluthochdruck

In seiner Kommunikation konzentriert sich Eyesafe auf die potenziellen Augenschäden, die blaues Licht verursachen kann. Bei Risiken für den menschlichen Sehapparat bleibt es aber nach Erkenntnissen der Forschung nicht.

Wissenschaftler der Harvard Medical School hatten im Rahmen einer Studie aus dem Jahr 2012 zudem herausgefunden, dass blaues Licht in den Abendstunden aktiv die Produktion des Hormons Melatonin hemmt. Melatonin hat unter anderem die Aufgabe, den Organismus müde zu machen und die Einschlafzeit zu verkürzen. Das kann die innere Uhr des Körpers und den Tag-Nacht-Rhythmus aus dem Gleichgewicht bringen, wie eine Studie der Universität Straßburg aus dem Jahr 2011 ergeben hat.

Die Folge können zum Beispiel Schlafstörungen sowie ein erhöhtes Diabetes- und Bluthochdruck-Risiko sein, attestiert der britische Professor Richard Wiseman (via Ärzte Zeitung). Angesichts des gesundheitlichen Gefahrenpotenzials ist die Eyesafe-Technik damit sicherlich interessant, vermutlich aber auch nicht der Weisheit letzter Schluss.

Ist die Reduzierung von blauem Licht für dich ein Thema oder hörst du zum ersten Mal von seinen potenziellen Gefahren? Teile uns deine Meinung in den Kommentaren mit.

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