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Amazon will Eigenproduktionen von Prime Video an Partner lizenzieren

Amazon MGM Studios Distribution tritt auf den Plan: Das Ziel ist es, die Eigenproduktionen von Prime Video und MGM an Partner zu lizenzieren.
Amazon will seine Prime Originals auch an Partner lizenzieren. Bild: Thibault Penin

Alle Streaming-Anbieter schmücken sich mit hochkarätigen Eigenproduktionen. Klar, die Exklusivtitel sollen Kund*innen anlocken und ans Abonnement binden. Da hat Netflix sein Stranger Things, Disney+ sein The Mandalorian oder Paramount+ sein Star Trek: Strange New Worlds. Auch Amazon Prime Video mischt mit Originals wie The Boys, Bosch oder The Marvelous Mrs. Maisel kräftig mit. Doch jetzt ist bekannt, dass der Online-Gigant plant, einige seiner Eigenproduktionen an Partner zu lizenzieren.

Deswegen hat Amazon die neue Abteilung Amazon MGM Studios Distribution ins Leben gerufen. Erstmals will man darüber im großen Stil seine Eigenproduktionen Partnern zur Verfügung stellen – natürlich gegen einen Obolus. Diese Entscheidung ist keine so riesige Überraschung. Auch Disney hatte vor einigen Wochen angekündigt, an seine Produktionen flexibler heranzugehen und sie aggressiver über möglichst viele Kanäle auszuwerten, statt sie alle bei Disney+ zu horten. Amazon strebt offenbar danach, einige seiner Formate ans lineare Fernsehen zu reichen.

Dort könnten sie dann vielleicht auch als Appetitmacher fungieren. Wer dann etwa The Marvelous Mrs. Maisel im Fernsehen verfolgt und auf den Geschmack kommt, abonniert vielleicht auch anschließend Amazon Prime Video – so sicherlich der Gedankengang. Aber auch an Fluglinien und PVOD-Anbieter könne man die Prime Originals durchreichen. Da gibt es viel Potenzial, zusätzliche Einnahmen über digitale Stores zu generieren.

Amazon Prime Video: Eigenproduktionen dürften ein Verlustgeschäft sein

Klar ist, dass die meisten Streaming-Anbieter aktuell im Kampf um Wachstum viel Geld verbrennen. Selbst Disney+ schreibt beispielsweise rote Zahlen. Konkurrenz Netflix will wiederum Mehreinnahmen generieren, indem man scharf gegen das Konto- und Passwort-Sharing vorgeht. Im Falle Amazon ist die Rechnung natürlich komplexer. Denn Amazon bietet Prime Video als Teil seines Prime-Abonnements ab, das auch weitere Bausteine wie Prime Gaming, den Premium-Versand ohne Mehrkosten und mittlerweile auch Zugriff auf das Cloud-Gaming-Angebot Luna enthält.

Wie die verschiedenen Streaming-Dienste aktuell im Vergleich abschneiden, siehst du in unserer Bestenliste:

Dennoch kosten auch Amazon-Streaming-Eigenproduktionen viel Geld und das holt man offenbar nicht nur durch neue Prime-Abonnent*innen und deren Ausgaben im Amazon-Ökosystem wieder herein. Daher will man Titel wie Der Prinz aus Zamunda 2, Goliath oder Hunters auch an Partner lizenzieren. So verfährt Amazon im Übrigen nicht nur mit den Inhalten von Prime Video, sondern natürlich auch MGM-Produktionen wie Rocky, Fargo oder Vikings.

Amazon hatte in der Vergangenheit auch schon bei einzelnen Titeln wie Manchester by the Sea derartige Vorgehensweisen erprobt. Was die Serien betrifft, will Amazon dabei aber sehr behutsam vorgehen und sie jeweils individuell ins richtige Umfeld schieben. Es geht also auch darum, ihr Prestige zu erhalten.

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